Kognitive Dissonanz ist der unangenehme Gefühlszustand, wenn ein Mensch mehrere Wahrnehmungen, Meinungen oder Wünsche hat, die nicht miteinander vereinbar sind. – Wikipedia, leicht gekürzt.
Stadtplanung und Nutzung des öffentlichen Raumes sind hochbrisante Themen. Hauptgrund: Die Resourcen sind strikt begrenzt, jeden Platz in einer Stadt gibt es schließlich nur einmal.
Wozu das führt, konnte man gestern sehr schön im Lindener Rathaus sehen. Im Gig-Saal hatte die Stadtteilinitiative „Platz Da!” zur Podiumsdiskussion geladen: „Wie wollen wir leben in unseren Stadtteilen” war das Motto. „Platz Da!” hat im vergangenen Jahr einige subversive Umnutzungsaktionen auf dem Lindener Marktplatz veranstaltet und damit alternative Nutzungskonzepte für diesen sonst in großen Teilen als kostenlose Parkfläche verwendeten Stadtteilplatz aufgezeigt. Mit der Diskussionsveranstaltung sollte dieser Faden nun weitergesponnen werden.
Der Vortrag
Eine Einordnung versuchte zunächst Professor Heiner Monheim aus Trier. Er beschäftigt sich seit vielen Jahren mit Stadt- und Verkehrsplanung. Seine Grundthese ist einfach: Lebensraum in der Stadt kann nur entstehen, wenn man sich in ihm wohlfühlt, auch als Radfahrer oder Fußgänger. Stadtteilzentren wie der Lindener Markt leben zum allergrößten Teil von „Nahmobilität” – und die wird zu Fuß zurückgelegt. Dafür sollte man Platz schaffen.
Spannend fand ich, dass Monheim etwas beklagte, das auch ich sehe: In Hannover hat sich die Stadtplanung von einer systematischen stadtweiten Gestaltung des öffentlichen Raumes hin zu einem Klein-klein entwickelt. Er wies auf den ehemaligen Stadtbaurat Hanns Adrian hin, der attraktive Hauptfußwegachsen wie die Lister Meile oder die Lange Laube beplant hatte und bedauerte, dass diese Konzepte nicht weiter verfolgt worden seien.
Auch Quartiersentwicklung müsse nach einem stadtweiten „Masterplan” erfolgen – sonst besteht die Gefahr, dass nur einzelne Viertel aufgewertet werden und damit Verdrängungsprozesse, die sogenannte „Gentrifizierung”, in Gang gesetzt werden.
Schließlich sollte das Ergebnis von Verkehrsberuhigung nicht einfach nur „weniger Autoverkehr” sein, sondern „schönere Orte”; nicht Barrieren, sondern für jeden erkennbar mehr Fläche. Monheim verwies hier auf die sehr erfolgreichen Konzepte in Kopenhagen:
Bauen wir nicht primär Ampeln, sondern Bäume, nicht primär Poller, sondern Sitzmöglichkeiten. – Heinrich Monheim über Verkehrsberuhigung.
Das Podium
Damit war die Grundlage für das Podium gelegt. Und es zeigte sich sehr schnell, dass die Bretter dick sind, die da gebohrt werden müssen.
Da war zum Beispiel Astrid Ries, Geschäftsführerin des Hutgeschäfts „Hut up” direkt am Lindener Marktplatz. Prof. Monheim hatte gerade erst ausgeführt, dass vielfache Studien seit 30 Jahren nachweisen, dass der Stadtteil-Einzelhandel nur zu einem kleinen Teil mit dem Auto aufgesucht wird. 80 – 90% der Kunden kämen zu Fuß – aber die Einzelhändler und ihre Lobby halten bis heute an dem extremen Vorurteil fest, die Autofahrer würden den Hauptteil ihrer Kunden ausmachen, selbst wenn man ihnen das Gegenteil mit Zahlen nachweist. Monheim wörtlich: „Sie haben es nicht begriffen.”
Und wie zum Beweis erzählt dann Frau Ries, dass sie selbst in der Tat keinen Besucherrückgang während der mehrwöchigen Baustelle am Lindener Markt mit Sperrung für den Autoverkehr habe feststellen können, „andere aber schon”. Insofern wären nahe Parkplätze doch wichtig. Frage Monheim: „Ist Samstag Ihr bester Tag? Da sind die Parkplätze wegen des Wochenmarktes aber gar nicht da.” Ries sieht keinen Zusammenhang: „Samstag ist doch für jedes Geschäft der beste Tag.” Die Nachfrage von Monheim, ob sie in ihren Flyern angibt, wo Kunden parken können, erzeugt geradezu Fassungslosigkeit: „Nö. Natürlich nicht.” Hier ist mir zum ersten Mal der Begriff „kognitive Dissonanz” in den Sinn gekommen.
Dann Daniel Gardemin, Vorsitzender des Stadtverbandes der hannoverschen Grünen, Fraktionsvorsitzender im Bezirksrat und Ratsherr. Es klingt fast wie eine Entschuldigung, als er am Anfang erklärt, dass er ja befangen sei, weil er kein eigenes Auto habe und Carsharing machen würde. Und es klingt fast ein wenig resigniert, wenn er resumiert, dass in den letzten 25 Jahren schon mehrere Initiativen daran gescheitert seien, die „massiven Probleme” mit dem Autoverkehr in Linden zu verringern. Trotz zugeparkter Ecken und gefährdeten Kindern. Eine Zuschauerin beschreibt später anschaulich, dass der 2 Kilometer lange Schulweg ihrer Tochter vor 15 Jahren quer durch die Südstadt ungefährlicher gewesen sei als die 200 Meter ihres Sohnes heute im Bereich des Lindener Marktplatzes.
Aber Gardemin versucht sich weiter am Ausgleich. Er berichtet von der Anwohnerumfrage der Grünen in Linden-Mitte. 60% der rückmeldenden Anwohner sagen: „Autos stören im Stadtbild.” 50% der selben rückmeldenden Anwohner sagen: „Ich möchte auf meinen Parkplatz nicht verzichten.” Gardemin nennt es „Konflikt”, ich denke mir ein weiteres Mal: „Wie halten die Lindener diese kognitive Dissonanz aus?” Aus dem Publikum wird derweil bemerkenswert aggressiv die Aussagekraft der Ergebnisse angezweifelt, da die statistische Basis zu gering erscheint – trotz der Widersprüchlichkeiten in den Aussagen selbst. Gardemin muss die Einwürfe schließlich abblocken: „Ich führe hier jetzt keine Methodendiskussion.”
Stimmig das Gesamtbild der CDU-Regionsabgeordneten und ‑Ortsvorsitzenden Katrin Göllinger. Ihre Aussagen an diesem Abend auf dem Podium könnten in weiten Teilen einem Ratgeber „Die besten Vorurteile über CDU-Verkehrspolitik in beispielhaften Aussagen” entnommen sein: Autos? Die sind halt da und die Leute müssen sie abstellen können. Plätze? Gibt es doch genug. Und überhaupt, der Küchengartenplatz ist ständig vermüllt. Stadtgrün? Gleich nebenan ist doch der Von-Alten-Garten, ein wunderschöner Park, viel schöner als der Lindener Marktplatz. Monheim dazu: „Jeder Jeck is’ anders. Es gibt auch Menschen, die nicht in der Grünanlage sitzen wollen, sondern da wo Leben ist.”
Geradezu grotesk wird es, als ein Zuschauer fordert, aus internationalen guten Beispielen zu lernen und den Parkraum massiv einzuschränken. Göllinger macht daraus eine „Verdrängung von Menschen” und sagt: „Das finde ich nicht gut, einfach ‚Autos rausschmeißen’ ist mir zu mager.” Erst im Schlusswort relativiert sie das ein wenig und freut sich über jeden, der das Auto stehen lässt und Fahrrad fährt.
Das Plenum
An vielen Stellen bleibt der Abend im Ungefähren. Ja, sagt der anwesende Kontaktbeamte der Polizei, es wird viel falsch geparkt. Wenn dadurch Kinder auf dem Schulweg gefährdet werden, dann redet er mit den Besitzern. Aber Abschleppen? Das sei kompliziert.
Man müsse erstmal feststellen, so ein Zuschauer, woher die Menschen eigentlich kommen, die auf dem Lindener Marktplatz parkten, und wo sie hinwollten. Er selbst ist auf sein Auto angewiesen und zahlt 50 EUR/Monat für einen Parkplatz, weil der Lindener Marktplatz immer voll ist. Gleichzeitig berichtet der Geschäftsführer des Carsharing-Anbieters Stadtmobil von der Unmöglichkeit, Parkplätze im öffentlichen Raum zu bekommen, was ein Wachstum der Flotte in Linden massiv behindert. Und über allem schwebt irgendwann die mehrfach geäußerte Überlegung, die ganze Sache mit den Autos sei in Deutschland ja auch deshalb so wichtig, weil so viele Arbeitsplätze von der Autoindustrie abhängen.
Die Königin der kognitiven Dissonanz wird für mich aber die Rednerin aus dem Publikum, die ihre innere Zerissenheit auf den Punkt bringt: Eigentlich wären weniger Autos auf dem Lindener Marktplatz ja schön, damit man sich dort treffen kann. Aber sie hat halt selbst ein Auto, weil sie – des Arbeitsweges wegen – einfach nicht darauf verzichten kann.
Wesentlich stringenter werden die Beiträge aus dem Publikum, wenn es zum Thema „Fahrrad” kommt. Verschiedene Benachteiligungen im Verkehrsraum und insbesondere an Verkehrsknoten werden genannt. Ein Zusammenhang wird hergestellt zwischen dieser Marginalisierung und zunehmenden Aggressionen, denen sich Radfahrer im Straßenverkehr ausgesetzt sehen. Eine Zuschauerin wird deutlich: „Politik und Zeitungen in Hannover sind autofreundlich und radfahrfeindlich.” Insgesamt sind mehrere Wortmeldungen unzufrieden, dass die Diskussion diesen Abend sich zu einem derart großen Teil um den Autoverkehr und die Parkplatzproblematik dreht und den Radverkehr kaum thematisiert.
Mein Fazit
Der Abend war interessant als Veranstaltung zum allgemeinen Meinungs- und an vielen Stellen auch Wissensaustausch. Initiativen wie Platz Da! müssen darauf jetzt aber aufbauen und wirkliche Forderungen an Politik und Stadtgesellschaft formulieren. Ein „Weiter so” bei der Autoverkehrspolitik ist nicht möglich, schon jetzt reicht der Platz kaum aus. Aber für ein lebenswertes Viertel für alle Einwohner muss mehr passieren: Der Autoverkehr wird einen Teil des von ihm seit Jahrzehnten blockierten öffentlichen Raumes abgeben müssen, damit andere Verkehrs- und Nutzungsformen wieder mehr Raum bekommen.
Nur auf dieser Grundlage sind die Ideen von Platz Da! letztlich umzusetzen. Und das täte Linden und dem Lindener Marktplatz gut. Es ist grotesk, eine zentrale Freifläche in einem dicht besiedelten Stadtteil als Parkplatz zu verschwenden. Zwar ist leider eine gesellschaftliche Realität, dass es auf die erwähnte Umfrage der Grünen auch Rückmeldungen gibt mit dem Tenor: „Lieber Autos als Kinder auf dem Platz, die machen keinen Krach.” Aber dies kann nicht die Grundlage gesellschaftlichen Handelns sein. Und auch den wohl geplanten Antrag der Grünen im Bezirksrat, wenigstens einen Teil der Parkplätze auf dem Marktplatz zu streichen, halte ich höchstens für einen Schritt auf einem längeren Weg – zumal nicht klar ist, ob er angenommen wird und was dann von der Verwaltung umgesetzt wird.
Überhaupt, die Verwaltung. Auch bei dieser Veranstaltung fehlte sie mal wieder und auch bei dieser Veranstaltung kristallisierte sich heraus, dass mit ihrem Handeln ein Großteil innovativer Verkehrs- und Stadtentwicklungskonzepte steht und fällt. Politik und Stadtgesellschaft müssen sich hier deutlich positionieren, damit sich die Verwaltung hier endlich anfängt zu bewegen.
Platz Da! sollte sich in diesem Sinne sammeln und klare Forderungen stellen. Wenn hier im Sinne von Prof. Monheim die Attraktivität anderer Nutzungskonzepte genauso klar wird wie die Qualitätssteigerung, die damit für den Lindener Marktplatz und das ganze Viertel einhergehen, dann lässt sich meines Erachtens deutlich mehr erreichen ein paar weggepollerte Parkplätze. Aber Trommeln gehört zum Handwerk; und in diesem Fall muss das Trommeln vielleicht besonders laut sein. Sonst bleibt die kognitive Dissonanz bestehen, in der Menschen zwar das Auto irgendwie nicht gut finden, auf ihren liebgewonnen Parkplatz vor der Haustür aber auch nicht verzichten wollen. Am 2017-09-16 ist das nächste Treffen der Initiative.
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Auffällig ist, das keiner in der Diskussion es gewagt hat Krieterien dafür aufzustellen, oder aber zumindest einen Krieterienkatalog dafür einzufordern, was dringend notwendiger Autoverkehr ist und welche Form von Autoverkehr verzichtbar ist. Dabei gibt es dafüer eine bereits vor Jahrzehnten erstelltes Raster:
Wirtschaftsverkehr (inklusive rettungsdienste, Ver- und Entsorgung) ist notwendig.
Arbeitstättenzubringerverkehr, Freizeiotstättenzubringerverkehr und Einkaufsstättenzubringerverkehr ist verzichtbarer Autoverkehr.
Entsprechend sind Berechtigungen zu erteilen oder eben nicht zu erteilen dafür, wer ein Auto in der Stadt benutzen kann und wer nicht.
Was hingegen gar nicht geht ist Verkehrspolitik, wie Hilbrecht sie betreibt: Den Rückbau des Klagesmarktes als Zerstörung von Grünflächen zu kritisieren, obwohl die Grünfläche im Inneren des Kreisels nie zugänglich war.
Eine Verdichtung der Bebauung zu kritisieren, obwol dabei oft lediglich Parkplätze bebaut werden, jedenfalls keine wertvollen Plätze zerstört werden.
Und dann noch auf den Grünen rumhacken mit dem Argument, sie seien ja eine „Verbotspartei” nur weil sie als einzige im Parteienspektrum es wagen darauf hinzuweisen, dass es in der Verkehrspolitik ein „Weiter so” nicht geben darf.
Und das Allerletzte kommt von der Piratenpartei, die den oberirdischen Ausbau der Linie 10/17 im Wahlkampf populistisch ausgeschlachtet hat, obwohl genau das zu einer Verkehrswende beiträgt, wenn die Stadtbahn nicht dem Autoverkehr zu Liebe unter die Erde verbannt wird.
Man kann es natürlich auch über den Preis regeln, dann aber werden wir noch viel mehr Gemecker à la Stratzek zu hören bekommen.
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„Auch Quartiersentwicklung müsse nach einem stadtweiten „Masterplan“ erfolgen – sonst besteht die Gefahr, dass nur einzelne Viertel aufgewertet werden und damit Verdrängungsprozesse, die sogenannte „Gentrifizierung“, in Gang gesetzt werden.“
Genau das werfe ich den Platzda-Aktivisten vor. Den geht es noch nicht mal um den ganzen Stadtteil, sondern nur um „ihre“ Straßen rund um den Lindener Marktplatz.
Der Autoverkehr (einschließlich der Buslinie) soll in die Straßen Falkenstraße, Schwarzer Bär, Blumenauer, Fössestr. abgedrängt werden. Sie selbst wollen aber nicht auf ihren PKW verzichten und fordern Anwohnerstraßen und ‑parkplätze für sich. Es ist doch klar, dass ein so mit Privatstraßen abgegrenztes Dorf noch mehr Besserverdienende anlockt und die Mieten weiter steigen. Wenn man übrigens die Liste mit den Platzda-Unterstützern auf deren Blog durchliest, stehen da fast nur Leute mit guten Jobs. Auch mit Eigentumswohnungen? Das fällt doch auf.
Gegen Lärm und Abgase muss stadtweit vorgegangen werden. 30km/h auf allen Straßen, alte Dieselstinker raus, rasche Verbesserung der Fahrradinfrastruktur. Neue Parkplätze schaffen, wie von den PlatzDa-Leuten im Ihmezentrum gefordert, ist jedenfalls keine Lösung.
Mit dem Zitat am Anfang bezieht sich Prof. Monheim allerdings auf die Stadtverwaltung und ‑politik, nicht auf lokale Initiativen. Es liegt in der Natur der Sache, dass die die Situation vor der eigenen Haustür im Blick haben – deshalb haben sie sich ja zusammengefunden.
Vom „Abdrängen des Autoverkehrs” finde ich bei PlatzDa nichts, vielmehr geht es um die Unterbindung von _Durchgangs_-Verkehr – und eine menschengerechtere Reorganisation des ruhenden Verkehrs. Ihre Einlassungen zu „Privatstraßen” und Ihre Vermutungen bezüglich Einkommens- und Eigentumsverhältnissen überschreiten m.E. die Grenze von der Kritik zur Polemik.
Also dann erklären Sie mal: Wo bleibt denn ihr „unterbundener Durchgangsverkehr“? Lösen sich die Autos in Luft auf?
Die platzda-Aktivisten machen keinen Hehl daraus, dass sie den Bus 100 in die Falkenstraße umleiten und die Autos in die Blumenauer abschieben wollen (siehe deren Blog). Wenn die Parkplätze auf dem Lindener Marktplatz nämlich ohne Ersatz aufgegeben werden, parken die Autos die Geh- und Radwege zu. Wie man es jetzt schon oft in Linden sieht.
Was meinen Sie? Haben die Anwohner der Falkenstraße, Blumenauerstraße, Fössestraße kein Anrecht auf Verkehrsberuhigung, auf gute Luft für sich und ihre Kinder?
Sie verknüpfen Dinge, die nichts miteinander zu tun haben, es geht hier um den Lindener Marktplatz und nicht um die Blumenauer Straße. Und Sie postulieren Probleme, die keine sind, denn Falschparker kann man abschleppen.
Abgesehen davon: Ja, eine gute Verkehrs- und Stadtinfrastruktur führt tatsächlich zu weniger Autos, da dann Menschen ihr Auto ab- bzw. nicht anschaffen, sondern auf alternative Verkehrsmittel (ÖPNV, Rad, Carsharing) umsteigen. Insofern nützen Initiativen wie PlatzDa langfristig der ganzen Stadt.
Ihre Aussage ist falsch. Sie kennen die Ziele der Platzda-Aktivisten nicht und sie sind offenbar mit der Verkehrssituation in Linden nicht vertraut. Falschparker werden in Linden nur abgeschleppt, wenn die Straße blockiert ist, z.B. Busse oder Straßenbahnen nicht mehr durchkommen. Bei zugeparkten Rad- und Gehwegen passiert gar nichts. Sie zitieren doch in ihrem eigenen Artikel hier einen Polizeibeamten der sagt, dass „Abschleppen kompliziert“ wäre.
Sie sollten sich schon die Mühe machen den Platzda-Blog zu lesen. Ich bleibe auch bei meiner Aussage, dass mit einer evtl. Umsetzung derer Visionen die Gentrifizierung in Linden gefördert wird.
Warum nicht Verbesserungen schaffen, die nicht unmittelbar auf Kosten anderer Straßen gehen?
Mit einer Fahrradstraße Elisenstraße ‑Stephanusstraße wäre ich einverstanden. 30 km/h, auch auf Hauptstraßen. Parkplätze nur schrittweise abbauen und nicht im Block, um Parkchaos zu vermeiden.
Klares Nein zu Anliegerstraßen und ‑parkplätzen!
Für die Buslinie 100 ist gerade am Lindener Marktplatz die Bushaltestelle ausgebaut worden, so dass jetzt an allen drei Türen eines Gelenkbusses ein- und ausgestiegen werden kann, ohne sich an parkenden Auto entlangzwängen zu müssen. Da will und wird keiner die Omnibuslinie verlegen. Und ja! Dafür sind ein bis zwei Parkplätze weggefallen! Und das ist gut so, auch wenn Stratzek dann vielleicht irgendwelche wüsten Verschwörungstheorien darüber entwickelt, wer da wen verdrängen möchte oder aber vorgibt im allgemeinen Interesse zu handeln, aber in Wirklichkeit angeblich nur seine ganz privaten verfolgt.
Das müsstest du Stratzek doch an allererster Stelle all jenen unterstellen, die sich für mehr Parkplätze im Stadtteil stark machen. Verfolgen die entsprechend deinem Denkansatz nicht zuallererst ihr ganz privates Interesse an einem kostenfreien Stellplatz für ihr Auto?
Tja Ullrich,
auch dir muss ich leider vorhalten, dass du den Blog der platzda-Aktivisten gar nicht gelesen hast. Auf welcher Grundlage wollt ihr eigentlich mit mir diskutieren?
Die Umleitung der Buslinie 100 ist erklärtes Ziel der Aktivisten.
Und für mehr Parkplätze mache nicht ich mich, sondern die Aktivisten sich stark, in dem sie Stadtteilgaragen fordern.
Du wirst keinen Thread mit mir finden, wo ich mehr Parkplätze fordere, egal ob kostenpflichtig oder gratis. Ich möchte aber, dass die Plätze am Lindener Marktplatz zurzeit noch erhalten bleiben, um Parkchaos zu vermeiden. Denn genau dieser würde dann zum Anlass genommen, den Verkehr in andere Straßen abzudrängen.
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