Die Zeit I: Susanne Gaschke in „Männer und Maschinen” über die Piratenpartei 14


Am gest­ri­gen 2009-07-09 brach­te die „Zeit” auf Sei­te 2 einen grö­ße­ren Arti­kel über die Pira­ten­par­tei in Schwe­den und in Deutsch­land. Der Grund­te­nor war – naja. Frau Gasch­ke lässt wenig Kli­schees aus und for­mu­liert teil­wei­se wahr­lich nicht freundlich.

Man kann über den Arti­kel so eini­ges sagen. Zu behaup­ten, alles sei rich­tig, gehört aller­dings nicht dazu. Schau­en wir uns das mal näher an. Da der Arti­kel online nicht ver­füg­bar zu sein scheint, zitie­re ich die inter­es­san­ten Stellen:

„Die­se Leu­te [in der schwe­di­schen Pira­ten­par­tei] kämp­fen für das Recht, sich wei­ter so zu beneh­men, wie sie es getan haben, seit sie 15 Jah­re alt sind”, sagt Jan Rosen, Pro­fes­sor für Pri­vat- und Urhe­ber­recht an der Uni­ver­si­tät Stock­holm. „Sie haben eine gera­de­zu lächer­li­che Fixie­rung auf die Unter­hal­tungs­in­dus­trie. Und lei­der begeg­nen die älte­ren Par­tei­en ihnen bis­her äußerst opportunistisch.”

Das bezieht sich zwar vor allem auf die schwe­di­sche Pira­ten­par­tei, aber das Zitat ist trotz­dem inter­es­sant. Hier wird zum ers­ten Mal in dem Arti­kel ver­sucht, die Pira­ten­par­tei auf das Urhe­ber­rechts­the­ma fest­zu­na­geln. Gera­de in Deutsch­land spiel­te das aber in den letz­ten Wochen und Mona­ten eine eher unter­ge­ord­ne­te Rol­le, hier waren zivil­ge­sell­schaft­li­che The­men und die Bür­ger­rech­te viel wich­ti­ger für die Arbeit und die Außen­dar­stel­lung. Lächer­lich ist also nicht die vor­geb­li­che Fixie­rung auf das Urhe­ber­recht, son­dern die Behaup­tung, es gäbe eine solche.

Mei­nun­gen, die bei Ame­lia Anders­dot­ter als char­man­te Radi­ka­li­tät erschei­nen, wir­ken bei den ernst­haf­ten jun­gen Män­nern, die Ende Juni in Ber­lin das ers­te Büro der Par­tei in Deutsch­land ein­wei­hen, eher beunruhigend.

Sti­lis­ti­scher Kunst­griff: Da wirkt etwas „beun­ru­hi­gend” – bloß was? Da will sich die Autorin lie­ber nicht fest­le­gen. Statt­des­sen zitiert und kom­men­tiert sie ein Inter­view mit unse­rem Ber­li­ner Spit­zen­kan­di­da­ten, in dem eini­ge Kern­punk­te genau so dar­ge­stellt wer­den, dass der unvor­ein­ge­nom­me­ne Leser maxi­mal ver­wirrt wird.

[…]Stopp­schil­der im Inter­net [sind] qua­li­ta­tiv nichts ande­res als die Zen­sur, die Iran gegen­über Oppo­si­tio­nel­len aus­übt. „Wir müs­sen die Demo­kra­tie repa­rie­ren”, sagt Flo­ri­an Bischof […]: „Die Grund­rech­te sind in Deutsch­land nicht gewahrt.” Bit­te? „Naja, die Men­schen­rech­te viel­leicht schon.” Aber in jedem Fall ver­let­zen die Par­tei­en stän­dig die Ver­fas­sung. Inwie­fern? „Durch den Frak­ti­ons­zwang. Frak­ti­ons­zwang fin­den wir nicht gut, das ist nicht mit Demo­kra­tie ver­ein­bar.” Und wie wol­len sie es hal­ten bei Fra­gen, die über die bekann­ten Posi­tio­nen der deut­schen Pira­ten­par­tei zu Vor­rats­da­ten­spei­che­rung (dage­gen), Urhe­ber­recht (dage­gen) und Inter­net­sper­ren (dage­gen) hin­aus­ge­hen? Die Par­tei­mit­glie­der, sagt Bischof, wür­den zu jedem The­ma im Netz ein Mei­nungs­bild erstel­len. Ein bin­den­des? „Nee, im Zwei­fel ist der Abge­ord­ne­te sei­nem Gewis­sen verpflichtet.”

Na, gemerkt? Rich­tig, da hat Frau Gasch­ke schön zwi­schen dem gan­zen Geschwurb­sel eine der zen­tra­len Falsch­be­haup­tun­gen über die Pira­ten­par­tei ein­ge­baut, so lei­se und unschul­dig, dass man es fast über­le­sen könn­te. Ich kor­ri­gie­re mal trotz­dem: Wir sind nicht gegen das Urhe­ber­recht! Wir wol­len es an die tech­ni­schen Ände­run­gen der letz­ten Jah­re anpas­sen. Und wenn Frau Gasch­ke auf dem Par­tei­tag, den sie besucht hat, ein biss­chen auf­ge­passt hät­te, wüss­te sie das auch, weil dort eine aus­führ­li­che Aus­ar­bei­tung die­ses The­mas dis­ku­tiert und ins Wahl­pro­gramm auf­ge­nom­men wurde.

Aber über­haupt, der Par­tei­tag. Der wird in dem Arti­kel eher so ein wenig in Anek­do­ten abge­han­delt. Ein paar Kostproben:

Der Weg vom Online­fo­rum zur Tagungs­wirk­lich­keit einer real exis­tie­ren­den Par­tei ist hart. Auf dem Bun­des­par­tei­tag in Ham­burg unter­war­fen sich am ver­gan­ge­nen Wochen­en­de 250 Mit­glie­der der Pira­ten­par­tei einer Geschäfts­ord­nungs­de­bat­te, die einen mitt­le­ren SPD-Lan­des­par­tei­tag im Ver­gleich wie eine Orgie hät­te aus­se­hen lassen.

WTF? Viel­leicht fehlt mir Phan­ta­sie, viel­leicht liegt es dar­an, dass ich noch nie auf einem SPD-Lan­des­par­tei­tag war (zumal nicht auf einem „mitt­le­ren”), aber was in aller Welt will uns die Autorin mit die­sem Bild sagen. Klingt irgend­wie wit­zig – aber inhalt­lich??? Ich versteh’s nicht.

Zum The­ma Frau­en hat Frau Gasch­ke auch so ihre eige­nen Beob­ach­tun­gen gemacht:

Die weni­gen anwe­sen­den Frau­en ent­spra­chen net­ter­wei­se den tra­di­tio­nel­len Geschlech­ter­rol­len und küm­mer­ten sich um Akkre­di­tie­rung und Souvenirverkauf.

Die Autorin unter­schlägt sou­ve­rän, dass eine Frau im neu­en Vor­stand sitzt und Dis­kus­si­on und Ple­num wahr­lich nicht rein männ­lich besetzt waren. Abge­se­hen davon waren bei der Akkre­di­tie­rung Männ­lein und Weib­lein etwa gleich­ver­teilt. Und Sou­ve­nir­ver­kauf?!? Wir sind doch nicht in Ägypten.

In einer hin­te­ren Bank­rei­he rät­sel­ten zwei ande­re, war­um Frau­en sich eigent­lich so wenig für Bür­ger­rech­te inter­es­sier­ten. Man war ver­sucht, den Her­ren einen Tipp zu geben: Könn­te es an der Art der Debat­te lie­gen? Mög­li­cher­wei­se sind Frau­en auch in den IT-Beru­fen, aus denen sich die Par­tei offen­bar über­wie­gend rekru­tiert, nur schwach ver­tre­ten. Wer fort­schritt­lich sein möch­te – min­des­tens so fort­schritt­lich wie die CSU -, muss sich dann frei­lich Abhil­fe überlegen.

Das ist doch irgend­wie wirr. Debat­te und Beru­fe sind nichts für Frau­en und die Pira­ten bemü­hen sich, in Sachen Fort­schritt­lich­keit zur CSU auf­zu­schlie­ßen. Aua, wie schräg ist das denn?

Etwa die Hälf­te der Teil­neh­mer ver­folg­te die vor ihren Augen statt­fin­den­de Ple­nums­de­bat­te twit­ternd am Bild­schirm ihres Lap­tops (eine ober­fläch­li­che Zäh­lung durch die Autorin ergab 127 anwe­sen­de Geräte).

Das war aber sehr ober­fläch­lich gezählt, ich wür­de da eher auf 200 tip­pen. Und die Leu­te haben da nicht „get­wit­tert”, son­dern die Tex­te, um die es in der Debat­te gera­de ging, nach­ge­le­sen – oder viel­leicht auch in das in Echt­zeit ins Netz gestell­te Ver­laufs­pro­to­koll geschaut. Lap­tops statt Papier­ber­ge – ande­re Medi­en haben das durch­aus verstanden.

An der merk­wür­di­gen Stumpf­heit der Par­tei­tags­stim­mung konn­te auch die kur­ze Ein­gangs­re­de des ehe­ma­li­gen Par­tei­vor­sit­zen­den Dirk Hilbrecht[sic!] nichts ändern – höchs­tens ver­stärk­te sie das nagen­de Gefühl, alle nur denk­ba­ren Pira­ten­wit­ze könn­ten in ziem­lich naher Zukunft ver­braucht sein.

Was wol­len uns die­se Zei­len sagen? Soll ich das per­sön­lich neh­men, Frau Gasch­ke? Oder gehört das in die Rubrik „Ein biss­chen Spaß muss sein”? Egal, ich las­se die Stumpf­heit mal ein­fach so ste­hen. Und es ist ja nicht so, dass nur ich mein Fett wegkriege:

Jens Sei­pen­busch […] ist Sport­ler (Tur­nen, Ten­nis, Vol­ley­ball), seit fünf Jah­ren ver­hei­ra­tet mit einer Leh­re­rin, und er ent­spricht nicht dem Kli­schee des mit sei­nem Com­pu­ter ver­wach­se­nen Online-Olms. […] Sor­ge macht ihm, da ist er ganz im Ein­klang mit der latent para­no­iden Par­tei­kul­tur, „Über­wa­chungs­struk­tu­ren”. Die sieht er vor allem durch das Urhe­ber­recht begrün­det. An die­sem Punkt legt sich eine gewis­se Schär­fe in Sei­pen­buschs Ton. „Wer­te, die digi­tal vor­lie­gen, sind effi­zi­en­ter­wei­se nicht zu regu­lie­ren”, sagt er. „Wenn das Urhe­ber­recht rigo­ros durch­ge­setzt wird, ist das Kom­mu­ni­ka­ti­ons­ge­heim­nis am Ende.”

„Latent para­no­id”. Soso. Der Zeit-Arti­kel ist auch irgend­wie latent, ich weiß bloß noch nicht, was. Ansons­ten ist es da wie­der, das Urhe­ber­recht. Man könn­te mei­nen, alle Online-OlmeGesprächs­part­ner hät­ten über nicht ande­res gespro­chen. Fast als wären wir eine Ein-The­men-Par­tei… Logisch, dass der Arti­kel auch mit die­sem The­ma endet und noch­mal so rich­tig in die Vol­len geht:

Das ist die sze­ne­ty­pi­sche Beweis­last­um­kehr: Der ent­eig­ne­te Autor, Jour­na­list, Musi­ker oder Film­schaf­fen­de wird zum Täter, der das Men­schen­recht der Nut­zer auf kos­ten­lo­se Down­loads ver­letzt. Die Kon­se­quenz wäre lei­der, dass die Urhe­ber künf­tig öfter über­le­gen wer­den, ob sich die Ver­öf­fent­li­chung ihrer Ideen, ihrer wis­sen­schaft­li­chen Arbei­ten oder ihrer Kunst noch lohnt. Kommt es so, dann gibt es auch für die Digi­tal­re­vo­lu­tio­nä­re irgend­wann nichts mehr zu verteilen.

Damit wäre die Kat­ze dann aus dem Sack: Kampf­pro­sa der Ver­wer­tungs­in­dus­trie vom Feins­ten. „Kos­ten­lo­se Down­loads” als „Men­schen­recht”, Werk­schaf­fen­de als „Täter” und „Beweis­last­um­kehr” – ver­quas­ter geht es schon fast nicht mehr. Die Struk­tu­ren der Vor-Inter­net-Ära wer­den in Stein gehau­en und als unver­än­der­li­che Tat­sa­che begrif­fen. Dabei ist die Revo­lu­ti­on längst im Gan­ge. Crea­ti­ve Com­mons, Citi­zen Jour­na­lism, Jamen­do, Open Source, Open Access – die neu­en Ver­wer­tungs­mo­del­le sind längst da. Und sie wer­den von den „Autoren, Jour­na­lis­ten, Musi­kern oder Film­schaf­fen­den” ange­nom­men. Frei­wil­lig. Das Inter­net ist nicht das Ende der Kul­tur, wie Susan­ne Gasch­ke es hier an die Wand zu malen ver­sucht. Es ist viel­mehr das Ende der zen­tral gesteu­er­ten und ver­wer­te­ten Kul­tur, das Ende der Ent­frem­dung des Künst­lers von sei­nem Werk. Die ein­zi­gen Ver­lie­rer die­ses Pro­zes­ses, die frü­he­ren „Ver­wer­ter”, mögen sich noch so hef­tig dage­gen sträu­ben und Grund­rech­te aus­höh­len­de Geset­ze mit ihrer Lob­by­ar­beit durch die Par­la­men­te zu peit­schen ver­su­chen – sie wer­den die Ände­run­gen nicht ver­hin­dern können.

Und auch eine Susan­ne Gasch­ke mit einem merk­be­freit geschrie­be­nen Zei­tungs­ar­ti­kel schafft das nicht.


Schreibe einen Kommentar zu Jean Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

14 Gedanken zu “Die Zeit I: Susanne Gaschke in „Männer und Maschinen” über die Piratenpartei

  • orange hoagie

    @dirk

    sau­geil intel­li­gen­te und tref­fend ana­ly­ti­sche jour­na­lis­ti­sche Retour­kut­sche! zudem über­aus inter­es­sant, was sich durch die Kom­men­ta­re an Zusatz­in­for­ma­tio­nen erschlie­ßen lässt und wie sich die Rea­li­tät somit mehr und mehr kon­kret und zuneh­mend kla­rer erkenn­bar abzeichnet!

    ich wür­de mir von dir wün­schen, argu­men­ta­to­risch und vor allem tak­tisch in Inter­views grund­sätz­lich genau­so offen­siv vor­zu­ge­hen, Schwach­stel­len der geg­ne­ri­schen Posi­tio­nen zu benen­nen und anzu­grei­fen und somit nicht immer selbst nur in der Ver­tei­di­gung sein zu müs­sen, anstatt frei­wil­lig eine ver­meint­li­che Ver­tei­di­gungs­hal­tung ein­zu­neh­men – so macht man näm­lich kei­ne Punk­te.. und poli­ti­sche Dis­kus­sio­nen sind intel­lek­tu­el­les Boxen, heißt ja nicht umsonst Schlagabtausch;_))

  • Alex

    Ich habe Susan­ne Gasch­ke als rea­lis­ti­sche und sinn­vol­le Poli­ti­ke­rin ken­nen­ge­lernt und schät­ze ihre Ver­öf­fent­li­chun­gen sehr. 

    Tat­säch­lich zeigt der Arti­kel auf, dass das Geschlech­ter­gleich­ge­wicht in der Pira­ten­par­tei nicht vor­han­den ist – die Pira­ten tun gut dar­an, sich des­sen bewußt zu sein. 

    Der Arti­kel in der Zeit ent­spricht aber auch ihre His­to­rie und zeigt daß die Gene­ra­ti­on der „jun­gen” Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­ten, zu denen Hans-Peter Bartels gehört, lei­der auch schon zu alt ist.

    Aber – bei die­ser Gene­ra­ti­on besteht noch Hoff­nung auf Ver­ständ­nis, schlagt also nicht zu sehr drauf son­dern schaut lie­ber wo die Kri­tik berech­tigt ist. Man kri­ti­siert näm­lich nur Leu­te, die man ein wenig ernst nimmt. Die ande­ren wer­den ignoriert.

  • Sirka

    Die Gasch­ke macht plötz­lich einen auf Femi­nis­mus ? Auweia. Ich weiß noch wie ich mich über ihren galop­pie­ren­den Schwach­sinn zum angeb­li­chen Bevöl­ke­rungs­schwund geär­gert habe und über das Gela­ber, daß wir bösen Aka­de­mi­ke­rin­nen kei­ne Kin­der­lein machen wol­len. Da war Frau G. ganz vor­ne mit dabei und hat den Mut­ti­wahn der­ma­ßen unter­stützt, daß einem wirk­lich nur schlecht wer­den konn­te. Und die­se Frau ver­sucht jetzt, uns Femi­nis­tin­nen zu miß­brauchen, um die Pira­ten­par­tei zu dis­kre­di­tie­ren ? Herz­li­chen Dank, Frau G. Tol­le Soli­da­ri­tät unter Frau­en. Gera­de unse­re, dem Patri­ar­chat oft miß­li­e­bi­gen Mei­nun­gen wer­den mit Sicher­heit unter den ers­ten sein, die weg­zen­siert wer­den, wenn die letz­ten Schran­ken gefal­len sind und unse­re Grund­rech­te voll­stän­dig aus­ge­höhlt sind. 

    Also, die Pira­ten haben zuwe­nig Frau­en in der Par­tei ? Viel­leicht soll­te man(n) mal etwas genau­er hin­schau­en und die offen­sicht­li­chen Inter­es­sen­ge­mein­sam­kei­ten mit uns etwas mehr beto­nen. Habe ich in mei­ner direk­ten Umge­bung schon getan und sie­he da, plötz­lich tön­te da kei­ne mehr ” Pira­ten? sind doch bloß bescheu­er­te Computerloser”.

  • Jean

    Wun­der­bar sach­lich geschrie­be­ner Blogpost!
    Wenn das so wei­ter­geht mit den Print­me­di­en haben die am Ende zu ver­ant­wor­ten das die älte­re Gene­ra­ti­on die Jün­ge­ren über­haupt nicht mehr ver­steht, immer mehr Angst kriegt und dann noch kras­se­ren staat­li­chen Maß­nah­men zustimmt.
    Den­ken die­se Leu­te eigent­lich mal über ihre eige­ne Zukunft nach? Ich will in den nächs­ten Mona­ten eine Fir­ma grün­den. Ohne die Mas­se an frei ver­füg­ba­ren Infor­ma­tio­nen und die Kom­mu­ni­ka­ti­ons­mög­lich­kei­ten im Netz wäre das über­haupt nicht mög­lich. Die Netz­ge­ne­ra­ti­on, bzw. die Leu­te die sich zu Ver­net­zen wis­sen und dadurch Pro­ble­me viel effek­ti­ver lösen kön­nen wer­den die nächs­ten gro­ßen Steu­er- und Rentenbeitragszahler.
    Ich hab echt Angst vor den nächs­ten Dis­kus­sio­nen mit Eltern und Groß­el­tern und ande­ren Älte­ren die durch sol­che Arti­kel („in eige­ner Sache”) völ­lig ver­ängs­tigt sind.
    Pira­ten suchen nach der bes­ten Lösung für alle! Hin­ter die Löf­fel schreiben!
    Ich weiß noch nicht was ich wäh­le, aber nach den fei­gen Ent­hal­tun­gen der Grü­nen bei der Abstimm­mung über das „Zugangs­er­schwe­rungs­ge­setz”…
    Ich fänds cool wenn die Pira­ten die 5% Hür­de packen würden 😉

  • pavel

    Ich habe Frau Gasch­ke bei der Eröff­nung des Ber­li­ner Pira­ten­bü­ros ken­nen­ge­lernt und län­ger mit ihr gere­det. Sie macht im rea­len Leben einen deut­lich tief­grün­di­ge­ren und wohl­in­for­mier­te­ren Ein­druck, als man nach die­sem Arti­kel glau­ben möchte.

    Ich kann dar­aus nur schlies­sen, dass sie hier ent­we­der wie­der bes­se­res Wis­sen die Pira­ten run­ter­macht, oder dass sie es aus der Angst her­aus tut, weil sie gemerkt hat, dass hier eben gera­de nicht ein Häuf­lein Spin­ner unter­wegs ist.

    Sie ist des wei­te­ren poli­tisch stark in der VG Wort enga­giert und kämpft dort gegen Goo­gles Buchdigitalisierung.

  • goosefx

    Sehr sach­li­cher Zeriss des Arti­kels – die lie­be Frau könn­te sich eine Schei­be von dir abschnei­den. Darf sich eigent­lich Susan­ne Gasch­kes Arbeit eigent­lich noch Jour­na­lis­mus schimpfen?

    Arrrrr!
    Marcus

  • Heiko C.

    Was wich­ti­ges hast du über­se­hen: Sie bezeich­net den gesam­ten Bereich der Infor­ma­tik als „Unter­hal­tungs­in­dus­trie”, ganz so als kön­ne man mit dem Com­pu­ter nur Spie­le daddeln.

  • RJonathan

    Lie­ber Dirk,

    Es ist nicht das ers­te­mal, das Frau Gasch­ke sich so selt­sam unkon­kret und emo­tio­nal in eine Inter­net-Debat­te ein­mischt. Ich bin kein Freund der Urhe­ber­rechts-Posi­ti­on der Pira­ten, aber eine sol­che Bericht­erstat­tung habt Ihr nicht ver­dient. Als Abon­nent der Zeit wer­de ich denen jetzt end­lich mal einen saf­ti­gen Leser­brief schrei­ben, weil es ein­fach unwür­dig für eine intel­li­gen­te und kri­ti­sche Zei­tung ist, die­ses intel­lek­tua­li­ser­te Bild-Zei­tungs-Niveau zu unterstützen.
    An Dich aber einen dicken Respekt. Dei­ne Bespre­chung ist sehr zurück­hal­tend, man könn­te hier auch emo­tio­na­ler und ange­grif­fe­ner reagieren. 

    Gruß

    Jona­than

  • budapi

    @anonymer: „Irgend­wie scheint es, als ob alle CDU/CSU Mit­läu­fer eine unsicht­ba­re Stahl­wand im Kopf haben.”

    Hat damit nicht unbe­dingt was zu tun. Das erklärt nur war­um sie Pira­ten basht, nicht war­um sie ver­wer­ter­rechts­fun­da­men­ta­lis­tisch argu­men­tiert. Das fin­det sich im zwei­ten Absatz der Wikipedia:

    „In jüngs­ter Zeit wen­det sie sich beson­ders Urhe­ber­rechts­fra­gen zu, wobei sie ener­gisch die bil­dungs- und kul­tur­kon­ser­va­ti­ve Posi­ti­on des Hei­del­ber­ger Appells einnimmt.”

    Grü­ße 😉

  • anonymer

    Irgend­wie scheint es, als ob alle CDU/CSU Mit­läu­fer eine unsicht­ba­re Stahl­wand im Kopf haben. So auch Frau Gaschke..
    Unglaublich.

  • budapi

    Kur­zer Blick in die Wiki­pe­dia… „Sie ist mit dem SPD-Poli­ti­ker Hans-Peter Bartels verheiratet”

    BINGO!