Einmündung der Kirchröder Straße in die Scheidestraße, Juni 1979

Hannover damals und heute (6): Kirchröder Straße und Scheidestraße, Juni 1979 1


Einmündung der Kirchröder Straße in die Scheidestraße, Juni 1979

Ein­mün­dung der Kirchrö­der Stra­ße in die Schei­de­stra­ße, Juni 1979

Klee­feld, Juni 1979. Ein Stra­ßen­bahn­zug der Linie 6 ver­lässt gera­de die Hal­te­stel­le Kant­platz und biegt gleich von der Kirchrö­der Stra­ße in das letz­te Stück der Schei­de­stra­ße ein. Im Hin­ter­grund rechts von der Stra­ßen­bahn ist das kom­bi­nier­te Kiosk- und Hal­te­stel­len­ge­bäu­de für die Gegen­rich­tung zu sehen.

Im Vor­der­grund führt die Schei­de­stra­ße wei­ter in Rich­tung Bahn­hof Klee­feld und, wie der Weg­wei­ser an der Gabe­lung zeigt, im wei­te­ren Ver­lauf bis nach Mis­burg. Domi­niert wird die Gabe­lung sicher­lich von dem Wohn- und Geschäfts­haus, das mit Arka­den auf bei­den Sei­ten und einer sehr impo­san­ten kon­ka­ven Fens­ter­front zwi­schen bei­den Stra­ßen steht. Das pavil­lon­ar­ti­ge Ron­dell im Erd­ge­schoss beher­bergt die „Damen­mo­dem am Kant­platz”. Davor steht ein rela­tiv klei­nes Bäum­chen das noch mit einem die­ser typi­schen Stan­gen­ge­bil­de geschützt wird, sodass es gera­de wei­ter wach­sen kann.

An die­ser Stel­le muss ich mal etwas dazu schrei­ben, wie ich die Fotos eigent­lich datiert habe. Mein Opa hat sei­ne Fil­me archi­viert – das war mein Glück, denn ansons­ten wäre eine halb­wegs aus­sa­ge­kräf­ti­ge zeit­li­che Zuord­nung sehr schwer gewe­sen. Zu jedem Film gibt es dann eine Anga­be, wann die Fotos auf ihm belich­tet wur­den – aber das nur monats­ge­nau oder, wenn ein Film mal län­ger in der Kame­ra blieb, als sum­ma­ri­sche Anga­be über den gesam­ten Zeit­raum. Die­ses Foto ist Nr. 4 von Film 60, und der ist beschrif­tet mit „5 – 7/79”. In sol­chen Fäl­len bleibt mir nichts ande­res als zu raten, wann die Auf­nah­me genau gemacht wor­den sein mag. Da der vor­an­ge­gan­ge­ne Film 59 als Auf­nah­me­zeit­raum „5/79” hat, habe ich hier ange­nom­men, dass auf Film 60 nur die aller­ers­ten Fotos noch im Mai gemacht wur­den und die­ses Foto halt in den Juni gescho­ben – und bei unkla­rem Tag ver­tei­le ich dann so ein wenig „nach Gefühl”.

Inso­fern ist „15. Juni 1979” eigent­lich ein wenig „zu genau”. Es könn­te eben­so­gut der 5. Mai oder 3. Juli gewe­sen sein. Ich schrei­be das des­halb, weil das besag­te Bäum­chen für Juni eigent­lich ein biss­chen wenig Blät­ter im Geäst hat. Ande­rer­seits ist das Foto den Schat­ten nach zu urtei­len in der Mit­tags­zeit auf­ge­nom­men; auf der Uhr vor den „Damen­mo­den” lässt sich die Zeit lei­der nicht zuver­läs­sig erken­nen, ich wür­de auf „kurz nach 12” tip­pen, was dem Schat­ten­wurf ja zumin­dest mal nicht wider­spricht. Und da die Schat­ten rela­tiv kurz sind, wür­de ich aber trotz­dem eher auf Juni als auf Mai tip­pen. Aber genau­er wird man es wohl nicht mehr herausbekommen…

Einmündung der Kirchröder Straße in die Scheidestraße, Oktober 2019

Ein­mün­dung der Kirchrö­der Stra­ße in die Schei­de­stra­ße, Okto­ber 2019

Sekun­den­ge­nau weiß die zeit­ge­nös­si­sche Tech­nik des Jah­res 2019 hin­ge­gen, wann das Ver­gleichs­fo­to ent­stan­den ist: 14:48 Uhr war es – und nicht etwa 12 Uhr mit­tags, wie die wich­tig­tue­ri­sche Wer­be­uhr im Bild­vor­der­grund behauptet.

Ansons­ten ist auch dies wie­der eines der Bil­der, die zei­gen, wie sehr Bäu­me wach­sen, wenn man ihnen genug Zeit gibt. Aus dem etwas kränk­lich wir­ken­den Bäum­lein ist 40 Jah­re spä­ter ein statt­li­ches Grün gewor­den, hin­ter dem das Eck­haus fast ver­schwun­det. Man ahnt aber, dass dort zum Bei­spiel neue Fens­ter ein­ge­baut wur­den und die Fas­sa­de eine etwas ande­re Far­be bekom­men hat. Die Damen­mo­den wur­den durch die „Klee­fel­der Buch­hand­lung” abge­löst, der Rund­bau ist aber geblie­ben, wenn auch Baum, die zwei Uhren und die Bus­hal­te­stel­le ihn heu­te ziem­lich gut verdecken.

Die Stadt­bahn fährt immer noch durch die Kirchrö­der Stra­ße. Die Hal­te­stel­le ist heu­te aber deut­lich wei­ter hin­ten ange­ord­net. Statt ech­ter Rad­ver­kehrs­an­la­gen gibt es auf der Kirchrö­der Stra­ße aber lei­der nur aufs Pflas­ter gepin­sel­te „Rad­fahr­strei­fen” – die zudem regel­mä­ßig regel­wid­rig über­fah­ren werden.

Inter­es­sant ist schließ­lich noch der Weg­wei­ser: 1979 war hier noch die B 65 nach Pei­ne aus­ge­schil­dert, sowie Zie­le wie Mis­burg, Ander­ten oder sogar Hil­des­heim. Damals war das Seel­hors­ter Kreuz von Mes­se- und Süd­schnell­weg noch lan­ge nicht fer­tig gestellt. Ein gro­ßer Teil des über­ört­li­chen Ver­kehrs lief des­halb über die Kirchrö­der Stra­ße nach Osten. Das ist heu­te alles völ­lig ver­schwun­den, die Kirchrö­der Stra­ße hat im Nor­mal­fall kei­ne über­ört­li­che Ver­kehrs­be­deu­tung mehr.


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