Bisher erschienen: Teil 1 – Teil 2
Mittlerweile bin ich im sechsten Tag meines Abnehmprogrammes. Mit einer klitzekleinen Ausnahme bin ich bisher eisern geblieben und die Pfunde schwinden tatsächlich: Gut 5 Kilo sind mittlerweile weg, das Bäuchlein wird sichtlich kleiner und die ersten Hosen merklich „größer”. Aber es bleibt dabei: Ein Spaziergang ist es nicht. Bevor ich angefangen hatte, habe ich häufiger gehört: „Die ersten zwei Tage sind die schlimmsten.” Die ersten zwei Tage waren nicht toll, aber danach fing der Spaß erst richtig an…
Am Mittwoch hat sich die übliche „Hunger”-Attacke vom frühen auf den späten Nachmittag verschoben. Auch die in diesem Falle anzuwendende Gemüsebrühe half nicht wirklich über diesen Zustand hinweg. Beim wöchentlichen Spieleabend – dem ersten „social event” meiner Diätphase – war ich deshalb ziemlich abwesend und habe mir den üblichen Kneipenbesuch im Anschluss an die Spielerunde geschenkt.
Noch schlimmer war aber der Donnerstag. Schon morgens unter der Dusche fühlte ich mich nicht gut und das allgemeine Leistungstief zog sich durch den ganzen Tag. Ich habe mich mehrfach gefragt: „Warum machst du das hier eigentlich?” und war dreimal kurz vorm Abbrechen. „Gerettet” hat mich wohl, dass dies der erste Tag war, an dem ich wirklich gemerkt habe, dass ich weniger wiege als in den ganzen letzten fünf Jahren. Also habe ich durchgehalten und bin nach dem Abendessen und dem letzten Eiweißshake des Tages sogar ohne Hungergefühl – aber mit düsteren Vorahnungen bezüglich der nächsten Tage – ins Bett gegangen.
Die Vorahnungen sollten sich jedoch nicht bestätigen. Am Freitag entwickelte sich am Nachmittag eine Art euphorische Hochstimmung, die mir (und meinen Kollegen) geradezu unheimlich wurde. Jedenfalls ging es mir – bei ansonsten gleicher Nahrungsaufnahme – plötzlich richtig gut und ich war produktiv beim Programmieren, alles war prima. Ich weiß nicht, woran das gelegen haben mag: Ich hatte auf Anraten meiner Kollegin, die diese Diät bereits letztes Jahr durchgezogen hat, die Eiweißpulverrationen etwas erhöht und der mittägliche Salat war umfangreicher als an den Vortagen ausgefallen. Ansonsten hatte ich aber nichts geändert. <murmel>Muss-was-mit-den-Hormonen-sein</murmel>
Von der Hochstimmung des Tages getragen habe ich mich dann zum ersten Mal diese Woche an meine „Runde” getraut: Heimweg nicht direkt, sondern in großem Bogen über Maschsee und Eilenriede: Statt 2,5 km etwa 16 km Fahrrad. Einerseits eine gute Idee, weil Sport, wie hier ja auch in den Kommentaren empfohlen, wichtig ist. Andererseits aber in der Ausführung mangelhaft, weil ich mich leichtsinnigerweise entschieden hatte, den dritten Eiweißdrink des Tages erst nach der Fahrt zu Hause zu trinken.
Es kam, wie es kommen musste: Nach etwa zwei Dritteln der Strecke war der Energiespeicher in den Muskeln leer und dank des diätbedingten (gewollten) Kohlehydratmangels kam der Körper in Bedrängnis. Mit den sicheren Symptomen einer beginnenden Unterzuckerung habe ich dann erstmal angehalten und zu meinem „Notfallpaket” gegriffen, das ich genau für diesen Fall seit Anfang der Diät immer bei mir führe: Ein kleines Traubenzuckerplättchen hat für ein paar Kohlehydrate außer der Reihe gesorgt und binnen Minuten die Situation wieder normalisiert. Für Nachahmer kann ich sowas nur sehr empfehlen, denn eine latente Gefahr der Unterzuckerung besteht bei dieser Art der Ernährungsumstellung durchaus. Die Eiweißdrinks sollen zwar genau das verhindern – und im Normalfall machen sie das auch – aber bei plötzlichen unvorhergesehenen Belastungen oder Unregelmäßigkeiten bei der Einnahme kann der Körper an seine Grenzen kommen. So musste ich denn an dieser Stelle von meiner strikt kohlehydratarmen Ernährung abweichen, aber in solchen Fällen ist es besser, sich selbst mit ein wenig konzentriertem Zucker wieder zu stabilisieren, als einfach kommentarlos umzukippen. Das ist nämlich die Alternative.(*)
Nun ist Samstag. Endlich mal ausgeschlafen geht’s jetzt gleich zum Einkaufen. Das Wochenende über gibt’s auf jeden Fall noch „Salat & Shakes”, und mittlerweile bin ich auch sehr sicher, dass ich diese „Phase I” meines Diätplanes noch in die nächste Woche hineintrage werde. Irgendwann gibt’s dann die Umstellung auf „Phase II”: Wieder mehr zu essen, dafür aber auch mehr Sport zum Muskelaufbau. Die Suche nach einem Fitnessstudio habe ich schon begonnen. Stay tuned…
(*) Hinweis: Ich bin medizinischer Laie. Wer es genau wissen will oder Rat sucht, fragt bitte einen Arzt.
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Ich muss Tobias beipflichten, das klingt alles überhaupt nicht gesund. Und vor allem ziemlich unmöglich.
Du schreibst eingangs, dass du binnen sechs Tagen 5 kg Körpermasse verloren hast. Nun ist es so, dass ein Kilogramm Fettgewebe etwa 7000 kcal entspricht, die darin gespeichert sind. Wären die 5 kg also abgebautes Körperfett, entspräche das ca. 35.000 kcal. Dafür hättest du in den sechs Tagen über 5.800 kcal verbrennen müssen, pro Tag. Wenn du nicht gerade Leistungssport betreibst, ist das praktisch völlig unmöglich. Das ist weit mehr als das Doppelte deines Grundumsatzes.
Kurz gesagt, da stimmt was nicht. Ruinier dir nicht deine Gesundheit.
Hi Dirk,
weiterhin viel Erfolg durchhalten, dein Körper wird es dir danken.
Tipps und Ratschläge hast du auf deinem Weg sicher schon einige bekommen, hier mein RatSCHLAG auch wenn der Grund meiner 0‑Diäten wo anderes zu suchen ist:
Man futtert schon so manchnes Zeug, das lagert sich ab, denke es schadet dir nicht die sog. Gifte abzuleiten. Heikles Thema Stuhlgang, ggf. vorsichtig abführen Flohsamen, je nachdem was dir liegt. Selbst wenn man ne Woche nichts isst zeigt der Darm trotzdem das er noch Inhalt hat.
Viel trinken, Wasser, wenn du ein esotherischen Ansatz hast, levitiertes Wasser macht zwar am Anfang Pickel und Kopf lässt aber nach wenn der „Dreck raus ist”.
Wenn du es hinter dir hast, was du dir als Ziel gesetzt hast, schreibst du ‚Sport machen’, das Herz wird sich freuen; langsam anfangen den Körper entscheiden lassen, lieber wenig und regelmässig als sich überfordern.
Saunieren, auch nicht schlecht.
Ich wünsch dir alles Gute
Uli aus Göttingen
P.S.: Ganz vergessen, selbst wenn man mal zwischendurch schlapp macht, sündigt, sich ein Stück Pizza vom Tischnachbarn nimmt: Sich verzeiehn und weitermachen.
Sorry, aber für mich klingt das alles weder gut, noch gesund (noch sinnvoll). Meiner Meinung nach ist die beste Möglichkeit immer noch, einfach etwas weniger zu essen, und zwar über längere Zeit. Funktioniert bei mir wunderbar. Ich lasse dann z.B. einfach ein Wurstbrot beim Abendessen weg, und nach 1 – 3 Wochen ist 1kg weniger auf der Waage.
Dabei habe ich kein bisschen mit Hungerattacken, Kreislaufproblemen oder sonstigem Quatsch zu kämpfen, sondern kann ganz normal leben und arbeiten.
Klar, es dauert länger, aber warum ist das ein Problem?
(Und ich bin mir auch ziemlich sicher, dass der Jojo-Effekt dabei nicht oder viel weniger stark auftritt.)
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