Wir sehen den südlichen Ortseingang von Riegelsberg. 2005 ist hier das nördliche Ende der Saarbahntrasse aus Saarbrücken erreicht. Im Hintergrund steht links ein Zug der Linie 1 direkt vor der fest im Gleis montierten Haltetafel. Die Gleise selbst führen noch über die Buszufahrt der Station und enden dann an recht massiv wirkenden Prellböcken. Dahinter laufen bereits die Vorbereitungen für die Verlängerung der Strecke durch Riegelsberg hindurch.
Saarbrücken ist eine der (wenigen) deutschen Städte, die Ende der 1990er Jahre dem damaligen Trend entsprechend die Straßenbahn als Verkehrsträger wieder eingeführt haben. Dabei wurde – wie in Karlsruhe – die neue innerstädtische Strecke im Süden mit der Regionalstrecke zum französischen Saarguemines verknüpft, womit die Saarbahn die erste länderübergreifende Stadtbahn Deutschlands wurde.
Den abgebildeten Endpunkt Riegelsberg/Süd erreichte die Saarbahn im Jahr 2001. Die Strecke durch Riegelsberg war dann 2007 im Wesentlichen fertig, wurde aus finanziellen Gründen aber erst 2009 in Betrieb genommen. Momentan fahren die Züge durch Riegelsberg hindurch bis Etzenhofen. Ab 2011 geht es dann dort wieder auf Eisenbahngleisen weiter, zunächst bis Heusweiler und dann ab 2013 bis zum eigentlichen Endpunkt in Lebach.
Da es ja nun mittlerweile stark auf Weihnachten zu geht, gibt es heute ausnahmsweise ein zweites Foto, das den historischen Zustand längs der Riegelsberger Ortdurchfahrt vor Verlegung der Saarbahntrasse zeigt:
Wir sehen die Saarbrücker Straße in Höhe der Pfarrkirche St. Joseph. Noch liegen keine Gleise, aber links sind bereits die blau angestrichenen Oberleitungsmasten zu sehen. Diese zogen sich 2005 bereits an vielen Stellen durch Riegelsberg hindurch und dienten uns bei unserem Besuch als Orientierungspunkte, ob wir noch „auf dem richtigen Weg” durch Riegelsberg waren. Die Führung der Bahn mitten durch den Ort war in Riegelsberg seinerzeit nicht unumstritten und ich bin durchaus gespannt auf meinen nächsten Besuch, wenn ich dann – hoffentlich – das Resultat der Bauarbeiten sehen kann.
Die Saarbahn war ein ähnlicher Erfolg wie die Karlsruher Stadtbahn. Auch hier wurde die Bahn nach der Eröffnung noch stärker genutzt als die Prognosen vorhergesagt hatten. Leider ist bislang kein wirkliches Streckennetz entstanden, es gibt lediglich die eine vorhandene Innenstadtquerung mit ihren zwei Außenstrecken im Norden und Süden. Vor Abschluss der Bauarbeiten Richtung Lebach wird es wohl auch in Saarbrücken selbst keinen Weiterbau geben – und was danach passiert, ist momentan wohl auch noch nicht so richtig klar.