Ich war heute bei Phoenix und die Sendung wird am Montag um 22:15 Uhr ausgestrahlt (Internetstream für Windows). Themen waren die Piratenpartei, Urheberrecht, Datenschutz etc.
Uff! Nun habe ich es gesehen. Zunächst: Ein total merkwürdiges Gefühl, sich selbst im Fernsehen zu sehen und vor allem zu hören. Ich war, nunja, mäßig begeistert von mir selbst. Da ist noch Optimierungspotential. Voll verratzt habe ich’s aber auch nicht. Kann man drauf aufbauen. Dazu kommt noch, dass das Thema der Sendung nur grob umrissen war. Die deutliche Bezugnahme auf „geistiges Eigentum” kam erst sehr spät. In der Anfrage hieß das Thema noch „Kleine Parteien – Wie verändert sich die Parteienlandschaft”.
Übrigens habe ich mich bei der Aufzeichnung schon gewundert, wie Herr Scholz plötzlich so zielsicher auf das Zensurgesetz umgeschwenkt ist. Beim Anschauen fand ich das noch deutlicher, vor allem weil es dafür ja sogar den vorbereiteten Zensursula-Einspieler gab. Dessen Melodie hat übrigens wirklich Ohrwurmqualitäten – mehrere Produktionsmitarbeiter haben das nach Aufzeichnungsende noch die ganze Zeit vor sich gesungen.
Fernsehen ist jedenfalls spannend – und wenn man da vor der Kamera sitzt, hat man einen völlig anderen Eindruck als wenn man das dann später im Fernsehen sieht.
@anti-simplizissimus
tsts – inhaltliche diskussionen löschen? wenn das dann mal keine zensur ist…
@lubenow
sehr interessante ansätze – auch wenn damit das problem nicht automatisch gelöst ist. grundsätzlich fällt ja auch die freie verwendung von inhalten im www unter die so genannte allgemeine handlungsfreiheit, die bereits jetzt im GG gegeben ist. diese hat ihre schranken bei der kollision mit anderen grundrechten und in der sonstigen gesetzgebung. wenn also ein neues grundrecht auf handlungsfreiheit im internet eingeführt würde, müsste es vom gesetzgeber so stark ausgestattet werden, dass es im rahmen der so genannten „praktischen konkordanz”, also der abwägung mehrerer, sich widersprechender grundrechte, obsiegen würde. da es sich auf der gegenseite um eigentumsrechte handelt, ginge das wohl nur über die sozialgebundenheit des eigentums. würde man festlegen, dass (geistiges) eigentum im internet weniger schützendwert ist als eine allgemeine handlungsfreiheit im internet und deshalb eine unentgeltliche enteignung stattzufinden hat, würde man juristisch sofort in schwierigkeiten kommen:
erstens kennt auch das gg enteignung von staats wegen nur entgeltlich.
zweitens wirft eine enteignung geistigen eigentums im netz sofort die frage auf, was daran so besonders ist, dass es anders behandelt werden soll wie geistiges eigentum außerhalb des netzes: art 3 des gg legt aber fest, dass „im wesentlichen gleiches auch gleich zu behandeln ist”.
enteignet man also grundsätzlich geistiges eigentum im netz, müsste man auch der grundsätzlichen enteignung geistigen eigentums außerhalb des netzes zustimmen. das würde unser rechtssystem, wie wir es kennen, vom komplett verändern – die folgen wären kaum vorhersehbar. jedenfalls wäre das einmal thema für einen kompletten abend.
neben diesem nationalen problem kommt dann noch hinzu, dass der anglo-amerikanische rechtsraum ein urheberrecht, wie wir es kennen, nicht kennt – wir brauchen also tatsächlich eine internationale regelung. in uk oder den usa kann der eigentümer beispielsweise sein urheberrecht komplett gegen entgelt abgeben. das hat bei inhalten für bestehende medien kaum unterschiedliche relevanz, da in deutschland überwiegend umfangreiche abtretungen der nutztungsrechte vertraglich vereinbart werden. allerdings aber sind die folgen bei der entwicklung und erfindung neuer medien gravierend – nutzungsrechte können nämlich nur für bestehende medien abgetreten werden, nicht für noch nicht bekannte zukünftige medienarten.
sooo, dabei belasse ich es mal. das thema solten wir aber auf jeden fall nochmal irgendwo ausführlicher diskutieren.
simplizissimus
Gegen einen Moderator, der einem dauernd ins Wort fällt und einen solchen Rhetorikfuchs anzutreten – meinen Respekt!
Viele Grüße,
Klaus
Zu allererst, schade ich habs nicht gesehen – nur die Kommentare auf verschiedene Webseiten gelesen.
Ich habe bereits damals – als die PIRATEN gerade gegründet waren – gesagt, wir müssen lernen mit den medien umzugehen. Ein einziger stimmte mir damals zu.
Nicht persönlich gemeint, aber man kann lernen, vor der Kamera zu arbeiten, die Zwischentöne aufzunehmen und zu reagieren. Man kann lernen, welche Pose, welche Situation unterstützt und – vorallem – man kann lernen, wie die Medien arbeiten. Auch mit Themenwechsel… angeblich kurz vor der Aufzeichnung.
Leider waren damals wie heute andere Dinge wichtiger, so dass die PR und die PR Ausbildung der PIRATEN nach hinten gerückt wurde – das hat sich nun gerecht. Aber daraus können WIR ja die Konsequenzen ziehen, oder?
Beste Grüße
Der Hagen
PIRAT der ersten Stunden
http://www.der-hagen.de
Pingback: IT::fsinn
Pingback: politik.zweiterklasse.de
Manueller Trackback (verdammtes Timtab):
http://www.felixnagel.com/start/blog/id/-/2009/06/23/offener-brief-zu-unter-den-linden/
Mein offener Brief an deine Gesprächspartner.
Hallo,
mal zur Sache: Das Urheberrecht ist heute so, daß der Urheber auch das Recht hat, die Form der Verwertung seines Werks zu bestimmen.
Wenn das Internet nur national wäre, würde der Staat das Urheberrecht auch so, also wie früher bei Platten- und Buchverkäufen, durchsetzen. Nun liegen heute Werke aber auf Servern irgendwo in der Welt. Der Einzelne kann die Werke von dort kostenlos herunterladen, der Staat dort aber nicht die Server sperren (Funktionsunfähigkeit des internationalen Strafrechts, keine Weltregierung).
In dieser Situation wird der Staat beim Empfänger ansetzen, es wird meiner Meinung nach also bald eine Internetzensur wie in China geben.
Ihr, die Piratenpartei, seid da, soweit ich euch verstehe, anderer Meinung: Für euch ist die „Freiheit des Internets” ein eigenes Rechtsgut. Das ist eines, das bislang nicht im Gesetz steht, und das deshalb dem gesetzesfixierten Scholz noch nicht bekannt ist. Offenbar meint ihr also, das Recht eines Urhebers, sein Werk zu verwerten, müsse vor diesem Rechtsgut der „Freiheit des Internets” zurückstehen. Das heißt, z.B. könne ein Musiker zwar versuchen, eine CD zu produzieren und diese auf herkömmlichem Wege zu verkaufen, doch müsse er damit leben, daß sein Werk zugleich auch kostenlos aus dem Internet heruntergeladen werden könne. Der Staat solle jedenfalls nicht versuchen, diese Möglichkeit des freien Herunterladens zu unterbinden.
Gut, wenn ihr das so wollt, dann müßt ihr, das heißt mußt Du fordern, daß das Urheber- und das Patentrecht in dieser Weise geändert werden, und ihr solltet fordern, daß die „Freiheit des Internets” oder die „Freiheit digitaler Netze” oder wie auch immer, zumindest als Staatsziel (wie der Umweltschutz) oder gar als Grundrecht des einzelnen (etwa als Art. 5a GG) im Grundgesetz verankert werden. Mach’ das das nächste Mal.
Gruß
Pingback: Die Piratenpartei und PHOENIX « Welt des Simplizissimus
Ich fand du hast dich ganz gut geschlagen. Du bist sympathisch rübergekommen, was schonmal nicht ganz unwichtig ist. Auch hast du gezeigt, dass du grundsätzlich mitdiskutieren kannst. Natürlich hatten deine beiden Kontrahenten mehr Erfahrung auf diesem Gebiet. Trotzdem braucht es glaube ich noch etwas bessere Vorbereitung. Inhaltlich haben sie dich zu sehr unter Druck gesetzt (trotz ihrer hohlen Phrasen). Für eine Kernthema der Piraten wirktest du zu oberflächlich. Zum Beispiel hätte ich mir gewünscht du hättest die Frage mit den Urheberrechten mit konkreten neuen Verwertungmodellen gekontert (nur die Konzerte waren leider zuwenig). Ich bin mir sicher du kennst die Argumente auswendig. Aber es brauch eine bessere Vorbereitung um sie kurz und präzise anbringen zu können. Viel Zeit bekommt man ja in Debatten nicht, da man auch immer wieder unterbrochen (vor allem wenn der Moderator nicht neutral ist).
Mit einer Sache hat Rupert Scholz aber am Rande Recht gehabt. Der Vergleich mit der Erfindung des Buchdruck (mit beweglichen Lettern) ist sehr viel günstiger als dein Beispiel mit der Kutsche. Als diese Form von Buchdruck entwickelt wurde kam zu einer plötzlichen Ausbreitung von Informationen. Die Reformation wäre ohne Buchdruck nicht denkbar gewesen. Nur so konnte die Macht der Kirche durchbrochen werden. Doch freie Informationen waren auch damals nicht erwünscht (auch bei den Protestanten). Um den Informationsfluss zu begrenzen wurde die Zensur eingeführt. Teils wertvolle Klosterbibliotheken wurden vernichtet. Ich glaube jede Medienrevolution wird von den Machthabern bekämpft. Eine gute Analogie zur heutigen Lage mit dem Internet.
Das ging ja gerade noch so. Die Argumentation war zu schwach und langatmig. Man muss im Fernsehen auf den Tisch hauen.
Die Argumente unserer Gegner sind immer die gleichen. Man braucht nur spitz formulierte Antworten dazu. Bügerrechtsfreier Raum ist z.B. super!
Zu allen Themen braucht man reale Beispiele, die leicht nachzuvollziehen sind. Keine Postkutschenvergleiche. Der Vergleich von Zensursula mit dem Telefonbuch ist sehr gut. Es wird direkt auch dem Laien deutlich was da schief läuft.
Die zwei Typen waren zwar rhetorisch fitter, aber hatten vom Thema keine Ahnung. In so einem Fall muss der Pirat bei seinen Leib- und Magenthemen die Oberhand behalten. Da gibt es keine Entschuldigung.
Bei Tauss/Kinderpornos dann so rumzurudern ist richtig schlecht gewesen. Vorher war es nur nicht besonders gut. Das war dann eine Katastrophe.
Das geht noch besser und muss besser gehen! Ansätze sind bei dir da Dirk. Du musst dir nur bessere Beispiele und Textbausteine parat legen. Und keine Angst davor deine Gesprächspartner anzugreifen und zu hinterfragen.
Es hat mich ein bisschen an den schwachen ersten Fernsehauftritt http://www.youtube.com/watch?v=7wAL-JYZVLQ von Philipp Möller von der Atheistischen Buskampagne http://www.buskampagne.de erinnert. Er lässt sich einfach mit Standardargumenten zu schnell in die Enge treiben. Auf die gleichen Fragen reagiert Michael Schmidt-Salomon viel souveräner und geht dann zum Gegenangriff über. http://www.youtube.com/watch?v=gx2R9ghcOWs&feature=related http://www.youtube.com/watch?v=9kICXGaGgmM&feature=related
TIPP> Vertrau nicht darauf, dass die Erfahrung und Schlagfertigkeit von alleine kommen. Setz dich am besten mal hin, und Spiel die Szene noch ein paar mal duch. Die Argumente kennen wir alle. Du solltes das naechste mal wie aus der Pistole geschossen alle Standardargumente wiederlegen koennen. Das wird eine harte Zeit fuer dich, wenn du jetzt schon mit spielen willst, in einem Spiel, das andere seit Jahrzehnten spielen.
Wir sollten jetzt dankbar sein für die guten Gegenargumente die uns von Prof. Rupert Scholz und Christoph Minhoff in dieser Gesprächsrunde geliefert wurden, und sie als Lernstoff für alle weiteren Konfrontationen dieser Art aufgreifen. Letztlich sind es doch genau diese altbackenen Argumente, die gebetsmühlenartig und berechenbar heruntergerasselt werden, und allem Anschein nach unserer Position das Wasser abgraben. Aber damit ist die Diskussion ja noch nicht vom Tisch. Denn wir wissen ja, das irgendwas faul ist, im Staate D.
Wer jetzt nur negative Kritik für Dirk Hillbrecht übrig hat, der offen aber (leider) auch unvorbereitet argumentiert hat, sollte auch bei den anderen mal zwischen den Zeilen lesen. Vergesst nicht, wer hier an den Bürgerrechten sägt.
Vor allem die Äusserung von Prof. Scholz, daß das Internet kein rechtsfreier Raum sei, ist ein klarer Zuspruch dafür, daß die Zensur des Internets genauso verhindert werden muß, wie die Verbreitung krimineller Inhalte. Das sollte zu Euch denken geben.
Wenn zur Verhinderung von Kriminalität das Grundgesetz einfach verbogen wird, bloß weil man gerade keine bessere Idee hat, ist das auch keine politisch korrekte Vorgehensweise. Genau das steht im Vordergrund, und sollte behandelt werden, weil es jetzt, in der Vergangenheit und auch in Zukunft immer wieder praktiziert wird. Wir dürfen nicht zulassen, daß so etwas einfach hingenommen wird, weil …!!! Politik muß gute Ideen beinhalten, sonst wählt man sie nicht. Man ist ja auch sonst wählerisch.
Rhetorik. Ein gutes Stichwort. Ein zweischneidiges Schwert. Für mich zählen ja mehr die Absichten, aber ich bin auch nicht so naiv zu glauben, daß gute Sprachkunst einen nicht schneller in die Herzen der meisten bringt. Doch wenn man sich nur oder überwiegend von der Rhetorik eines Sprechers bzw. Redners entflammen lässt, und dabei so wesentliche Inhalte wie die bereits erwähnten überhört, dann landet man schnell in der Vergangenheit. Da gab es ja auch gute Rhetoriker, die es nicht so gut mit den Leuten gemeint haben. Was zählt also?
Für mich ist so eine Diskusion eher wie ein verbaler Boxkampf:
Man kennt und respektiert seinen Gegner, bereitet sich vor und bringt seine Schwächen in Erfahrung, dann gewinnt man vielleicht.
Das ist etwas, was die Piraten anscheinend noch nicht so gut können. Aber Kopf hoch, das war bloß die erste Runde und Ihr seid noch nicht k.o.
Dirk Hillbrecht ist ein Vorbild für mich, und jeden anderen freiheitsliebenden Menschen, sowie für alle nachfolgenden Generationen (die zweifellos von dieser Entwicklung profitieren werden), weil er den Mut hatte sich dieser schwierigen Herausforderung zu stellen.
Hinweis für Nörgler: Dieser Text wurde ohne zuhilfenahme von Rethorikbüchern verfasst. Ich schrieb viel, es klang teilweise pathetisch und schleimig, aber alles war auch ehrlich gemeint und kam von Herzen.
In der gesamten Formulierung wurde auf Du’s und Sie’s verzichtet, obwohl ich fast drei Jahre älter bin als Dirk Hillbrecht und bestimmt Du sagen dürfte.
Ich bin dafür, den Kommentar von simplizissimus zu löschen, da es in diesem Blogbeitrag nicht darum gehen sollte, Positionen zu diskutieren. Allein direkte Bezüge zur Sendung sollten in den Kommentaren enthalten sein. Eine andere Diskussion sprengt sonst den Rahmen. In diesem Sinne sollte dann auch mein Kommentar gelöscht werden.
Um ein wenig Optimismus zu bringen: In deiner Position als rhetorisch schwächerer Gesprächspartner hast du dich dennoch vorbildlich verhalten. Es gab keine Patzer, du hast ruhig und besonnen reagiert, du warst sympatisch – dass Rupert Scholz, der seit immerhin 30 Jahren Politiker ist, dir überlegen war, war abzusehen. Normalerweise ist so ein Typ der Endgegner, du triffst schon in der Vorrunde auf ihn.
Ich kann dazu nur sagen: Beim nächsten Mal genau so handeln! Das rhetorische Feingefühl kommt mit der Erfahrung.
Dennoch eine kleine Anmerkung – du bist eigentlich kein Anzugträger, oder? 😉 Die Kleidung wirkte etwas steif.
Moin Moin,
ich hab mir gerade das Video angesehen. Mein erstes Fazit lautet, dass die öffentlichen Vertretung der PiratenPartei sich deshalb so schwierig gestaltet, da die Ziele bis jetzt ziemlich unpräzise formuliert sind. Man schaue sich nur die Kommentare zum Parteiprogramm unter der Hauptseite piratenpartei.de/navigation/politik/unsere-ziele an.
Man sollte schon die Diskussion zum Urheberrecht auf inhaltlicher Basis führen können, sonst zerfleischt einen der politische Gegner.
Desweiteren sollte man die Unkenntnis der Diskussionspartner ruhig ansprechen und konkrete Fakten anbringen, die z.B. das globale Gespenst der Kinderpornografie zurechtrücken. Meiner Meinung nach das größte Manko von Dirk.
Man darf schon der Öffentlichkeit zeigen, warum wir was gegen die Internetausdrucker haben. Nein, man muss! Man muss sagen, das die bewußt die Unwahrheit verbreiten, d.h. Ja, die lügen!
Wie soll man sonst das Vorgehen von vdL und Co bewerten, wenn die Faktenlage doch ganz klar gegen Sie spricht, diese Fakten jedoch wiederum nur einem kleinen Teil der NichtBildleser bekannt sind.
Mit dem Pöbel kann man es ja machen, die sind ja eh doof wie Brot. Und die Nerds werden mit dem Kinderpornografiegespenst totgeschlagen. Weil zu wenige die Fakten kennen.
hallo dirk,
ich bin selbst autor und muss von dem leben, was ich schreibe. und viele bekannte und freunde von mir schreiben auch für zeitungen und müssen sich mit einem lausigen zeilenhonorar herumschlagen. und wenn sie dann für die zweitverwertung im internet einen kleinen aufschlag verlangen, weil sie ja urheber ihrer geschichte/ihres artikels sind, dann sind sie – nach dem ansatz der piraten – auf einmal die „bösen” feinde des freien internets.
ist euch eigentlich klar, was das heißt? keiner, der professionell vom journalismus leben möchte, wird zukünftig fürs netz schreiben, da man davon nicht leben kann. gleiches problem mit den durch google eingescannten büchern, die zur weltgrößten bibliothek werden sollen, ohne dass dafür die schöpfer der literatur dafür auch nur einen einzigen cent erhalten: gut aus konsumenten(leser-)sicht, schlecht für denjenigen, der mit schreiben seine familie ernähren möchte. und die dritten, die davon betroffen sind, sind die interpreten von songs: welcher künstler macht sich den aufwand mit tonstudio, produktionsmannschaft, songschreiber und texter etc., wenn er dann später keine cds verkaufen kann, weil alle songs illegal im netz angeboten werden?
Ja, geiz ist geil – das kann unsere gesellschaft ganz gut. aber musik, literatur und nachrichten sollen bitteschön nicht nur frei verfügbar sein, sondern auch kostenlos. und da beißt sich der hund in den schwanz, das hat noch nie geklappt und wird auch zukünftig nicht klappen: qualität hat einfach ihren preis. als konsument kann ich einerseits verstehen, dass man geld sparen möchte – auch wenn ich nicht weiß, was das einsparen wert ist, wenn die qualität immer weiter abnimmt. aber vielleicht shee ich das aus miener ganz persönlichen sicht – und bin damit kein mainstream, zumindest nicht im netz.
und noch zur kinderportno-internet-zensur: wenn in den nachrichten ein kinderporno-ring ausgehoben wird und von diesen angefertigte pornografische fotos beschlagnahmt werden, dann freuen sich alle. und nur weil es jetzt im web passiert, ist es auf einmal verwerflich. ich meine: hallo, es geht um harte straftaten, entführung, sexueller missbrauch, vergewaltigung von kindern, verbreitung illegaler pornografie und nicht um falsches parken oder so. und ich erwarte einfach, dass der staat seinen verpflichtungen nachkommt und mich und meine familie und kinder schützt – genau dafür behält er nämlich von dem bisschen, was ich jeden monat verdiene, auch noch einen teil ein. nicht mehr und nicht weniger.
wenn sperren im internet (die ich auch kaum erträglich finde) dazu beitragen, dass die verbreitung (und damit die befriedigung der nachfrage) nach kinderpornografie eingedämmt wird, dann finde ich das letztendlich in ordnung. und natürlich stelle ich mir die frage, wie ein vernünftiger mensch überhaupt zu der überzeugung kommen kann, der staat muss/soll/darf nichts gegen das verbreiten von kinderpornos machen. ich meine, man kann ja über den weg streiten, aber den unterschied zwischen „löschen” und „sperren” hab ich dann noch nicht kapiert. und zu tauss: ich halte es da mit @robert: bei dem typen habe ich ein wirklich ungutes bauchgefühl, auch wenn natürlich die unschuldsvermutung gilt, bis der schuldspruch gefällt wurde.
simplizissimus
Naja, die Darbietung war tatsächlich mittelmäßig, was insbesondere an der Unerfahrenheit liegt, würde ich mal behaupten.
Tatsächlich war es bei der ständigen Unterbrecherei und dem Umschwenken von einem Thema auf das Andere schwer die Argumente richtig zu platzieren, wie du wahrscheinlich selbst gemerkt haben wirst. So wirkte das ganze leider etwas defensiv.
Von einer medialen Hinrichtung mag ich jetzt nicht reden, denn so schlimm war es durchaus nicht, aber neue Wähler werden damit wahrscheinlich nciht überzeugt (höchstens Vorurteile gegenüber den Piraten oder respektive der CDU / dem Moderator bestätigt).
Tatsächlich wäre Rhetoriktraining vielleicht ein gutes Mittel und falls du zeit und Lust hast dich ein wenig in die Materie des Überzeugens einzuarbeiten, könnte ich die satanische Dialektik von Schopenhauer empfehlen. Wenn man die kennt, kann man Tricks in der Argumentation eher erkennen und auch aufdecken.
Naja, trotzdem ein erster Schritt zu mehr Medienpräsenz und hoffentlich wird es das nächste Mal besser 🙂
MfG
schandgalgen
Ich hatte es jetzt vorhin auch auf YouTube kurz gesehen. Gut finde ich dass du deine Fehler erkennst und das noch optimieren willst. Hätte natürlich besser laufen können. Ich muss da Markus Merz allerdings zustimmen. Wenn dich jemand beraten hat dann hat er das nicht gut gemacht.
Jedoch würde ich es jetzt insgesammt als kleiner stolperer bezeichnen. Und nachdem man hingefallen ist steht man bekanntlich wieder auf und geht weiter.
In diesem Sinne denkt alle daran, es ist besser Pirat zu sein als der Navi beizutreten. Yarrrrrr!
http://www.youtube.com/watch?v=XCdieuFYmWQ
Naja, die haben dich ziemlich überrumpelt. Aber ich denke, du hast dich gut geschlagen. Insbesondere wo der Moderator auf tauss schwenkte, fand ich es aus dem Stehgreif nicht schlecht formuliert. Sieh es als Training für’s nächste mal.
Und falls dir wieder einer versucht was reinzuwürgen, von wegen man käme an die Provider der Server von KiPo in anderen Ländern nicht ran, bring INHOPE und deren Unterorganisationen. Die kümmern sich weltweit um illegalen Webseiteninhalt (informieren Provider und die örtlichen Behörden) und sind mit standardmäßig weniger als zwei Tagen um die Inhalte zu entfernen wesentlichen effizienter als jede (inter-)nationale Behörde, die auf eigenen Fuß arbeitet. Klar sind die auch noch nicht in jedem Land, aber das wird ausgebaut und die Kritiker wissen das nicht -> gutes Totschlagargument 😉
Gruß,
Andreas
Die Rhetorik kommt noch zwangsläufig. Hoffentlich nicht zuviel. Entscheidend schien mir hier, dass die Piratenpartei ins Licht einer größeren Öffentlichkeit trat. Und zwar mit einem sympathisch, offen und ehrlich wirkenden Vorsitzenden. Im Kontrast zu abgestandenen Berufspolitikern und einem Moderator, der nur noch auf die Rente wartet.
Die Argumentation wird sich kaum jemand gemerkt haben, die positive Präsenz wohl. Das war auch mein Gesamteindruck von der Demo in Frankfurt, bei der ich ein paar Fotos machen konnte. Sympathische junge Leute, keine Radikalen oder Ideologen. Noch keine großen Redner, aber die Wirkung wird (hoffentlich) nicht ausbleiben.
Also das war das schlechteste was jemals für die Piratenpartei hätte passieren können. Du hast auf allen Punkten, für die die Piratenpartei steht versagt. Aber bevor ich lang rumschimpfe lies doch lieber das hier:
http://www.fixmbr.de/die-mediale-hinrichtung-der-piratenpartei/
Wie du selbst erkannt hast, lässt sich da noch was verbessern. Aber du hast dich gut geschlagen für ein erstes Mal TV mit „Alten Hasen” die obendrein beide gegen dich sind.
Tips:
Energischer
Plakativer (fight fire with fire)
Ruhig mal reinreden, die haben dich ständig unterbrochen
Hallo Dirk,
ich hab das Interview gesehen und den Eindruck gehabt, dass du und dein Gegenüber auf völlig verschiedenen fachlichen Ebenen aneinander vorbeigeredet haben. Der Moderator glänzte auch nicht gerade durch Fachwissen und Neutralität.
Aber Kopf hoch! Es war sicher nicht das letzte Interview von dir und es ist noch nie ein Cicero vom Himmel gefallen. 😉
Es gibt ja unzählige Methoden an deiner Rhetorik zu arbeiten.
Ich bin zuversichtlich, dass die Piraten nicht nur in einer Latenight-Show auftreten, sondern auch z.B. bei Berlin Direkt oder ähnlichem.
Mfg,
Simon
Kopf hoch!
Das erste Mal ist immer hart, man erinnere sich an die Berichterstattung als die Grünen losgelegt haben. Da muss man durch.
Vielleicht kann @tauss oder jemand aus der politischen/medialen Szene dabei helfen und unsere Vertreter für solche Auftritte coachen.
Andererseits gibts es imho nur zwei Optionen: man bleibt zurückhaltend-brav oder wird ausfällig und führt einen verbalen Krieg: Das Zwischending, also die 08/15 Floskeln die man zb bei Anne Will sieht, will doch kein Mensch mehr sehen.
Wie auch immer.
Die Wahl und unsere Ziele werden nicht durch Talkshows bestimmt, sondern durch das Aktivieren von Wählern, Mitgliedern und anderen freiheitsliebenden Menschen in Deutschland.
Grüße,
Roland
Hallo Dirk,
zuerst vielen Dank und Riesenkompliment für Deinen Mut zum Auftritt – dass da noch potential ist, haben hier viele, hast auch Du gesagt. Ist auch klar, man wird ja nicht zum Medienprofi geboren. Ich ahbe letztens bei einem Radiointerview, bei dem man es auch noch gut mit mir meinte, viel beschissener abgeschnitten („Ääääähmmm. Also. Ähhhhhm. Ja. Hmm. Also.”)
Nicht als Kritik, sondern als Mutmach-Zuspruch: Du darfst für mein Empfinden ruhig etwas frecher sein und Herrn Scholz darauf hinweisen, dass er entweder nicht begreift oder es wissentlich ignoriert, was Du sagst. 🙂
Ansonsten: Weitermachen!
Hallo,
ich habe es nicht so empfunden, dass man den Verlauf der Diskussion darauf zurückführen kann, dass die Teilnehmenden nicht ausreden haben lassen.
Das ist bestimmt ein Problem und Verstärker, trifft aber den eigentlichen Kern nicht.
Kern ist, dass wir es mit einer politischen Elite zu tun haben, die auf die offensichtlichen und leicht verständlichen Reize der Diskussion reagiert, aber die dahinterliegenden technischen, moralischen aber auch schwerer verständlichen Argumente nicht versteht und zum Teil nicht verstehen will.
Ich unterstelle den Teilnehmenden der gestrigen Runde Ersteres.
Schwerpunkt muss es sein, eben diese Gruppe anzusprechen und offensiv das Wesentliche verständlich zu machen, so dass es auch ein „Normalbürger” begreifen kann.
Das ist gestern nicht im Ansatz gelungen.
Problem ist, dass es aufgrund der Komplexität und aufgrund der Brisanz und der rechtlichen Relevanz des Themas sehr leicht ist, in eine „realitätsferne Ecke” gestellt zu werden oder sich, wie es gestern zu sehen war, selbst in diese Ecke zu begeben.
Verweise auf die Infrastruktur als Gebilde sind zwar richtig, aber nicht untermauert worden.
Diskussionen wie diese dürfen nicht „verkopft” ablaufen, müssen plakativer, offensiver aber dennoch sachlich geführt werden.
Es ist mehr als einfach, Behauptungen über die Piraten auszustellen („Das sind die mit dem legalen Downloaden”). Genau da bietet die Partei und das Vertreten dieser Inhalte eine große Angriffsfläche.
Aber dieses Bild funktioniert solange der Eindruck entstehen muss, dass die Piraten das Urheberrecht abschaffen wollen um restlos alle Inhalte legal und kostenlos herunterzuladen zu können und darauf verweisen, dass Künstler ja durch Konzerte genug verdienen.
Diese Darstellung ist bewusst überspitzt und nicht ganz richtig, aber genau das, was bei den Zuschauern und auch bei den anderen beiden Teilnehmenden hängen bleibt / geblieben ist. Es entsteht der Eindruck es handele sich um persönliche und eigennützige Ziele die durch öffentliche und gemeinnützige vertuscht werden sollen.
Das ist genau das Bild was restlos falsch ist und nicht entstehen darf. Das Parteiprogramm der Piraten stellt all dies sachlich und prägnant dar und muss „nur” in angemessener Form dargestellt werden.
Auch in Bezug auf die „CDU-Phrasen” hatte ich gestern einen anderen Eindruck. Prof. Rupert Scholz hat meines Erachtens gestern sachlich, nachvollziehbar und deutlich argumentiert. Man hat gemerkt, dass er sich mit diesen Themen beschäftigt hat und seine grundlegende Argumentation simmt ja auch zumindest zu weiten Teilen mit den Piraten überein. Aber es ist noch einmal mehr klar geworden, dass die übrigen Thesen und Ausgestaltung der grundlegenden Zielvorstellungen auf technischem, sachlichen, pädagogischen und empirischem Unverständnis beruhen.
Dennoch sind sie nachvollziehbar.
Mir haben in der Diskussion nicht nur einige Worte gefehlt (Unschuldsvermutung, Kontrolle der Sperrliste, Idee der Übermittlung der StopseitenempfängerIPs an das BKA, u.s.w), es hat in der Diskussion an grundlegenden Argumenten gefehlt. Vielmehr an deren faktischer Untermauerung.
Ich will nicht verschweigen, dass das politische Handlungsfeld, insbesondere in der Öffentlichkeit und in den Medien ein sehr schwieriges ist und der Umgang mit diesen erlernt werden muss. Dafür, dass dies die Anfänge sind, halte ich es für bemerkenswert, wie ruhig du geblieben bist und weiter versucht hast, die Argumente sachlich hervorzubringen.
Zusätzlich ist die Sendung natürlich einseitig aufgezogen worden, mit einem voreingenommenen, teils unverschämten Moderator besetzt und auch vom Aufbau und der Fragestellung nicht wirklich fair gewesen. Aber was erwarten wir? Die Forderungen der Piraten sind in der etablierten Gesellschaft mit Unverständnis bestzt und vermutlich im Gros sogar mit falschen Vorstellungen verknüpft.
Und genau daraus muss sich die Zielrichtung der Piraten ableiten.
Die Veranstaltung gestern hat deutlich gezeigt, in welche Richtung die öffentliche Darstellung der Partei gehen muss. Genau die Argumente, die gestern kamen und gefallen sind, sind die Argumente, die auch in Zukunft immer wieder kommen werden. Das ist vorhersehbar. Es sind genau die Punkte, bei denen souverän reagiert werden muss.
Ich empfehle, die Diskussion gestern zu sezieren. Argument für Argument zu überprüfen und eine stichhaltige und verständliche Argumentation zu finden. Persönlich gesprochen: Mir hilft es immer, die Diskussion mit Anderen, nicht Gleichgesinnten zu suchen um Argumentationsinhalte und Rethorik zu üben und zu verfestigen. Lass dich von Vertrauenspersonen kritisieren. In dieser Richtung muss mehr Vorbereitung erfolgen.
Jörg Tauss Eintritt zum Beispiel musste angesprochen werden. Und es gab nur eine Antwort: Unschuldsvermutung, so lange diese noch in Deutschland gilt.
Ich hoffe, dass diese Kritik als konstruktiv verstanden wird.
Testpirat.
Ich fand die Sendung ärgerlich – nicht wg. Hillbrechts Verhalten, sondern wg. der überheblichen, arroganten Vorgehensweise von Scholz und dem Phoenix-Moderator. Er wollte nicht verstehen oder konnte nicht verstehen, worum es der PP geht, befürchtete aber schon in der Sendung, dass er eine Menge Email von jungen Zuschauern bekäme … Diese Vermutung sollte man ihm erfüllen, ich habe ihm auch schon geschrieben.
Scholz verkörpert für mich die Art von Politikern, die zwar immer noch nicht im Zeitalter des Internet angekommen sind, aber trotzdem als Experten dafür gehandelt werden. Scholz behandelte Hillbrecht wie einen kleinen Jungen, dem er die rauhe Welt erklären muss. Deshalb finde ich auch nicht, dass die PP ein schlechtes Bild abgegeben hat, wenn überhaupt, dann nur bei denjenigen, die ohnehin seit Jahrzehnten SPD oder CDU wählen.
Ich wünsche der PP ein gutes Wahlergebnis, auf dass die sog. Volksparteien endlich mal wachwerden.
Sehr ruhig und sachlich geblieben. Würde mir nur schwer gelingen, wenn man solche Gegenüber hat.
Das wars aber auch schon zum Positiven.
Der der „normale Bürger” dürfte keinen guten Eindruck gehabt haben. Ich konnte jedenfalls dem rethorischen „Blutbad” nicht sehr lange zusehen.
Zu unvorbereitet in der Wirkung, zu wahrheitsliebend (detailiert) in den Beispielen, in die man dann genußvoll reinschlagen kann.
Die Standard-Sprüche sollte man drauf haben. Quasi ohne nachzudenken.
Auf einer Ebene die den Bildzeitungsleser erreicht.
Daher für mich ein entäuschender Erstkontakt mit der Piraten-Partei.
Andererseit war es für den CDUler entlarvend, er nahm kein Blatt vor den Mund wo die Reise hingeht.
Von daher nicht entmutigen lassen! Besser vorbereiten. Und was andere auch schon schrieben, sage wofür ihr/du stehst. Dagegen kann man nur schwer andiskutieren, weil sich dein Gegner auf Deinen Standpunkt einlassen muss.
Wer immer die Piratenpartei und Dich zu diesem Auftritt beraten hat, derjenige hat Dich schlecht beraten. Ein paar Trainingsdiskussionen mit Sparringspartnern und Kamera wären das Mindeste gewesen, um einen knackigen ersten Auftritt hinzubekommen.
Der Bundesvorsitzende der Piraten geht gegen den Justizgruftie der CDU KO. Ringrichter vom Bayernkurier
http://sankt-georg.info/artikel/843/piratenpartei-diskussion-tv-phoenix
Die guten Punkte: für das erste mal waren retorik und auftreten gut (ich halte viele vorträge und diskussionen und musste viel lernen…). Die wenigen beispiele, die du gebracht hast, waren auch gut.
Die schlechten Punkte, leider etwas polemisch: ach? du bist wichtig in der piratenpartei? Und kannst nichtmal dein Programm vertreten oder den punkt „wir sind für kostenlose downloads” richtigstellen? Ich fand den Moderator nicht schlecht: er hta nur die fragen gestellt, die mir meine Umgebung auch dauernd stellt. Da hätte doch was kommen müssen, du müsstets doch eigentlich dne ganzen Tag diese doofen Fragen gestellt bekommen, denn der Moderator hat nur das gefragt, was sich normale Menschen auch fragem
Und da lief es garnicht ok (deine selbsteinschätzung ist leider total falsch), fachlich hat man kaum etwas gespürt, und da ist es egal, ob man aufgeregt ist, retorisch gut oder schlecht drauf ist usf.
Ich selbst werde häufig mit diesen fragen konfrontiert, und _inzwischen_ habe ich da gute antworten parat, z.b. durch das durchlesen des Programmes, der Kommentare oder weil ich einfach interessiert bin.
Klar, wnen man „überfallen” wird mit solchen Fragen geht man unter. Aber wie kann es sein, daß ausgerechnet du so überfallen wirst? Müsstets du nicht ständig diese Fragen beantworten? Da war wirklich nichts überraschendes dabei.
Tut mir leid, es hört sich sicher sehr vernichtend an. Ich verstehe aber nicht, wie so viele leute auf dme modertaor rumhacken oder meinen es war nicht so schlimm. Es war extrem schlimm, vor allem fachlich. Ich dahcte, mein gott, ich kenne die Partei bessre als er, und ich bin nichtmal mitglied. Oder: mein gott, ich muss meinen eltern/bekannten dauern auf diese unfairen fragen was sinnvolles antworten, das muss doch inzwischen sitzen.
Die fragen als überaschend zu bezeichnen, zeigt nur, daß man sich mti dem Thema nicht beschäftigt hat.
Bitte, das muss besser werden, ich werde auch freiwillig mitglied in der patei damit die Mitgliederzahl wächst 🙂
Hallo Dirk,
ich finde du hast dich angesichts der Umstände ganz gut geschlagen.
Für einen „ersten Versuch” gegen zwei abgebrühte Medienprofis zumindest, das hat man von anderen Parteien schon schlechter gesehen.
Eine wichtige Lehre konnte man aber aus der Sendung ziehen: versuch gar nicht erst mit ausschweifenden sachlichen Argumentationen die irgendwann schwierig nachzuvollziehen werden weiterzukommen. In solchen Runden geht es offensichtlich nicht um fachliche Diskussionen sondern darum möglichst redundant Schlagworte einzustreuen. Dein Gegenüber hätte jeden Punkt genauso gut mit „aber Kinderpornos sind böse” beantworten können. Es geht nicht darum den Gegenüber zu überzeugen, das ist bei derart festgefahrenen Meinungen gar nicht möglich. Es geht darum das Publikum zu überzeugen, und da hapert es momentan noch.
Grüße,
Iru
hallo dirk!
ich habe den beitrag auch gesehen, ich fand aber das du deine sache gut gemacht hast! zumal die 2 recht unfair dich in die zange genommen haben. der moderator hätte neutraler bleiben sollen.
man hätte jedoch auch mal die frage stellen sollen, ob politiker per se sinnlose gesetze gerne beschließen und sich dafür abfeiern lassen und auf die aushebelung des grundgesetzes tiefer eingehen sollen.
Pingback: Piraten gehen baden | Texte auf Cornflakespackungen
Hallo Dirk!
Ich habe mir soeben auf Phoenix die Wiederholung angesehen.
Eines vorweg: meinen allergrößten Respekt, dass du dich der Konfrontation gestellt hast.
Ein solches TV-Duell ist (besonders, wenn man es mit erfahrenen Gegnern zu tun hat) wohl die größte Herausforderung, mit der man es im politischen Leben zu tun hat. Das ist eine völlig andere Qualität, als im stillen Kämmerlein einen Blog zu schreiben oder auch in Ruhe (ohne Unterbrechung und Gegenfragen) eine Rede vor Menschen auf einer Demo zu halten. Ich finde, das hast du sehr ordentlich gelöst. Du bist nicht eingebrochen, du hattest immer eine Antwort, du hast immer versucht, sachlich zu argumentieren. Das muss man erstmal so bringen.
Trotzdem noch einige hinweise für künftige TV-Duelle:
1.
Auch bei dieser Sendung war wieder auffällig, dass es eine Unart in der politischen Diskussionskultur geworden ist, den Gegenüber nicht ausreden zu lassen. Bei fast jeder Argumentationskette ist dir entweder Scholz oder sogar der Moderator in die Parade gefahren. Das ist insofern schlecht für uns, weil man das Anliegen der Piraten nicht in einem Satz allgemein verständlich darlegen kann. Wir können (und wollen) uns eben nicht auf populistischen Begriffen wie „Kinderpornographie” oder „Killerspiel” ausruhen. Es muss uns daher gelingen, einfache und zutreffende Bilder und Vergleiche zu finden. Dinge, die man in einem oder zwei Sätzen schnell darlegen kann. Sollten dazu dann Rückfragen kommen, kann man immer noch tiefer ins Detail gehen. Es schadet auch nichts, höflich darauf hinzuweisen, dass man einen bestimmten Gedankengang gerne zuende darlegen möchte. So wird auch dem mit der Materie unbedarften Zuschauer klar, dass es hochkomplexe Themen sind, mit denen sich die Piraten beschäftigen.
2.
Im Grunde zusammenhängend mit Punkt 1 sind die Begrifflichkeiten.
In Diskussionen über komplexe Themen wie Internetsperren oder Urheberrechte haben populistische Begriffe wie „Kinderporno” und „Raubkopie” nichts verloren, zumal sie falsch sind. Da die Gegenseite gerne mit diesen Begriffen hantiert, bietet sich hier eine gute Gelegenheit, die gegnerische Argumentation zu torpedieren. Man muss klar machen, schon durch die Wortwahl, worum es im Kern geht und worum es eben nicht geht.
3.
Ganz allgemein muss man bedenken, dass die Piratenpartei mit ihren knapp über 2000 Mitgliedern logischerweise noch nicht das Diskussionspotential haben kann, das etablierte Parteien mit ihren professionellen Politik-Veteranen haben. Es fehlt hier schlicht an Erfahrung, die man am Anfang auf Parteitagen auch sicher erstmal im eigenen Kreise ansammeln kann. Aber dieses TV-Duell war ein sehr guter Anfang. Das kann man auswerten und sich daran verbessern. Dabei kann auch ein Jörg Tauss eine sehr wertvolle Hilfe sein. Nutzt die Erfahrung von dem Mann!
herzliche Grüße
Markus
Falls es jemand verpasst hat: http://thepiratebay.org/torrent/4969939
Hallo.
Also eigentlich wurde ja schon alles wichtige gesagt. Meiner Meinung nach hätte der Moderator nicht so heftig Partei ergreifen sollen. Ansonsten fand ich den Auftritt unter diesen Umständen nicht grundlegend schlecht. Sollte man aber mal ausbauen. Vor allem braucht man kurze Erklärungen zu den einzelnen Themen. Aber hier sehe ich auch das Hauptproblem. Selbst wenn Diskussionspartener behaupten, sie hätten Ahnung von der Materie.
Wahrscheinlich wärs das Beste gewesen, du hättest erstmal eine halbe Stunde vorher das Netz erklären können. Dann hätte man zumindest etwas Grundlagenwissen als Grundstock für diese Diskussion zur Verfügung gehabt.
Du hättest mal Herrn Scholz fragen sollen, was DNS bedeutet. Und vor allem hättest du dich mehr gegen die Totschlagargumente wehren sollen. Zuviele Fakten wurden einfach verdreht oder waren vollkommen falsch. Killerspiele sind verboten und das Internet ist definitiv kein rechtsfreier Raum (frag mich, wie man so eine Aussage machen kann und gleichzeitig überzeugt sein kann, dass man Ahnung hat).
Auch die Behauptung, dass kipo auf ausländischen Servern stehen könnte und die entsprechenden Länder „sich weigern könnten” die Inhalte zu löschen fand ich schon sehr traurig. Dies wie viele andere Aussagen hätte man mal deutlicher entkräften sollen. Bei der Erwähnung der AK-Zensur hättest du auf jeden Fall mal die Serverstandorte der meisten kipo-Angebote nennen sollen sowie Fragen zum bisherigen Vorgehen des BKA bei Standorten im Ausland stellen sollen (Stichworte Hoheitsrecht und kurzer Dienstweg). Ausserdem sollte man klarer darstellen, dass nationale Sperren als Grundprinzip nie erfolgreich sein können, weil das Internet halt…Moment, was bedeutet „www”?
Aber als erster großer Auftritt wars eigentlich schon in Ordnung. Jeder fängt mal klein an und du hast auf jeden Fall das Schlimmste hinter dir. Ich denke, um an so einer Gesprächsrunde teilzunehmen muss man schon Mut aufbringen. Das es nicht leicht wird war ja wohl von Anfang an klar. Bleib am Ball und lass dich nicht so unterbuttern. Vor allem muss deutlicher und aggressiver auf (offensichtliche) Falschaussagen eingegangen werden.
Alles Gute weiterhin.
Jan
Hallo Dirk. Ich finde, du hast dich gut geschlagen gestern auf Phoenix! Natürlich hätte es besser laufen können – das kann es eigentlich immer, aber was will man erwarten wenn man mit einem alteingesessenen CDUler, dazu Staatsrechtler und einem voreingenommenen Moderator diskutiert? So eine Diskussion wird doch höchstens vordergründig fair geführt. Nun kann man die Erfahrung nutzen um die eigene Argumentation zu optimieren, dazu hätte ich ein-zwei Gedanken anzubieten:
- ‚löschen statt sperren’: hier finde ich es besonders wichtig, auf den Aspekt der Strafverfolgung zu fokussieren! Schließlich wollen wir nicht nur, daß die Inhalte gelöscht statt gesperrt werden (diesen Unterschied sind manche Leute schon leider nicht mehr ohne weiteres zu begreifen in der Lage wie man gestern gesehen hat), sondern VOR ALLEM AUCH, daß die Täter die KiPo ins Web stellen, ermittelt und strafrechtlich verfolgt werden. Eine Sperrung alleine lässt die Täter unbehelligt, und wer will schon Kinderpornografietäter laufen lassen? Das sollte UNBEDINGT betont werden, denn die CDU argumentiert ja vor allem auch mit einer angeblichen Milliardenindustrie, die dahinter steht. Die kann aber nur durch polizeiliche Ermittlungen geknackt werden (follow the money). In diesem Zusammenhang kann auch gut darauf hingeweisen werden, daß 90% der Server, die z.B. auf den skandinavischen Sperrlisten stehen, in Europa betrieben werden und ohne weiteres rechtlich angegangen werden könnten. Und was gelöscht ist muss auch nicht mehr gesperrt werden.
- ‚Rechtsumgehung’: die Sperren sind leicht zu umgehen und dies ist auch keine Rechtsumgehung, wie der alte Mann von der CDU behauptet (und das als Jurist), schließlich hat jeder die freie Wahl welchen DNS man nutzt oder sogar die Wahl zu einem kleinen Provider zu wechseln, die der Sperrpflicht nicht unterliegen. Und selbst wenn es Rechtsumgehung wäre, was kümmert das einen KiPo-Konsumenten, der ohnehin schon bewusst eine Straftat begeht? Das erinnert mich an das Flugverbot über dem Bundestag um terroristische Angriffe via Flugzeug zu verhindern.
- ‚Postkutschenvergleich’: ich finde den Vergleich auch zu komplex für die Allgemeinheit. Besser wäre es zu betonen, wie viele Bands auch schon die neuen Vertriebsmöglichkeiten für sich nutzen, wie z.B. Radiohead eine CD gegen Spende frei zum Download angeboten hat und nach eigenen Aussagen damit finanziell erfolgreich war. Es eben auch viele Musiker (wie andere Künstler), die die Entwicklung positiv beurteilen. Anmerken kann man in diesem Zusammenhang auch, daß man Musik aus dem Radio legal aufnehmen darf, das Radio zur Popularität der Bands beiträgt. Und auch wenn die Sender Gema-Gebühren zahlen: auf CD-Rohlinge zahlen wir auch Gema-Gebühren, ganz gleich ob wir Musik oder eigene Daten darauf speichern.
Ich fände es wichtig, gemeinsam eine gute Argumentslinie gegen die typischen Totschlagargumente zu entwickeln. Vielleicht sollten wir ein Wiki (oder Forum) aufsetzen, in dem die Piraten gemeinsam gute Argumente austauschen, zusammenführen und optimieren können?
Sorry, ich fand Ihren Auftritt einfach nur peinlich. Wer eine Partei gründet und bestimmte Thesen aufstellt, sollte in der Lage sein, anhand einiger gezielter Beispiele diese Thesen im Schlaf zu untermauern. Dies war nicht annähernd der Fall!
Nach der überaus interessanten Diskussion bzgl. den Internetsperren, sind Sie nur in der Lage gewesen „löschen statt sperren” in die Diskussion einzubringen. Eines von zig Argumenten und Forderungen. Sie hätten dem Staatsrechtler das Gesetz um die Ohren hauen müssen, da hier offensichtlicher Verfassungsbruch vorliegt! Auch springen Sie auf den Begriff „Killerspiele” an. Völlig unpassend. Nicht einmal der Hinweis kommt, dass in Deutschland die harten Version schon auf dem Index stehen. Auch die von Scholz zitierten Studien hätten Sie frech hinterfragen sollen.
Das Ganze ging so schlecht weiter bis zum Ende. Ich will gar nicht zu Ihrem Statement bzgl. Urheberrecht und den Patenten übergehen! Ich denke, Sie hätten lieber nicht an der Diskussion teilnehmen sollen. Zumindest nicht mit der schlechten Vorbereitung. Wäre für das Ansehen der Partei besser gewesen! Sie müssen dringend jemanden finden, der PR machen kann, ohne in die Verlogenheit der etablierten Parteien zu verfallen!
Ihre Partei benötigt ganz eindeutig einige fachliche Unterstützung, um die Hoffnung der Netzgemeinde und enttäuschten Wähler heil über den Wahltermin im Herbst zu bringen. Die Piratenpartei muss für den Wahlkampf ihre Thesen deutlich klarer formulieren und mit konkreten Beispielen belegen! Sie muss anerkennen, dass das Urheberrecht insgesamt keine schlechte Sache ist! Nur die deutsche Ausgestaltung ist sehr stark verzerrt. Die Minuspunkte müssen benannt werden. Sie muss die neuen Alternativen und Wege bewerben, den Kreativen zeigen, dass auch so genug Einkommen möglich sein wird. Ohne einen Teil der Kreativen, wird die Partei nicht über die 5% kommen.
Also – aus der TV-Niederlage lernen und vorwärts Piraten! Wir unterstützen Euch.
Hans
Nachtrag:
Als Vorbereitung auf weitere Konfrontationen hilft es, die Argumentation der Gegenseite (die durchaus nicht besonders kreativ und vielfältig ist) aufzunehmen und sich schlagkräftige Gegenargumente zurecht zu legen.
Bsp: „Warum ist Sperren nicht besser als nichts tun?”
– Wie man in den anderen Ländern sieht, passiert nach dem Sperren nichts mehr. Die Provider wurden nicht aufgefordert, die Seiten zu entfernen.
Dies geschah […] erst auf Betreiben einiger Internetaktivisten.
„… Länder in denen wir keine Handhabe haben, gegen den Provider…”
(BTW: Volle Punktzahl für die Antwort „Nennen Sie mir ein Land in dem es kein Gesetz gegen KiPo gibt”!)
– Über 90% der in anderen Ländern gesperrten Websites befinden sich in den USA, Europa und Australien. Der Versuch diese Seiten zu löschen wurde offensichtlich nicht einmal unternommen.
Also ich habs jetzt auch gesehen in der Wiederholung.
Bei aller Vorankündigung so schlecht war das nicht.
Und der Herr Scholz versteht das Redehandwerk einfach besser. Bei genauerer Betrachtung der Argumente und Nichtargument (siehe Schopenhauers Kunstgriffen http://de.wikipedia.org/wiki/Kunstgriffe_(Schopenhauer) ) ist das ein gutes Interview.
Und der Moderator… schwamm drüber wie kann man denn so offen Partei ergreifen. Am Ende dann noch von „wir zwei” zu sprechen… Naja auch nur ein Mensch mit einer eigenen Meinung. Der neutrale Moderator existiert nicht 😮 insofern einer gegen 1.3 Gegner. Und Herr Scholz wie gesagt er versteht das Redehandwerk.
Die Unterbrechungen waren aber tatsächlich unerträglich insbesondere der Zensursula song (für den du ja gar nicht verantwortlich bist, aber rechtfertigen solltest) hat einfach mitten rein gegrätscht.
Aber anhand der Unterbrechungen kann man ja auch ablesen wie die inner Einstellung zum Thema Fairness und gleiche Augenhöhe ist.
Bringt dir zwar nix, aber es adelt bei den vernunfbegabten Menschen 🙂
gut so und Rhetorikschulung gibts dann spätestens als Teil der Regierung in der Deutschen Rednerschule http://www.synergienet.de/ (keine Ahnung warum die domain so käse ist). Die haben auch nen schönen Parteiübergreifenden Förderkreis. http://rednerschulen.on.synnet.de/foerder/foerder2.htm
Das Boot kapern wir dann auch ! HArrrr
ich fand es gar nicht soo schlecht. Ok, ein paar mal warst Du auch optisch in der Defensive und der Schluss war absolut misslungen, aber wollen wir wirklich einen glatten Rhetoriker dort sitzen haben? Transparenz und klare Argumente sollte das Ziel bleiben.
Dazu folgende spontane Ideen für zukünftige TV-Diskussionen:
1) Bullshit-Bingo (siehe Wikipedia)
Für die platten Standardargumente (wie „Internet darf kein rechtsfreier Raum sein”). Bullshit-Bingo Karten (für jedes vermeintliche Argumente eine) vorbereiten und in die Kamera halten (eventuell sogar noch während der andere redet). Auf der Rückseite ist dann auch gleich noch Platz für die Stichworte einer auf den Punkt kommenden Antwort.
2) Zuschauer mitnehmen ins Netz
Sie Sendung gestern war mit 45 Minuten für TV-Verhältnisse ja schon richtig lang, aber trotzdem war natürlich nicht Zeit genug alles auszudiskutieren. Die Zeit wird bei wichtigeren Sendungen / größerer Reichweite aber noch knapper. Aber das ist ein Problem der „alten” Medien. Als Internetpartei sollte man versuchen die Zuschauer aus der Sendung ins Netz zu ziehen. Also vielleicht zu jeder Sendung einen speziellen Link, wo die Sendung begleitet bzw. nachbereitet wird. Diesen Link am Anfang einbelnden lassen / bzw. subversiv im Bild unterbringen. Livesendungen vielleicht mit Livechat, Aufgezeichnete Sendungen vielleicht sogar schon mit weiteren Gegenargumenten begleiten. So dass der Zuschauer, schon während der Ausstrahlung tiefer einsteigen kann.
3) Schlusswort / Fazit vorbereiten
Das Ende einer Diskussion bleibt beim Zuschauer erst mal hängen. Das ist gestern misslungen. Da wäre es z.b. gut gewesen der Frage nach Tauss nicht auszuweichen, aber wegen der Kürze der verbleibenden Zeit auf den guten Artikel in der SZ zu verweisen und dann noch mal auf das Schlusswort von Scholz (der beliebte rechtsfreie Raum) zu antworten. Also beu ungeschnittenen Sendungen auf verbleibende Zeit achten.
Nur so ein paar spontane Gedanken (ich könnte es aber auch nicht besser).
Weiter so und bitte nicht in normales Politikergehabe verfallen!
-Harald
Pingback: mediaclinique | ralf schwartz
Also ich fand den Auftritt alles in allem echt ok. War dein erstes mal im Fernsehn.
Die Wörter Unschuldsvermutung und Gewaltenteilung haben gefehlt aber man denkt nicht immer an alles. Klar wäre ein professioneller Pressesprecher hilfreich aber Dirk hat sich gut geschlagen. Das sagt auch ein Kollege von mir der mit der ganzen Thematik gar nicht soviel am Hut hat aber Journalistik studiert hat.
Ich habe mir öfter auf die Zunge gebissen und „da hätte man anderst besser argumentieren können” gedacht.
Allerdings bist Du da als Amateur mit Profiboxern in den Ring gestiegen.
Die blutige Nase war also zu erwarten.
Letztendlich war es aber vermutlich auch genau das, was damit bezweckt werden sollte. Der Moderator hat klar Partei ergriffen und der Einspieler war so geschnitten, daß die im Text enthaltene (sachliche) Kritik nicht gezeigt wurde.
Glaube nicht, daß man darauf aufbauen kann.
Leider erfordert das Beherrschen der Presse(arbeit) vor allem viel Erfahrung und Training. Du wirst nicht die Gelegenheit bekommen beides zu erwerben, ohne in weiteren Sendungen zerrissen zu werden.
Guten Morgen!
In Ihrer Person echt u. wahrhaftig ‚rübergekommen; da lassen Sie die Besserwisser (dies und das hätte fallen/ gesagt sein müssen) doch bitte links liegen! Die wenigsten von ihnen werden Ihren Mut haben, vor Kameras aufzutreten und das Wagnis einzugehen, „vernichtet” zu werden!
Ihre beiden Gesprächs„gegner” zeigten deutlich ihr Unwissen, und Prof. Scholz sprach von „rechtsfreien Räumen”, obwohl er wissen müßte, dass es in der ehemaligen BRD sowas schon nicht gab..;)
Bitte mit frischem Mut und auch möglichst eigenen Worten die nächsten Fernsehrunden bestritten – dann ist die Elefantenrunde wirklich nicht mehr fern!
Sonnige Grüße!
Bernhard
Für „das erste Mal” definitiv schon nicht schlecht! Der Rest kommt wie bei allem mit Übung, Routine und sonstigem. Die Sendung kann man gut als Einstieg und Hilfe für später größere Dinge sehen. 🙂
Den meisten anderen Politikern ging es am Anfang garantiert genauso. Übung macht halt den Meister.
Viel Erfolg,
ein treuer Piratenwähler.
@Ufff: Mir ging es beim Telefon-Vergleich auch nicht primär um die Wirksamkeit. Sich an der Wirksamkeit aufzuhängen halte ich auch für grundfalsch, weil wir damit im Zweifelsfall aktiv auf eine chinesische Zensurinfrastruktur zusteuern. Bei dem Vergleich ging es mir primär um die Bedeutung des Internets und die Chancen, die sich dadurch ergeben. Auch das Telefon hat damals das gesellschaftliche Zusammenleben und die Kommunikation in der Gesellschaft revolutioniert. Allerdings ist das noch nicht so lange her, als dass sich gerade ältere Menschen (und damit Politiker) nicht noch an Zeiten erinnern können, in denen es in einem Dorf genau ein Telefon für alle gab. Genau deswegen halte ich den Vergleich auch für so passend.
Gleichzeitig hätte man die Frage nach dem „Wieso ist Löschen keine Zensur” sehr einfach mit demselben Vergleich erschlagen können. Hier bedarf es auch keiner langen technischen Erklärung, Beispiel:
„Bleiben wir beim Telefon-Vergleich [anm.: Ich geh davon aus, dieser Vergleich wurde bereits erwähnt]: Ein Sperren der Seiten bedeutet hierbei nur die geheime und nicht kontrollierbare Manipulation der Telefonbücher, so dass man durch das Nachschlagen im Telefonbuch nicht mehr die gewünschte Nummer, finden kann, findet. Löschen hingegen würde bedeuten den betroffenen Telefonanschluss selbst abzuschalten. Ist die Rechtslage nicht eindeutig bedarf es eines richterlichen Beschlusses. Gerade deswegen kann beim Löschen keineswegs von einer Zensur geredet werden, es stellt vielmehr die Nutzung bestehender Möglichkeiten in einem eben _nicht_ rechtsfreien Internet dar und gerade deswegen haben die geplanten Sperren ein hohes Missbrauchspotential, eben weil diese rechtsstaatliche Kontrolle nicht ausreichend stattfinden kann.”
Evtl. dann noch einen Hinweis darauf, dass die Nummer natürlich weiterhin erreichbar ist und gut ists. Hoffe das nun etwas verständlicher ausgedrückt zu haben.
David
Hi Dirk,
erstmal meinen Respekt, dass du dich wirklich wacker geschlagen hast. Aber als ich vor dem Fernseher gesessen bin, wollte ich dir die ganze Zeit Wörter in den Mund legen 😉
„Mensch, frag doch Scholz, wer die Zensur kontrollieren soll”,
„Frag ihn mal, wie er als Verfassungsrechtler zur Abschaffung der Gewaltenteilung steht”,
„Sag doch, dass auch für Tauss die Unschuldsvermutung gilt”,
„Frag Scholz doch mal, ob er es in Ordnung findet, dass in den USA eine Frau zu 1,4 Mio € verdonnert wurde, wegen 24 Songs”
Ich hatte auch das Gefühl, dass dich die Macher ein bisschen mit den Themen überrumpelt haben.
Ich denke nicht, dass man darauf aufbauen kann. Es sollte jemand gefunden werden, ein Pressesprecher, der die Parter adäquat nach außen hin vertreten kann und die Argumente sicherer vorbringen kann.
Zu gute kann man Ihnen halten, dass der Moderator sich wie ein Richter und der andere Gesprächsgast sich wie der Henker verhalten haben. Es war bestimmmt nicht einfach, jedoch sollte man in Zukunft Personen auftreten lassen, die in solchen Situationen bestehen können.
Sollte man dies nicht hinbekommen wird die Partei in den alten Medien immer wieder hingerichtet werden.
Pingback: “Unter den Linden” mit Dirk Hillbrecht « Wir machen das!