Wir näheren uns mittlerweile ganz massiv Weihnachten und kommen schon zum vorletzten Bild meines kleinen Adventskalenders. Es ist mal wieder ein ganz altes Foto aus dem Archiv meines Opas. Im September 1974 war die Lister Meile gerade fertig geworden. Unter dieser Straße verläuft der U‑Bahntunnel Richtung Lister Platz. Er reicht quasi bis an die Fundamente der Häuser heran, die auf dem Bild zu sehen sind. Die Straße war vor dem U‑Bahnbau eine Durchgangsstraße. Jetzt wurde der Autoverkehr – für damalige Verhältnisse – deutlich zurückgedrängt: Es gibt nur noch eine Fahrspur und teilweise Querparkplätze. Im Hintergrund ist ein Verkaufsstand für Pizza im Straßenraum entstanden. Links ist eine Baulücke zu erkennen, die noch vom 2. Weltkrieg herrührt, der damals gerade mal 29 Jahre vorbei war.
Das Mädchen auf dem Foto dürfte übrigens die jüngere Schwester meiner Mutter sein. Hallo, Tante!
Ziemlich genau 45 Jahre später. An der grundsätzlichen Anlage der Straße hat sich nichts geändert. Allerdings sind die Autos heute im Schnitt größer und mittlerweile wird auch auf der Fahrbahn geparkt – voll belegt sind die Parkplätze sowieso.
Die Pizzeria gibt es immer noch. Und sie ist auch immer noch an derselben Stelle. Dahinter ist aber das Bäumchen von damals in die Höhe geschossen und verdeckt heute sowohl das Eckhaus am Weißekreuzplatz als auch den Hochhausturm von Lister Tor.
Auch die Baulücke auf der linken Straßenseite gibt es heute nicht mehr. Dort ist – auch schon seit längerem – ein Seniorenwohnheim entstanden. Schließlich sei noch auf den Fahrradverkehr hingewiesen, der auf dem Bild zu sehen ist. Für den Autoverkehr hat der Straßenzug seine zentrale Rolle seit dem U‑Bahnbau in den 1970er-Jahren verloren. Da er aber immer noch eine der direkten Verbindungen aus der List und Oststadt in die Innenstadt ist, wird er vom Radverkehr weiterhin gerne genutzt. Und das ist sogar durchgängig in beide Richtungen erlaubt.