Die Pläne zur Bebauung des Steintorplatzes sind für die hannoversche Innenstadt eine Katastrophe. Sie zeugen zudem von einer erstaunlichen Ignoranz gegenüber der langfristigen Stadtplanung in diesem Bereich.
Der Steintorplatz ist als Verkehrsplatz während des Wiederaufbaus in den 1950er Jahren entstanden. In den 1980er Jahren wurde er im Zuge des U‑Bahnbaus dem Fußgänger- und Radverkehr gewidmet. Als offener Platz stellt er einen städtebaulich logischen Abschluss der Georgstraße dar und bietet mit seiner zentralen Lage einen hervorragenden innerstädtischen Veranstaltungsraum. Den Bürgern diesen Raum nun wieder zu nehmen ist ein fatales Signal, dass die freie offene Bürgergesellschaft den Interessen profitorientierter Investoren geopfert werden soll.
Die Planung ignoriert zudem völlig, dass es im unmittelbaren Umfeld der geplanten Bauten mehrere Übergangsbebauungen gibt, die als Provisorien angelegt sind. Insbesondere der Häuserblock westlich der Nordmannpassage zwischen Georg- und Kurt-Schumacher-Straße ist eine solche niedrig-stöckige Übergangsbebauung, die bei der Anlage der Nordmannpassage entstanden ist und von Anfang an als Übergangslösung vorgesehen war. Ähnliches gilt für das Eckhaus Steintor-/Georg-/Reitwallstraße und das Eckhaus Goethestraße/Scholvinstraße. Es zeugt von bemerkenswerter stadtplanerischer Ignoranz, diese Übergangsbebauungen nicht zunächst mal zu ersetzen. Wenn in den 1970er Jahren so am Kröpcke geplant und gebaut worden wäre, dann hätten wir heute anstatt des Kröpckecenters immer noch zweistöckige Baracken, dafür aber Hochhäuser auf dem Opernplatz.
Völlig ungeklärt ist zudem, wie die geplante unterirdische Führung der Stadtbahnlinie D in diesem Bereich möglich bleiben soll. Dass momentan vorgesehene Provisorium einer oberirdischen Führung der Stadtbahn aus Ahlem, Limmer und Linden-Nord in die Innenstadt wird in absehbarer Zeit an seine Kapazitätsgrenzen stoßen, sodass die unabhängige Führung der Bahn früher oder später notwendig sein wird. Es hinterlässt kein gutes Gefühl, dass hierauf in den bisherigen Äußerungen des Stadtbaurates mit keinem Wort eingegangen wird. Stattdessen wird davon geredet, an einem der belebtesten Plätze der hannoverschen Innenstadt „studentischen” Wohnraum zu schaffen. Auf dass die Studenten eine angenehme Nachtruhe haben mögen.
Es ist unstrittig, dass eine Stadt sich im Zeitverlauf verändert und auch verändern muss. Was hier unter dem Deckmäntelchen des „Innenstadtkonzeptes Hannover 2020+” gemacht wird, ist aber nicht weniger als eine Dampframme, mit der öffentlicher Raum mitten in Hannover der Öffentlichkeit entzogen und mühsam schöngeredeten Profitinteressen geopfert werden soll. Hannover hat besseres verdient!
Ob städtebauliche Katastrophe oder maßgebliche Aufwertung steht und fällt meines Erachtens nach vom Konzept der Bebauung ab.
Ein absoluter Gewinn wäre der Erhalt des Steintorplatzes durch eine Bebauung vergleichbar mit dem Karlsplatz in München (Die Fläche ist sogar fast dieselbe). Somit würde der Name – Steintor – seiner Bedeutung überhaupt erst gerecht werden!
Durch eine Anpassung des Nordmannblocks in Höhe und Grundriss kann eine herausragende Sichtachse zum Anzeiger-Hochhaus geschaffen werden.
Wird der Platz allerdings stumpf mit der aktuellen, gesichtslosen und klotzigen Architektur versaut (bzw. aufgelöst), dann kann ich mich Ihren Bedenken nur anschließen!
Ich finde es unmöglich, dass jeder freie Platz in Hannover bebaut wird der Klagesmarkt ist bebaut und jetzt soll auch mit dem Steintorplatz so
verfahren werden. Der Hauptgrund ist m. E. wohl, dass man die D‑Strecke für alle Zeit verhindern will, und die Befürworter der Platzbebauung denken die Bürger merken das nicht. Für wie dumm halten sie uns.
Zur Bebauung des Steintorplatzes:
Profitinteressen – der einzig wahre Entscheider.
In unserer Kultur der Lüge und Täuschung könnte
Menschlichkeit kulturgebend sein, ist sie aber nicht.
Gesalbte Experten, die Hohepriester der Macht in Schland, die jeden Bürger entmündigt jederzeit nichtig erscheinen lassen entscheiden allein.
Stimmlose Bürger, die bei der Durchsetzung von Selbstbedienerpolitk und Kapitalvertretung nur stören, das ist Demokratie.
Offensichtlich, soll ein lebendiger Verschnauf- und Veranstaltungsraum mutwillig zerstört werden.
Centrum, Düsseldorf hat schon etliche Bauprojekte in Hannover verwirklicht…
Für die seit Jahrzehnten die Stadtpolitik bestimmende SPD und die Grünen ist darin alles enthalten was zur Entscheidung wichtig ist, basta!
Attraktive und hochwertige Anbieter werten den Platz auf. Ein Hotel und 5 Nobelgeschäfte.
Das ist die Toleranz und Menschlichkeit einer geheuchelten Willkommenskultur.
Ein Platz der von der buntschichtigen Mehrheit der Hannoveraner dankbar genutzt wird muß für nicht in Hannover wohnende Reiche attraktiver gestaltet werden.
Auf der Domain der Stadt Hannover wird das Projekt n u r positiv dargestellt. Kein Hinweis auf Bürgerbeteiligung od. Einspruchsmöglichkeiten.
Ein lebendiger gewachsener Platz aus den 50er Jahren, der schon lebendige Traditionen entwickelt hat soll ohne Not zerstört werden.
Damit wird der City ein wichtiger Teil Kultur genommen und die Stadtatmosphäre verdüstert.
Den städtischen Bausünden der 70er Jahre ist schon lange nichts mehr gefolgt, Hasta la vista Baby.
Sie dazu auch:
http://www.pro-d-tunnel.de/einzelnachrichten/items/pressemitteilung-151006-steintor.htm
http://www.pro-d-tunnel.de/einzelnachrichten/items/pressemitteilung-151007-vorleistungen.htm
Und dass die Neubebauung ca. 90% der geplanten D‑Tunnel-Station blockiert, zeigt diese Infografik:
http://www.pro-d-tunnel.de/tl_files/bilder/d‑tunnel-mit-steintor-bebauung.jpg
Korrektur: Siehe dazu auch…