In meinem, an der Kommentarzahl gemessen, beliebtesten Blog-Eintrag schreibe ich über mein damals neues Siemens-Benq-S88-Handy. Nun, was soll ich sagen: It’s all over. Treu, brav und halbwegs zuverlässig hat es mich fast zwei Jahre begleitet. Ich hatte mich an seine Schrullen gewöhnt – langsam in der Bedienung, keine frei definierbaren SMS-Klingeltöne, ewiges Rumgezicke beim Pairing mit meinem Bluetooth-Headset. Immer dachte ich: Es hatte ja auch Vorteile: Sehr gutes Display, brauchbare Kamera, verwendbar als MP3-Player – das ist ja auch nicht schlecht. Jedwede Hoffnung auf ein Firmwareupdate hatte ich bereits seit langem begraben – immerhin hat das Handy bei mir seine Herstellerfirma mittlerweile um viele Monate überlebt. Und da ich durch die Austauschaktion im Verlauf des schief gegangenen Firmwareupdates alle Ausstattungsgegenstände für das Handy doppelt habe, könnte ich sicherlich noch einige Zeit durchhalten.
Nun bin ich aber doch schwach geworden. Seit dieser Woche ist das S88 auf sein mehr oder weniger verdientes Altenteil geschickt. Bei einer Kollegin fungiert es jetzt noch als Diensthandy. Vielleicht berappelt es sich ja auch nochmal und macht nicht mehr ganz so häufig einen Totalreset, wenn man eigentlich abheben will. Davor war ich ja zum Schluss – selbst nachdem ich den zweiten Akku benutzt habe – nie mehr wirklich gefeit.
Rückblickend würde ich sagen, dass es wirklich schade war, wie es mit den Siemens-Handys zu Ende gegangen ist. Das S88 war eigentlich ordentlich designt und mit einigen wirklich guten Ideen gespickt, auf dem Bildschirm sind zum Beispiel bis heute dank Quarzglas kaum Kratzer. Es hat nur unter seiner noch nicht ganz ausgereiften Firmware gelitten – und natürlich darunter, dass sein Erscheinen bereits in die Zeit des beschleunigten Niedergangs der Siemens-Handysparte fiel. Das S88 war das erste und traurigerweise das einzige Siemens-Handy, das nicht mehr auf der jahrelang verwendeten Siemens-Standard-Firmware basierte. Da hätte was draus werden können. Das unsägliche Managementversagen hat’s verhindert.
Nunja. Habe ich also nach über zehn Jahren Mobilfunknutzung zum ersten Mal ein Nicht-Siemens-Handy. Welches das ist und was es kann, darüber schreibe ich dann mal in einem neuen Eintrag…