Es wird wohl in den nächsten Tagen eine dieser Randnotizen in der Zeitung: An der Kreuzung Berliner Allee/Schiffgraben hat es einen Abbiegeunfall gegeben: Linksabbieger auf der Berliner Allee hat auf der Fußgängerfurt vor dem Tritowergebäude einen Mann mit Fahrrad angefahren.
Ich bin Sekunden nachdem es passiert sein muss mit dem Rad aus Richtung Neues Haus auf die Kreuzung zugefahren, habe das gesehen, angehalten und geholfen – unter anderem den Notruf auf der 112 abgesetzt, inklusive 15 Sekunden Warteschleife…
Der ältere Herr mit Fahrrad – ich schreibe hier absichtlich nicht „Radfahrer”, weil ich eben nicht gesehen habe, ob er Rad gefahren ist oder das Fahrrad geschoben hat – hatte eine Platzwunde am Kopf. Als ich ankam, lag er noch auf der Fahrbahn, konnte aber mit Hilfe aufstehen und war die ganze Zeit über ansprechbar.
Bemerkenswert fand ich, was um diesen Unfall herum passiert ist: Es sind sofort mehrere unbeteiligte Autofahrer stehen geblieben und haben ihre Hilfe angeboten. Eine Autofahrerin hat mit dem 1.-Hilfe-Kasten aus ihrem Wagen die Wunderstversorgung übernommen (klassisch: Mullbinde um’m Kopf). Auch weitere Fußgänger und Radfahrer haben angehalten und gefragt, ob sie helfen können.
Ein Busfahrer eines 200er-Busses ist ebenfalls vor der IHK stehengeblieben, hat über Funk der Zentrale den Unfall gemeldet und ist dann zurückgelaufen und hat nachgefragt, ob zu helfen sei. Aus dem Tritower kamen zwei Ärztinnen oder Arzthelferinnen aus einer dort ansässigen Praxis und haben mitgeholfen. Und auch der am Unfall beteiligte Autofahrer hat sich sofort um den Verletzten gekümmert.
Binnen Minuten kamen dann zwei(!) Streifenwagen mit Blaulicht aus unterschiedlichen Richtungen zur Unfallstelle und kurz danach noch ein Polizei-Kleinbus(!), sodass noch vor Eintreffen des Krankenwagens sieben(!) Polizisten vor Ort waren. Ich nehme an, dass das auch der Meldung durch den üstra-Fahrer geschuldet ist, denn das war dann doch etwas mehr als nötig. Haben die Polizisten auch festgestellt – die Besatzung des Kleinbusses brach recht zügig wieder auf.
Da ich die Unfallmeldung gemacht hatte – und man ja in so einer Situation eigentlich nicht zu wenig Helfer haben kann – bin ich bis zu diesem Zeitpunkt an der Unfallstelle geblieben. Nachdem klar war, dass kein direkter Augenzeuge des Geschehens bin, bin ich dann weitergefahren. Zeitgleich kam auch der Krankenwagen, der sich etwas mühsam durch die Berliner Allee manövrieren musste. Auch das Beiseitefahren des übrigen Verkehrs hat aber gut geklappt.
Es war ein augenscheinlich nicht wirklich schwerer Unfall, der – hoffentlich – für keinen Beteiligten schwere Folgen hat, an dem ich nicht selbst beteiligt war und den ich nicht mal selbst gesehen habe. Trotzdem kann man auch schöner in den Tag starten…
Glück im Unglück?
Vielen Dank an ALLE Helfenden!