Man muss auch mal über einfach herzige Begebenheiten schreiben…
Gestern vormittag haben wir quasi vor unserer Haustür eine Entenfamilie entdeckt. Mama Ente war mit den zehn Küken offensichtlich unterwegs vom Nest zum Wasser und hatte sich ein wenig verfranzt. Nachdem sie mehrfach drauf und dran war, einfach über die viel befahrene General-Wever-Straße zu laufen, haben wir uns kurzerhand entschlossen, sie und die Küken zum Mittellandkanal zu geleiten.
Wir sind dann also links und rechts neben den Enten her und haben sie den Fußweg entlang dirigiert. Mama Ente hat sich auch halbwegs an den Weg gehalten. Besonders wichtig dürfte die Begleitung an der Kreuzung mit dem Sahlkamp gewesen sein: Enten haben nur ein recht schlechtes Verständnis von Verkehrsampeln. Sehr nett aber das halbe Dutzend Autofahrer, dass seelenruhig gewartet hat, bis die ganze Rasselbande über die Straße gekommen war.
An der Böschung der Rampe zur Mittellandkanalbrücke hat sich Mama Ente dann doch einmal ins Unterholz geschlagen. Wir befürchteten schon, dass sie sich da jetzt alleine durchschlagen will – aber keine halbe Minute später tauchte sie wieder auf dem Fußweg auf – alle Küken noch im Schlepptau – und ließ sich von uns erst über die Straße und dann über den Stolzenbergring zum Kanal führen.
Da ging dann alles ganz schnell: Mama Ente verschwand im Schilf und die Küken sind der Alten dann im sprichwörtlichen Gänse- bzw. Entenmarsch hinterher. Kurz darauf schwamm dann die ganze Familie im Kanal. Nach einem letzten Blick auf die herzige Truppe trennten sich dann unsere Wege. Wir sind nach Hause gegangen und die Entenküken müssen sich jetzt gegen die mannigfachen Gefahren behaupten, die das Leben in den nächsten Monaten für die bereit hält. Aber immerhin haben sie es gut vom Nest zum Wasser geschafft. Und das mitten in der Großstadt!