Bei meiner sonntäglichen Fotosafari durch das tief verschneite Hannover bin ich auch am Bahnhof Linden/Fischerhof gelandet. Dort sah die einfahrende S‑Bahn aus Hameln so aus:
Mein erster Gedanke: Neue Lackierung? Eigentlich haben die Nahverkehrszüge doch keine weiße Schürze auf der Frontseite. Nun, man kann es sich denken: Das war keine Lackierung, das war natürlich auch Schnee. Und Eis. Viel Eis. Man beachte, dass selbst auf der Vorderscheibe nur der für die Sicht des Fahrers nach vorne nötige Bereich frei ist, der Rest ist unter Eis verborgen. Am anderen Ende sieht das dann so aus:
Ich muss gestehen, ich war schon etwas irritiert, als ich das gesehen habe. Solche Bilder von Eisenbahnfahrzeugen kannte ich bis jetzt nur von alten Bildern vom Russlandfeldzug und seinem Scheitern. Bloß dass dort seinerzeit ‑40°C waren – und nicht ‑5°C wie heute in Hannover. Passend zu diesem etwas – nunja – ungepflegten Eindruck war, dass der Bahnsteig auf kompletter Länge nicht geräumt war und alle, aber auch wirklich alle S‑Bahnen konsequent fünf Minuten Verspätung hatten.
Langsam weiß ich nicht mehr, ob nun die gemeinsame Erinnerung in Deutschland an die „Bahn, die mit dem Wetter nie ein Problem hat” durch eine rosarote Brille schöngefärbt ist oder ob der Betrieb in den letzten 30 Jahren wirklich so enorm nachgelassen hat.