Heute zieht es uns erneut nach Österreich. Das Bild aus dem Juli 2004 zeigt den Innsbrucker Bahnhofsvorplatz gegen Ende einer fast zweijährigen Umbauphase. Rechts im Bild sind die südlichen Enden der neuen Bahnsteige für Straßenbahn und Bus zu sehen. Nach links hinten biegen die Gleise in die Salurnerstraße ab. Die etwas verzwickt wirkenden Gleise in den Bildvordergrund, die kurz vor der Position den Fotografen enden, bilden eine Kehr- und Abstellanlage, die eine der Hauptneuerungen des neuen Gleisfeldes auf dem Bahnhofsvorplatz ist.
Die andere ist, dass am Hauptbahnhof überhaupt wieder in beide Richtungen gefahren wird. Das Innsbrucker Straßenbahnnetz ist in der Innenstadt eher mäßig dicht ausgebaut. Die zweigleisige Hauptstrecke berührt die innere Stadt und den Hauptbahnhof nur peripher. Noch bis Anfang der 2000er-Jahre gab es in der eigentlichen Innenstadt nur eine große eingleisige Schleife, die zwei der Linien als innerstädische Kehrschleife diente.
2004 war mitten in einer Wendezeit für das Innsbrucker Straßenbahnnetz: Nach Jahrzehnten zwischen Abbau und Erhalt des Status-Quo gab es umfangreiche Erweiterungspläne: Vorhandene Linien sollten verlängert und eine neue Ost-West-Strecke geschaffen werden, die den bislang auf dieser Relation verkehrenden Oberleitungsbus ersetzen sollte. Für diese Linien wurde auf der Innenstadtquerung das zweite Gleis für die Gegenrichtung vorgesehen. Darüber hinaus sollte die Stubaitalbahn aus dem Innsbrucker Süden nicht mehr auf Umwegen, sondern direkt zum Hauptbahnhof geführt werden. Dafür wurde die Ausfädelung im Bildvordergrund vorgesehen. Die Eröffnung all dieser neuen Abschnitte war seinerzeit etwa für die nächsten zehn Jahre vorgesehen.
Allerdings wird auch Innsbruck nichts so heiß gegessen wie es gekocht wird: Die Verlängerung der Linie 3 wurde bislang noch nicht umgesetzt. Von der Ost-West-Strecke ist mittlerweile der westliche Teil in Bau bzw. in fortgeschrittener Bauvorbereitung. Die Direktverbindung zwischen Stubaitalbahn und Hauptbahnhof ist jedoch bis auf Weiteres zurückgestellt, sodass die Gleise im Bildvordergrund wohl noch längerfristig lediglich eine Kehranlage sein werden.