Die U‑Bahnen in Nürnberg und München sind die einzigen Voll-U-Bahnnetze in Deutschland, die erst nach dem 2. Weltkrieg gebaut wurden. München hat dabei mittlerweile ein sehr leistungsfähiges Netz, das mit drei Stammstrecken und einigen Verzweigungen in den Außenbezirken eine sehr gute Abdeckung des Stadtgebietes erreicht. Ergänzt wird es durch ein Straßenbahn- und Busnetz für schwächer nachgefragte Strecken und tangentialen Verkehr sowie das S‑Bahnnetz, das weit ins Münchner Umland reicht.
Die Station Georg-Brauchle-Ring liegt im Nordwesten Münchens in der Nähe des Olympiazentrums und war zum Zeitpunkt der Aufnahme im Jahr 2004 die jüngste Station des Netzes. Seinerzeit endeten die Züge der U1 hier, mittlerweile ist die Strecke nach Norden weitergebaut bis zum Olympia-Einkaufszentrum, wo sie auf die von Osten kommende U3 trifft.
An der Station fällt die sehr farbenfrohe Wandverkleidung auf. In der Tat wurde in München insbesondere seit Ende der 1980er Jahre großer Wert auf eine künstlerisch anspruchsvolle Gestaltung der U‑Bahnstationen gelegt und es gibt diverse Beispiele für individuelles Design. Die großformatigem Emailplatten betonen die hohen Stationswände. Gleichzeitig trägt die verspiegelte Decke zum hellen Gesamteindruck der Station bei. Wie sehr viele Stationen in München in auch Georg-Brauchle-Ring komplett säulenfrei und schnurgerade, was zu einer großen Übersichtlichkeit führt und tote Winkel oder unübersichtliche Räume vermeidet. Die Station ist ein gutes Beispiel für moderne, sachliche und ansprechende U‑Bahnarchitektur.