Eine kleine Verkehrsnerderei zwischendurch sei erlaubt: Seit heute morgen fahren erstmals Züge auf der Stadtbahnlinie 2, die mit der neusten Wagengeneration „TW 3000” gebildet werden. Ich hatte vor einige Zeit schonmal über diese neue Fahrzeuggeneration geschrieben.
Eigentlich macht die üstra hier etwas, das gar nicht geht. Die drei südlichsten Haltestellen der Linie in Rethen haben noch keinen Hochbahnsteig. Der TW 3000 ist aber auf solche Bahnsteige angewiesen, da er keine Trittstufen mehr hat. Extra deshalb wurde am Südrand von Laatzen eine Weichenverbindung eingebaut und jeder zweite Kurs im Berufsverkehr endet nun an der neuen Endhaltestelle „Laatzen/Ginsterweg”.
Tatsächlich fahren damit erstmals TW 3000 im „normalen” Verkehr auf der hannoverschen B‑Strecke. Auf der Linie 1 fehlen immer noch eine ganze Reihe Haltestellen in Sarstedt und auf der nördlichen Vahrenwalder Straße. Und auf der Linie waren es eben diese letzten drei Haltestellen, die jetzt erstmal provisorisch ausgelassen werden.
Ironischerweise ist der Nordast der Linie 2 derjenige, der bereits am längsten durchgängig mit Hochbahnsteigen ausgestattet ist: Die Haltestellen zwischen Großer Kolonnenweg und Papenwinkel wurden bereits um 1980 umgebaut, die vier letzten Haltestellen im Sahlkamp zwischen Zehlendorfweg und Alte Heide sind 1979 gleich mit Hochbahnsteigen in Betrieb gegangen. Und all diese Bahnsteige mussten in den ganzen 40 Jahren ihres Bestehens nie großflächig repariert werden.
Die Bauten auf der Vahrenwalder Straße hingegen, im Zeitraum 2001 bis 2003 errichtet, haben jetzt schon ihre erste große Reparatur mit mehrmonatiger(!) Sperrung hinter sich. Die Ausweichbahnsteige waren mit niedrigem Bahnsteig ausgelegt und die Reparatur konnte wohl gerade rechtzeitig abgeschossen werden – sonst hätten die neuen Fahrzeuge dort gar nicht halten können.