Zu einer interessanten Veranstaltung hat das Bürgerbüro Stadtentwicklung am gestrigen 2017-01-30 eingeladen: Welche Tendenzen gibt es im Umgang mit dem öffentlichen Raum in Hannover und wie kann man sie beeinflussen? Unter der griffigen Überschrift „Plätze, Parks & Co.” diskutierten Politiker, Vertreter von Initiativen und Experten für Stadtentwicklung gemeinsam mit dem Publikum Stand und Perspektiven für die Freiräume in Hannover.
Die Experten
Den Auftakt im sehr gut besuchten Kleinen Saal im Pavillon am Raschplatz machten zwei Impulsvorträge von Seiten der Planer. Prof. Klaus Selle von der RWTH Aachen führte allgemein ein: Was ist „öffentlicher Raum” überhaupt? Was bedeutet er für die Stadt? Wie hat er sich im Laufe der Zeit gewandelt? Und: Wie kann man ihn gemeinsam gestalten?
Zwei Namen fielen hier zum ersten, im Laufe des Abends aber nicht zum letzten Mal: Selle zitierte die US-amerikanische Stadtplanerin Jane Jacobs und den dänischen Stadtplaner Jan Gehl. Aus unterschiedlichen Perspektiven kommen beide zum selben Schluss: Der städtische öffentliche Raum wird von den Bedürfnissen den Autoverkehrs dominiert und diese Dominanz muss beendet werden. Selle führte Beispiele wie die Mariahilfer Straße oder die Seestadt Aspern in Wien und den Boulevard Anspach in Brüssel an, wo solche Entwicklungen bereits im Gange sind. Für nachhaltige Entwicklung ist zudem eine intensive Beteiligung aller betroffenen Interssengruppen über den gesamten Planungsprozess sehr wichtig; für einen kleinen Platz in Aachen konnte Selle hier mehr als ein Dutzend solcher „Stakeholder” aufführen – von den Anwohnern über verschiedene Abteilungen der Stadtverwaltung bis hin zur IHK.
Aus hannoverscher Sicht beleuchtete anschließend Stadtbau-Historiker Dr.-Ing. Sid Auffarth die Thematik. Auffarth ist seit Jahrzehnten mit hannoverscher Stadtbauhistorie befasst. Die eine oder andere kritische Bemerkung zur Expo-2000 konnte er sich selbst 17 Jahre nach dieser Veranstaltung nicht verkneifen, obwohl gerade in ihrem Vorfeld langfristige Stadtentwicklungsprojekte wie das „Stadtplatzprogramm” gestartet worden waren. Auch Auffarth sieht einen Schlüssel zum Erfolg bei der Entwicklung von öffentlichem Raum die Beteiligung der unmittelbaren Nachbarschaft. Man muss „das Bürgersteigballett beobachten,” zitierte auch er Jane Jacobs.
The ballet of the good city sidewalk never repeats itself from place to place, and in any once place is always replete with new improvisations.
– Jane Jacobs, The Death and Life of Great American Cities
Auffarth zürnte der „Abriss- und Neubauwut für die autogerechte Stadt” – auch wenn die meiner Meinung nach in dieser Form ja nun mittlerweile 50 Jahre und länger zurückliegt und sich mittlerweile Etliches geändert hat. Deutlich aber auch seine Kritik an der Bürgerbeteiligung bei aktuellen Projekten: Tegtmeyer’s Hof (wo auch immer das sein soll, ich habe es nicht gefunden), Klagesmarkt, Steintor, Marstall – die Bürgerbeteiligung hat stark nachgelassen, wird teilweise gar nicht mehr versucht. Das Resultat sind schlechte Lösungen – und schlechte Stimmung bei den nicht beteiligten Betroffenen.
Das Podium
Teil zwei der Veranstaltung war dann eine Podiumsdiskussion mit immerhin zwölf Teilnehmern auf der Bühne: Drei Baupolitikern und einem Bürgervertreter aus der Ratspolitik, vier Vertretern privater Initiativen zur Stadtentwicklung und vier Experten. Auch der hervorragenden Diskussionsleitung von bbs-Geschäftsführer Oliver Kuklinski ist zu verdanken, dass die Diskussion trotz der vielen Beteiligten fokussiert und spannend blieb.
Diskussionspanel von links nach rechts: Dr. Elisabeth Clausen-Muradian, baupolitische Sprecherin der Grünen; Felix Blaschzyk, baupolitischer Sprecher CDU; Christian Kleine, Bürgervertreter für die SPD im Bauausschuss; Wilfried Engelke, baupolitischer Sprecher FDP; Oliver Thiele, PlatzDa!-Projekt; Dr. Thomas Köhler, Transition Town Hannover; Lena Hoppe, Wert der Dinge/Stadtmöbel; Ingrid Wagemann, Agentur für Zwischenraumnutzung; Dr.-Ing. Sid Auffarth, Stadtbauhistoriker; Prof. Klaus Selle, RWTH Aachen; Karin Kellner, Stadtplanerin; Dr.-Ing. Ulrich Berding, Stadtplaner
Die Politik zum Beispiel ist sich einig, dass Dinge nicht richtig laufen. Elisabeth Clausen-Muradian von den Grünen und Wilfried Engelke, FDP-Fraktionsvorsitzender, führten beide die – einstweilen gescheiterte – Bebauungsplanung für das Steintor an. Im Falle von Frau Clausen-Muradian ist das durchaus bemerkenswert, hatte sie doch zum Ende der vorigen Ratsperiode genau dieser Planung noch zugestimmt. Und Herr Engelke hat sich zwar schon immer entschieden gegen die Planungen ausgesprochen, will – zumindest momentan – aber doch nicht den Bebauungsplan entsprechend ändern. SPD-Bürgervertreter Christian Kleine, für den erkrankten Lars Kelich eingesprungen, brachte die unglückliche Planungsgeschichte der Steintorbebauung als „Appendix der Langen Laube” zur Sprache – schade dass das nicht schon 2016 von der SPD bei der Verabschiedung der Planungen bedacht worden war. So verweisen jetzt alle drei „Nicht-Koalitionäre” – SPD, Grüne und FDP bilden im hannoverschen Rat momentan eine Mehrheitsgruppe ohne formellen Koalitionsvertrag – auf die geplante „umfassende Bürgerbeteiligung” fürs Steintor und stellen dafür immerhin 500.000 Euro in den Haushalt 2017/2018 ein.
Die „engagierte Öffentlichkeit” auf dem Podium weiß derweil von anderen Problemen zu berichten. Lena Hoppe zum Beispiel würde gerne „Stadtmöbel” im öffentlichen Raum aufstellen – speziell auf die Situation eines Platzes abgestimmtes Mobiliar. Trotz wissenschaftlicher Begleitung und TÜV-Zertifikat gestaltet sich der Dialog mit der Verwaltung aber zäh. Dr. Thomas Köhler von Transition Town Hannover geht sogar noch weiter: Während Bürger der Stadt deren Entwicklung durchaus selbst in die Hand nehmen wollen, will die Verwaltung eben genau dies nicht. Die Verwaltung muss also der Stadtgesellschaft mehr zutrauen und die Stadtgesellschaft muss die Verwaltung gegebenenfalls auch zu dieser Erkenntnis hinscheuchen, so sein Fazit.
An dieser Schnittstelle sieht sich auch Ingrid Wagemann für die „Agentur für Zwischenraumnutzung”. Die Kommunikation zwischen Künstlern und Verwaltung ist nicht immer reibungslos, aber: „Die Stadt ist mutig.”
Spätestens hier fällt deutlich die Lücke auf dem Podium auf: Neben Politik, Öffentlichkeit und Experten hätten dort eigentlich auch Vertreter der Verwaltung hingehört. Allerdings berichtete Kuklinski gleich am Anfang der Veranstaltung, dass eine solche Teilnahme seitens der Verwaltung abgelehnt worden ist. Man sei in einem internen Klärungsprozess und wolle erst im Frühjahr an die Öffentlichkeit. Angesichts der hochkarätigen Besetzung der Veranstaltung ist das vollständige Fehlen offizieller Vertreter trotzdem – vorsichtig ausgedrückt – bemerkenswert.
Oliver Thiele vom PlatzDa!-Projekt berichtete, wie auch temporäre Änderungen von Raumnutzungen nachhaltig wirken können: Im Sommer 2016 hat er das „Bespielen” des Lindener Marktplatzes organisiert: Zeitlich clever auf das Ende des samstäglichen Wochenmarktes abgestimmt haben er und Dutzende Mitstreiter den Marktplatz als Spiel- und Begegnungsplatz benutzt, sodass er für ein paar Stunden nicht als Autoparkplatz genutzt werden konnte. Aus diesen zeitlich begrenzten Aktionen hat sich mittlerweile eine stadtteilweite Diskussion um die Nutzung des Lindener Marktplatzes und das Verkehrskonzept insgesamt entwickelt – Ausgang offen.
Doch für solche Experimente ist wenig Platz. Auch mehrfachem Nachhaken des Moderators wichen die Politiker auf dem Podium aus. Sowohl Felix Blaschzyk von der CDU als auch SPD-Vertreter Kleine werden beim Thema Parkplätze vorsichtig. „Punktuelle Anpassungen” kann Blaschzyk sich maximal vorstellen, ein „ewiges Streitthema” sieht Kleine, das „großen Druck erzeugt”.
Von Expertenseite bringt Stadtplaner Dr.-Ing. Ulrich Berding eine Idee ins Spiel, die in München diskutiert wird: An einem Tag im Jahr soll die „temporäre Beeinflussung” des öffentlichen Raumes ohne großen Verwaltungsaufwand möglich sein. So können Spielstraßen, Grünflächen oder verkehrsberuhigende Maßnahmen „einfach mal ausprobiert” werden – ein bisschen im Geiste von Thieles „PlatzDa!”-Platzbespielung. Knapper Kommentar des FDP-Vertreters Engelke zum Experimentiertag:
Das geht mir zu weit.
– Wilfried Engelke zu Experimentiertagen im öffentlichen Raum
Hannover ist wohl momentan wirklich kein gutes Pflaster für Experimente. „Ursache oder Wirkung?” frage ich mich angesichts der Ausführungen von Stadtplanerin Karin Kellner. „Hannover ist langweilig”, beschreibt sie die Wahrnehmung von außen auf die Stadt – und das liegt auch am autogerechten öffentlichen Raum. Die Stadt hat Defizite und muss „umprogrammiert” werden – und zwar mit Mitteln, die über reine Bürgerbeteiligung hinausgehen. „Ist der Autoverkehr wirklich so wichtig für die Innenstadt, dass er in der Weise bevorzugt werden muss, wie das in Hannover der Fall ist?” stellt sie als Frage in den Raum, über die sich die Stadtgesellschaft austauschen müsse.
Die Zuschauer
Den dritten Teil der Veranstaltung schließlich gestalten die Besucher. In mehreren kleinen Gruppen diskutieren sie über zwei Fragen: „Wo sehen wir die aktuellen Herausforderungen in der Stadtentwicklung?” und „Was sollte im Umgang mit dem öffentlichen Raum beachtet werden?” Anschließend stellt ein Vertreter jeder Gruppe die Diskussionsergebnisse vor.
Die gut durchmischte Besucherschaft schafft es, eine bemerkenswerte Bandbreite von Aspekten aufzubringen. Generell kann man konkrete Anliegen zu einzelnen geplanten Stadtentwicklungsprojekten trennen von allgemeinen Überlegungen zur Gestaltung von Prozessen zur Stadtentwicklung.
Konkret werden – vor allem durch betroffene Anwohner – die anstehenden Umgestaltungsprojekte Wedekindplatz und Andreas-Hermes-Platz zur Sprache gebracht. Die Bürgerbeteiligung wird als eher unzureichend empfunden, ein Architekt rügt, dass selbst die nicht allzu umfangreiche gesetzlich vorgeschriebene Bürgerbeteiligung in Hannover eher als lästige Pflichtübung denn als ernsthafte Diskussionsmöglichkeit gelebt wird. Ein junger Vertreter einer BMX-Parcours-Interessengruppe argumentiert schwer widerlegbar für schnellere Entscheidungsprozesse: „Ich bin ja nicht ewig jugendlich, ich will da auch noch was von haben.”
Auch die Podiumsvertreter, die in einer eigenen Gruppe miteinander diskutiert haben, bringen vor allem solche konkreten Denkanstöße, gepaart mit der Idee, dass es für Diskussionen um den öffentlichen Raum einen „zentralen Austauschort” mit niedrigschwelliger Zugänglichkeit geben sollte.
Abstrakt sind Ansprüche an den öffentlichen Raum wie Diskriminierungsfreiheit auch Randgruppen gegenüber. Der Raschplatz zeigt die Ambivalenz: Für die einen ist ein „nicht funktionierender öffentlicher Raum”, der problematisches Publikum anzieht; für die anderen einer der letzten Rückzugsorte für Personengruppen, die sonst kaum noch Platz in der Stadt finden. Die Nutzung öffentlichen Raumes empfinden mehrere Teilnehmer auch deshalb als schwierig, weil Bedenken und möglichen Problemen in der Betrachtung – insbesondere durch die Verwaltung – großer Raum gegeben wird, und mehrere Teilnehmer meinen: zu großer Raum. Da lässt das von Frau Wagemann vorgestellte Fazit der Podiums-Diskussionsrunde aufhorchen: „Manchmal muss man einfach mal machen!”
Schlusswort
Das Schlusswort hat nochmal Prof. Selle aus Aachen. Der kennt Hannover noch aus seiner hiesigen Zeit von vor 15 Jahren und zieht ein ernüchterndes Fazit. Hannover war einmal führend in Deutschland, wenn es um Bürgerbeteiligung bei Stadtentwicklungs- und Bauprojekten ging. Es erstaunt ihn, wie viel des Wissens darum mittlerweile verloren gegangen ist. Er mahnt einen erneuten Dialog zwischen Politik, Verwaltung und allen Gruppen der Bürgergesellschaft an. Nur so kann die Beteiligungskultur – wieder – entstehen, die einen gelungenen modernen Stadtentwicklungsprozess ausmacht. Rheinländisch pointiert fasst er leicht resigniert zusammen:
Warum müssen die den tiefen Teller immer wieder neu erfinden?
Fazit
Es war eine intensive, kurzweilige und durchaus erkenntnisreiche Veranstaltung. Die politischen Vertreter sind zwar durchaus offen für Anregungen gewesen, bleiben in meinen Augen in ihren Aussagen aber häufig etwas blass. Spannende Einsichten kamen von den Experten, vor allem von Prof. Selle als Externem mit langjähriger (und länger zurück liegender) Hannover-Erfahrung. Die Berichte der Aktivisten auf der Bühne und die Erkenntnisse der Kleingruppendiskussionen haben vielleicht die wichtigsten Impulse des Abends gegeben. Hier konnte man ahnen, in welche Richtung eine fortschrittliche Entwicklungskultur für den öffentlichen Raum in Hannover gehen könnte – und wo die aktuellen Defizite liegen. Gerade die Publikumsbeteiligung war bei dieser Veranstaltung vorbildlich, durch die Kleingruppen konnten tatsächlich viele Impulse gesammelt und anschließend fokussiert weitergegeben werden. Das habe ich selten so gut erlebt.
Das größte Manko der Veranstaltung war meines Erachtens die Abwesenheit von offiziellen Vertretern der Stadtverwaltung. Dabei ist gerade sie unverzichtbar für jede Form von neuen Konzepten zur Entwicklungsplanung für die Stadt und ihre Freiräume. Es mag sein, dass es momentan interne „Findungsprozesse” bezüglich Bürgerbeteiligung und Planungsprozessen allgemein gibt. Andererseits ist das nicht die erste unabhängige Veranstaltung zur Stadtplanungsentwicklung und ‑politik, der die Bauverwaltung der Stadt komplett fernbleibt. Es ist meines Erachtens Aufgabe von Bürgergesellschaft und Politik, von der Verwaltung eine konstruktive Mitarbeit in diesen Prozessen einzufordern.
Zweites Manko war meines Erachtens im Rückblick, dass zwar – mal wieder – viel über den Autoverkehr diskutiert wurde, Radverkehr aber nicht ein einziges Mal erwähnt wurde. Ich finde es immer wieder putzig, wenn Teilnehmer von verkehrspolitischen Diskussionsrunden sich einerseits über die „autogerechte Stadt” echauffieren, andererseits aber selbst genauso autozentriert argumentieren (wenn auch mit anderem Vorzeichen). Hier ist meines Erachtens im Nachgang eine geeignete Erweiterung des Diskussionsfokus nötig: Der Fahrradverkehr ist zu wichtig für die Verkehrsplanung einer modernen Großstadt, als dass man ihn in irgendwelche Randbereiche der inhaltlichen Diskussion abschieben könnte.
Ausblick
Die Veranstaltung ist der Auftakt einer Reihe rund um die hannoverschen Freiräume. Im April gibt es eine ähnliche geartete Veranstaltung zur Neubebauung des Köbelinger Marktes, die dortigen Verwaltungsgebäude sind marode und werden abgerissen. Und im Mai gibt es eine Veranstaltung über Vergangenheit und Zukunft des Waterlooplatzes. Dazu kommen von dieser Reihe unabhängige Veranstaltungen wie die Diskussion über den Andreas-Hermes-Platz im Pavillon am morgigen Mittwoch, 2017-02-01 oder die PlatzDa!-Podiumsdiskussion zum Lindener Markt am 2017-02-09. Sofern es meine Zeit erlaubt, werde ich auf jeden Fall bei der einen oder anderen dieser Veranstaltungen dabei sein und hoffentlich auch wieder in diesem Blog berichten.
Alle Fotos: Dirk Hillbrecht
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Angesichts der Herausforderungen unserer Zeit benötigen wir zentrale Begegnungsplätze zum nachbarschaftlichen Austausch – raus aus dem virtuellen digitalen Leben und hinein in das reale, auf Authentizität aufbauende Da-Sein.
Bürgerbeteiligung bedeutet Mitgestaltung und Entlastung der Verwaltung. Insofern ist es zu begrüßen, wenn sich die Verwaltung zurückhält. Das spart Kosten, freut den Kämmerer und den Bezirksrat und ermöglicht Freiräume.
Solange wir in einem Staat leben, der Mitgestaltung als als demokratisches Prinzip gestattet, sollte das auch genutzt werden. Freiheit und Demokratie benötigen Pflege – und vor allem Versammlungsräume, Treffpunkte, öffentliche Orte für Kommunikation, Achtsamkeit und Anteilnahme.
EINE SOZIALE PLASTIK!
„Einfach mal machen” ist der erste Schritt. Deshalb ist es zielführend, wenn z.B. die PlatzDa!-Initiative sich dafür am Lindener Markt engagiert und den Prozess mit allen Schwierigkeiten und Erfolgen durchlebt, Erfahrungen sammelnd.
Was als Freizeitvergnügen beginnt, könnte sich zum Gewohnheitsrecht entwickeln und schließlich zu einer Umwidmung führen.
Eine Aufgabe ist es dabei, dass die Angebote auf den Plätzen so interessant werden, dass die Menschen gern dorthin gehen. Welche Angebote könnten das sein?
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Hallo Dirk,
leider konnte ich gestern nicht dabei sein. Dein Bericht ist für mich sehr informativ, vielen Dank.
Gerd Reincke, Patent der Petition „Stickstoffdioxydbelastung in Hannover senken! Jetzt!
Eine treffende Zusammenfassung des gestrigen Abends, vielen Dank dafür!
Eien Ergänzung:
Die Stadtplanerin Karin Kellner brachte in Ihrem Redebeitrag auf dem Podium einen „Ort der Bürgerbeteiligung” ins Spiel.
Zum Beispiel wäre ein temporärer Pavillon auf dem Opernplatz oder Steintorplatz denkbar. Dort würde die Stadt Ihre Planungen ausstellen und den Bürgern in Veranstaltungen vorstellen. Eine Tafelwand oder ein Briefkasten böte die Möglichkeit, dass die Bürger Ihre Ideen und Wünsche vor Ort niederschreiben.
Drum herum hätten Initiativen, Vereine und Künstler die Möglichkeit mit neuen Stadtmöbeln, Aktionen und modellhaften Experimenten (vielleicht die Nachbildung eines Kopenhagener Radweges o. ä.) Neues zu wagen und Ihre Mitbürger zum Nachdenken und Mitmachen zu animieren.
Gerade in Zeiten von massenhaftem Facebook-Kommentaren, der Vereinsamung älterer Menschen und übergewichtigen Kindern würde unserer (Stadft-) Gesellschaft das Begegnen und Bewegen im öffentlichen Raum so gut tun.
Wer genauer wissen will, warum, liest am besten dieses Buch:
Städte für Menschen von Jan Gehl http://www.hannovercyclechic.wordpress.com/2016/12/09/beruehmte-stadtplaner-1-jan-gehl/
Mehr dazu auf der Veranstaltung am 9. Februar 2017 um 18.30 Uhr im Lindener Rathaus:
„Wie wollen wir leben in unseren Stadtteilen (und Städten)?”
u. a. mit Herrn Prof. Heiner Monheim, einem der renommiertesten Experten für die Themen Mobilität und Stadt:
http://www.hannovercyclechic.wordpress.com/2017/01/15/bundesweit-anerkannter-mobilitaetsexperte-auf-dem-podium-bei-wie-wollen-wir-leben-in-unseren-stadtteilen-und-staedten/