Im heutigen Sportausschuss sitze ich nur vertretungsweise, Jürgen kann heute nicht. Hier ebenfalls ein Kurzprotokoll der Veranstaltung, wobei ich dieses Mal nicht zum Mittel des kleinteiligen Livebloggings greife, sondern den Artikel am Ende der Sitzung in Gänze online stelle.
Zu Beginn wird TOP 3 auf Antrag der Verwaltung von der Tagesordnung genommen. Momentan gibt es offensichtlich noch grundsätzlichen Klärungsbedarf beim Haushaltssicherungskonzept VIII, sodass die entsprechenden Beratungen im Ausschuss nach hinten geschoben werden.
TOP 4, das Naturbad Hainholz, wird auf Antrag der Verwaltung ebenfalls von der Tagesordnung genommen. Die Beratungen im Stadtbezirksrat und in der Sanierungskommission waren derart kontrovers, dass nun nochmal vier Wochen Pause im Prozess gemacht werden sollen um die Beratungen zu einem gemeinschaftlichen Ergebnis zu führen. Nachfrage Drenske: Verfallen bei der weiteren Verzögerung die EFRE-Mittel? Herbert (Verwaltung): Gefahr besteht durchaus, dass die Mittel verloren gehen. Wird Versuch geben, einen Aufschub zu bekommen. Wenn das nicht klappt, müsste die Baumaßnahme bis Ende 2012 abgeschlossen sein.
TOP 5: Inklusion. Es gibt im Wesentlichen dieselbe Präsentation wie vor zwei Stunden im Umweltausschuss.
Klapproth: Inklusion heißt „Alle”. Drucksache hebt aber vor allem auf Schulen/Kindergärten ab. Was ist mit anderen Einrichtungen?
Wagemann: Zusammenarbeit der Inklusionsbeauftragten mit Rundem Tisch? Wo sind Anlaufstellen? Welche Prioritäten sollen gesetzt werden?
Keller: Erscheint mir auch sehr bildungslastig. Da hier aber Sportausschuss ist: Welche Einrichtungen sind denn nun am Runden Tisch beteiligt? Was ist mit Schwimmnbädern? Was ist mit Leistungssport?
Hamann (Verwaltung): Vorliegender Bericht vernachlässigt Sport in der Tat ein wenig. Nächster Bericht wird da stärker drauf eingehen. Sportanlagen werden auf Barrierefreiheit geprüft, AWD-Arena ist gutes Beispiel und Stöckener Bad. Sportgruppen für Behinderte existieren in Laatzen und Langenhagen. Generell prüft die Arbeitsgruppe immer, dass alle Tätigkeiten inklusiv sind.
Drucksache existiert seit Oktober. Dadurch, dass sie in jeden Ausschuss geht, entfernt sich die Wahrnehmung des Prozesses „Inklusion” zunehmend von der rein schulischen Sichtweise.
Engelke: Ist sprachlos, dass diese Vorlage schon seit Oktober existiert und jetzt nur „Dinge angeschoben” werden sollen. Was ist konkret passiert? Kontakt zu Stadtsportbund? Was ist mit anderen Menschen, die in Sportsachen tatsächlich Dinge ändern können? In Hannover gibt es 54.000 Schwerbehinderte und die werden alle ausgegrenzt. Und hier werden Drucksachen geschrieben, anstatt daran was zu ändern!
Hamann: Konzepte sind das eine, Umsetzungen etwas anderes. Diese Drucksache war der aktuelle Auftrag der Inklusionsstelle, die eben querschittsweise über die Verwaltung schauen.
Kohlstedt: Sportvereine wurden bislang nicht ausreichend berücksichtigt in der Drucksache. Wie kann man gerade Sportvereine einbinden, die sich der Thematik aktiv stellen wollen? Wir sollten zukünftig ins Gespräch kommen, organisierter Sport gehört zu dem geplanten Runden Tisch dazu.
Wagemann: Aktuelle Drucksache ist „Eingangsdokument”. Verstehe das so, dass jetzt der Sportausschuss sich darüber klar werden soll, was er denn nun will und wie er sich in den Prozess einbringen will. An wen sollen sich die Sportvereine denn nun wenden in der Verwaltung beim Thema Inklusion? Butter bei die Fische.
Wruck: Schelte gerade eben [gemeint ist Engelke] ist übertrieben. Sehe Integration und Inklusion als Synonyme, nur geringe inhaltliche Unterschiede. Integration/Inklusion ist Daueraufgabe. Vermute, dass Querschnittsarbeitsgruppe über alle Dezernate arbeitet. Was ist zum Beispiel mit Fahrdiensten für behinderte Sportler zu für sie geeigneten Sportstätten, vergleichbar dem Schülerfahrdienst. Sportausschuss sollte Wünsche definieren, dann kann Inklusionsstelle weiterarbeiten.
Kirci: Teile Ansicht von Herrn Engelke nicht. Inklusion ist ein Prozess. Sportvereine müssen mitgenommen werden. Dürfen auch nicht überfordert werden, Finanzierung. Müssen Sportvereine unterstützen, nicht nur finanziell, sondern auch organisatorisch.
Bindert: Ziel muss sein, dass wir eine Gesellschaft sind, nicht mit separaten Veranstaltungen für Behinderte und Nichtbehinderte arbeiten. Große Aufgabe.
Girschikofski (Stadtsportbund): Vereine arbeiten schon inklusiv. Barrierefreie Sportstätten sind entscheidendes Problem, Sportentwicklungsplan ist wichtiges Instrument, muss man gemeinsam daran arbeiten.
Sonnenberg (Fachverwaltung Sport): Drucksache kommt zum richtigen Zeitpunkt. Nächste Monate: Sportentwicklungsplan. Passt sehr gut, da man das jetzt gut verknüpfen kann.
TOP 6: Der Dezernent hat nichts zu berichten.
Aber Fragen gibt es noch:
Bindert: Wassersportflächenkonzept. Gibt es das schon? Hintergrund: HSK VIII. Gleiche Zielrichtung: Halle Fössebad, gibt es Ergebnisse? Auftrag an Verwaltung war im September. Drittens: Was ist mit letztes Jahr abgesetzter Anhörung zum Thema „Sexualisierte Gewalt im Sport”?
Schäfer (Verwaltung): Fössebad: Bislang kein Finanzierungskonzept. Anhörung: Thema schien im Sande verlaufen, da es auch keine besondere Notwendigkeit seitens der Anzuhörenden gab. Wassersportflächen: Überlegung war, Sport eher nach Stöcken und ins Stadionbad zu verlegen, um das Vahrenwalder Bad freier zu bekommen.
Bindert: Warum die Anhörung einfach abgesetzt? Thema ist wichtig.
Engelke: Wir legen da keine so großen Wert mehr auf die Anhörung.
Körber: Die geplanten Anzuhörenden aus u.a. Berlin haben darauf hingewiesen, dass es auch in Niedersachsen entsprechende Ansprechpartner gibt (Clearingstelle). Müsste geklärt werden, wer denn nun angehört werden soll.
Kohlstedt: Situation in Hannover ist nicht so, dass präventive Tätigkeit nötig ist.
Dr. Herbert (Verwaltung): Es gibt einen gültigen Beschluss für so eine Anhörung, die Verwaltung wird sich also an die Umsetzung machen.