Heute gibt es ein Bild aus Süddeutschland. Heidelberg ist weltweit für seine Innenstadt, das Schloss und die pittoreske Lage im Neckartal am Eingang des Odenwaldes bekannt. Nicht ganz so bekannt ist, dass Heidelberg auch ein meterspuriges Straßenbahnnetz hat, das große Teile der Stadt erschließt und mit Überlandstrecken mit den Nachbarstädten Weinheim und Mannheim verbunden ist.
Dieses Foto aus dem Juli 2001 zeigt die Endstation des westlichen Astes in Eppelheim. Es handelt sich um eine „typische” Straßenbahnstation ohne viel Aufwand. Die beiden Kehrgleise haben Bahnsteigkanten, die so niedrig sind, dass selbst in die im Bild stehende Niederflurbahn kein barrierefreier Einstieg möglich ist. Direkt hinter der Kurve im hinteren Bildbereich vereinigen sich beide Kehrgleise zu einer eingleisigen Strecke durch den Ortsteil Eppelheim. Es ist gerade in reinen Straßenbahnnetzen nicht unüblich, die Strecke auf den letzten zwei bis drei Stationen vor dem Endpunkt eingleisig zu trassieren. Das spart Geld und Platz, setzt aber der Leistungsfähigkeit der Strecke Grenzen, da in dem eingleisigen Abschnitt eben immer nur in eine Richtung gefahren werden kann.
In Eppelheim hat man sogar auf Prellböcke am Gleisende verzichtet, die Gleise verschwinden einfach unter dem Teer des Gehweges. Dies mag noch aus der Zeit stammen, als die Strecke weiter führte, es ist aber durchaus ungewöhnlich, auf einen solchen Fahrtstopper an einem stumpfen Gleisende völlig zu verzichten. Heidelberg ist einer der wenigen reinen Straßenbahnbetriebe, die vollständig auf Zweirichtungsfahrzeuge setzen und deshalb an den Endhaltestellen auf die raumgreifenden Wendeschleifen verzichten können. In der Tat sind alle Endhaltestellen in Heidelberg stumpf mit Kehrgleisen ausgeführt.
Um das Straßenbahnnetz in Heidelberg wurde vor allem in den 1970er Jahren stark gerungen. Mittlerweile ist seine Existenz aber gesichert. In den letzten Jahren hat es sogar nennenswerte Netzerweiterungen gegeben. Ich war nach 2001 nicht mehr in Heidelberg-Eppelheim, vermute aber, dass sich an der abgebildeten Situation – wenn überhaupt – nur wenig geändert hat.
Tolle Seite, gefaellt mir.
Genau Dirk, Deine Meinung zu S21 hat mich schon länger interessiert. Mach doch mal eine einen Eintrag dazu.
Aha ein Pirat der sich mit den öffentlichen Verkehrsmitteln beschäftigt. Sehr schön. Mitte März habt Ihr ja dann den Regierungsauftrag, wenn die Stuttgarter Machtmisbraucher abgewählt sind.