OpenSuSE 11.2: Kein Glück mit ATI-Grafik 2


Heu­te ist Open­Su­SE 11.2 raus­ge­kom­men. Wir haben in der Fir­ma ein Abo und bekom­men immer die aktu­el­le DVD zuge­schickt. Die lan­det dann umge­hend im Netz­werk und für­da­hin kön­nen wir qua­si belie­big vie­le Rech­ner par­al­lel instal­lie­ren. Heu­te haben wir dann gleich mal ver­sucht, zwei Work­sta­tions test­wei­se umzu­stel­len. Bei­de sind mit etwas älte­ren ATI-Gra­fik­kar­ten mit zwei DVI-Aus­gän­gen bestückt. Und auf bei­den ließ sich die Gra­fik nicht ver­nünf­tig ansteuern:

  • Beim Kol­le­gen war der gesam­te Desk­top schnarch­lahm und die 3D-Unter­stüt­zung nicht akti­vier­bar. Der Ver­such, aktu­el­le Trei­ber von ATI zu instal­lie­ren, schei­ter­te und die Trei­ber lie­ßen sich trotz gegen­tei­li­ger Behaup­tun­gen im README nicht der SuSE-Ker­nel­ver­si­on verknüpfen.
  • Bei mir war die 3D-Unter­stüt­zung zwar aktiv, jed­we­der Ver­such, OpenGL oder Com­po­si­ting zu benut­zen, hat die Ober­flä­che aber so kom­plett ein­ge­fro­ren, dass nur noch ein Hard­ware­re­set(!) half – die Kis­te ließ sich nicht mal mehr von außen per „reboot” neu starten.

Dazu kommt noch, dass ganz offen­sicht­lich etli­che KDE4-Pro­gram­me immer noch nicht die gan­zen klei­nen Details ihrer KDE3-Pen­dants beherr­schen. So gibt es im Gwen­view anschei­nend wei­ter­hin nicht das sehr ele­gan­te Anti­alia­sing, das die KDE3-Ver­si­on noch konn­te und das KPa­nel (bzw. sein KDE4-Pen­dant) lässt sich nicht über zwei Moni­to­re im Xiner­ama-Betrieb verteilen.

Nach die­sen Erfah­run­gen haben jetzt bei­de erst­mal wie­der das bis­he­ri­ge SuSE 11.1 als Default im Boot­ma­na­ger ein­ge­stellt und war­ten mal min­des­tens ab, bis es ein ATI-Repo­si­to­ry mit funk­tio­nie­ren­den Gra­fik­trei­bern gibt. Kom­plet­tes Ein­frie­ren geht irgend­wie gar nicht.

Fai­rer­wei­se muss man aller­dings sagen:

  • Die Instal­la­ti­on ist noch­mal glat­ter als die schon sehr, sehr glat­te Ver­si­on bei der 11.1 und mein Kol­le­ge, der zu Hau­se Kub­un­tu benutzt, war immer wie­der erstaunt, wie vie­le Kon­fi­gu­ra­ti­ons­ni­cke­lig­kei­ten mit YaST aus­ge­bü­gelt werden.
  • Auf mei­nem Acer-Tra­vel­ma­te-8371-Lap­top funk­tio­niert die 11.2‑rc1 fast per­fekt. Hier nervt nur, dass sie kein Sus­pend-To-RAM beherrscht – beim Wie­der­auf­wa­chen boo­tet der Rech­ner neu. Das kann man aber wei­test­ge­hend weg­kon­fi­gu­rie­ren und ansons­ten wird die Hard­ware mit Aus­nah­me des Fin­ger­ab­druck­sen­sors voll­stän­dig unter­stützt. Das war bei der 11.1 noch ganz anders.

Schau­en wir mal, wie sich die Trei­ber­ver­füg­bar­keit in den nächs­ten Tagen und Wochen ent­wi­ckelt. Ich muss aber geste­hen, dass mir immer noch nicht wohl bei der Vor­stel­lung ist, mei­nen wirk­lich gut funk­tio­nie­ren­den KDE-3-Desk­top gegen die KDE-4-Ver­si­on ein­zu­tau­schen. Ich glau­be, da gibt es immer noch eine erheb­li­che Men­ge an Ecken und Kanten.


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