Die Berliner U‑Bahn U55 – III – Der Brandenburger Tor 9


Mit ein paar Tagen Ver­spä­tung hier nun der letz­te Teil mei­ner Betrach­tun­gen zur U55 in Berlin.

Kaum ist man mit der U55 am Haupt­bahn­hof los- und am Bun­des­tag vor­bei­ge­fah­ren, ist der Spaß auch schon wie­der vor­bei: Nur zwei Sta­tio­nen sind es, dann ist man am Bran­den­bur­ger Tor ange­kom­men, der süd­öst­li­chen End­sta­ti­on die­ser kur­zen U‑Bahnlinie. Aber die­se Sta­ti­on hat es in sich.

Zug am Brandenburger Tor

Zug am Bran­den­bur­ger Tor

Um die einst­wei­li­ge End­sta­ti­on der U55 hat es viel Hin und Her gege­ben: Erst soll­te sie nur ver­kürzt und mit einem Aus­gang gebaut wer­den, dann doch bereits in vol­ler Län­ge, dann gab es Pro­ble­me beim Bau. Dabei waren die Vor­aus­set­zun­gen für einen zügi­gen Bau und gute Ver­knüp­fung mit dem rest­li­chen Ver­kehr hier beson­ders gut: Beim Bau der S‑Bahnstation „Unter den Lin­den” in den 1930er Jah­ren wur­de bereits berück­sich­tigt, dass hier spä­ter auch mal die U‑Bahn lang­fah­ren soll­te (übri­gens kei­ne „Germania”-Planung, son­dern bereits im U‑Bahnbauplan von 1929 ent­hal­ten). Man hät­te also eigent­lich ein­fach die bereits exis­tie­ren­den Zugän­ge neh­men kön­nen, die U‑Bahn dort ein­bau­en, wo der Platz bereits vor­ge­se­hen war und fer­tig. Hät­te man.

Aber ach!

Östlicher Aufgang von unten

Öst­li­cher Auf­gang von unten

Begin­nen wir mal auf der öst­li­chen Sei­te. Wie schon von den ande­ren bei­den Sta­tio­nen bekannt ist hier der End­aus­bau noch nicht erreicht. Ich tip­pe ja dar­auf, dass hin­ter der Bau­wand noch ein Roll­trep­pen­pär­chen hin­kom­men soll. Einst­wei­len bleibt erst­mal nur die Treppe.

Östlicher Aufgang

Öst­li­cher Aufgang

Und die­se Trep­pe ist lang. Die Sta­ti­on liegt ziem­lich tief unter der Erde. Der obe­re Absatz führt kei­nes­falls bereits direkt nach oben, son­dern auf eine Zwischenebene.

Eingänge: links zur U-Bahn, rechts hinten zur S-Bahn

Ein­gän­ge: links zur U‑Bahn, rechts hin­ten zur S‑Bahn

Von der Zwi­schen­ebe­ne aus gelangt man über einen ein­zel­nen Aus­gang in die Mit­te der Stra­ße Unter den Lin­den. Ein direk­ter Über­gang zur S‑Bahn ist auf die­ser Sei­te der Sta­ti­on nicht mög­lich, man kann die Ein­gän­ge aber in der Ent­fer­nung erah­nen. Übri­gens natür­lich nicht mit­ten auf der Stra­ße, son­dern links und rechts auf den Bürgersteigen.

Man kann ja sagen was man will, aber unter „zweck­mä­ßi­ger U‑Bahnarchitektur” stel­le ich mir etwas ande­res vor. Zumal man ja ein­fach an den exis­tie­ren­den S‑Bahnzugang hät­te anbau­en kön­nen. Aber war­um ein­fach und fahr­gast­freund­lich, wenn’s auch schlecht geht.

Bahnsteig vom Ostende aus gesehen

Bahn­steig vom Ost­ende aus gesehen

Keh­ren wir erst ein­mal auf den Bahn­steig zurück. Die­ser wird domi­niert von zwei Säu­len­rei­hen. Die­se Archi­tek­tur ist auf neue­ren Ber­li­ner U‑Bahnstationen erstaun­lich häu­fig anzu­tref­fen. Für zweck­mä­ßig hal­te ich sie nur begrenzt: Die Säu­len­rei­hen ver­sper­ren die freie Sicht und schaf­fen so schlecht ein­seh­ba­re Räu­me. Zudem liegt die Sta­ti­on teil­wei­se in einer Kur­ve, was man eigent­lich auch ver­mei­den soll­te. Zumal, wenn man unter einer schnur­ge­ra­den Stra­ße wie Unter den Lin­den entlangbaut.

Südliche Bahnsteigkante und Stationswand

Süd­li­che Bahn­steig­kan­te und Stationswand

Auch am Bran­den­bur­ger Tor ist nur ein U‑Bahngleis in Betrieb und die still­lie­gen­de Bahn­steig­kan­te abge­sperrt. Auf der Wand dahin­ter erkennt man ein zen­tra­les Gestal­tungs­ele­ment der Sta­ti­on: Bil­der der deut­schen Tei­lung. Die­ses hin­ter­grund­be­leuch­te­te Edu­tain­ment ist dabei wesent­lich bes­ser zu erken­nen, als der Sta­ti­ons­na­me, der in gol­de­nen Let­tern ziem­lich auf den dun­kel­brau­nen Wand­ka­cheln ver­schwin­det. Aber so ist das: Man muss halt Prio­ri­tä­ten setzen.

Linienband am Bahnsteig

Lini­en­band am Bahnsteig

Ein wenig küm­mer­lich kommt das Lini­en­band der U55 auf dem Bahn­steig daher. Das Stan­dard­de­sign der Ber­li­ner U‑Bahn lässt hier wesent­lich mehr Platz, als die drei Sta­ti­ön­chen benö­ti­gen. Und zu einem grö­ße­ren Zei­len­ab­stand konn­te man sich wohl auch nicht entschließen.

Westliches Stationsende

West­li­ches Stationsende

Am west­li­chen Ende der Sta­ti­on fin­det sich die ein­zi­ge voll aus­ge­bau­te Zug­ab­fer­ti­gungs­an­la­ge der Stre­cke: Wegen der Kur­ve in der Sta­ti­on lässt sich der Zug anders nicht über­bli­cken. Was aber fehlt, ist ein Signal. Die­se gibt es auf der gan­zen Stre­cke nicht: Wo nur ein Zug fährt, kann sich auch nichts in die Que­re kommen.

Westliche Treppen und Rolltreppen

West­li­che Trep­pen und Rolltreppen

Und nach was voll aus­ge­bau­tes: Der west­li­che Sta­ti­ons­zu­gang. Schick mit Trep­pe und zwei Roll­trep­pen im schö­nen Glas­de­sign. Ist auch alles in Betrieb und funk­tio­niert. Und wo führt’s hin?

Absatz im westlichen U-Bahnaufgang

Absatz im west­li­chen U‑Bahnaufgang

Ja, auf die­ser Sei­te der Sta­ti­on wur­de dann in der Tat der S‑Bahnzugang für die U‑Bahn genutzt. Aber wie! Die Trep­pen und Roll­trep­pen mün­den näm­lich kei­nes­falls direkt in den Quer­gang, der von den Stra­ßen­sei­ten zum Abgang in die S‑Bahnstation führt. Statt­des­sen endet der Auf­gang zunächst etwas wei­ter west­lich in einer Art Zwi­schen-Zwi­schen­ebe­ne, von der aus man sich um 180° dre­hen und über einen wei­te­ren Trep­pen­ab­satz zum eigent­li­chen Ver­bin­dungs­gang auf­stei­gen muss. Und auf die­sem Teil­stück gibt’s dann auch kei­ne Rolltreppen.

Ich muss ja geste­hen, dass ich bei einer neu ange­leg­ten unter­ir­di­schen Schnell­bahn­sta­ti­on lan­ge nicht mehr so einen Murks gese­hen habe! Da liegt eine kom­plet­te Zugangs­ebe­ne voll­stän­dig fer­tig gebaut. Da ist sogar der Platz für die Ergän­zung vor­be­rei­tet. Und dann wird die neu ein­ge­bau­te Sta­ti­on der­art in das exis­tie­ren­de Bau­werk hin­ein­ge­pfuscht. Es tut mir Leid: Ich begrei­fe es nicht.

Blick vom S-Bahnbereich zur U-Bahn

Blick vom S‑Bahnbereich zur U‑Bahn

Auch vom Design her war natür­lich das Bis­he­ri­ge nicht gut genug: Natür­lich gibt es im umge­bau­ten Zugangs­teil nicht die grü­nen Kacheln der S‑Bahn, natür­lich ist die Beleuch­tung anders, natür­lich sieht alles anders aus. Ich fin­de einen sol­chen Umgang mit der archi­tek­to­ni­schen Ver­gan­gen­heit schä­big: Bra­de­manns Design der S‑Bahnstation von 1936 ist jetzt nicht so völ­lig jen­seits alles Annehm­ba­ren. War­um hat man nicht wenigs­tens auf die bis­he­ri­ge Gestal­tung Bezug genom­men, sie ein­ge­bun­den und auf dem U‑Bahnhof wei­ter­ent­wi­ckelt? War­um muss­te unbe­dingt etwas völ­lig ande­res gemacht wer­den, das dann ein­fach nur noch „dran­ge­klatscht” aussieht?

Aber es kommt noch bes­serschlim­mer…

Umgebauter ehemaliger S-Bahnzugang

Umge­bau­ter ehe­ma­li­ger S‑Bahnzugang

Am nord­west­li­chen Zugang zur Ver­tei­ler­ebe­ne wur­de das „S”-Signet für die S‑Bahn abge­nom­men und durch das „U”-Symbol für die U‑Bahn ersetzt. Kein Hin­weis dar­auf, dass man hier zu bei­den Bah­nen gelangt. Die­se Igno­ranz wird nicht dadurch bes­ser, dass der süd­west­li­che Zugang nur ein „S” aber kein „U” hat. Und wenn man sich dann das Sym­bol genau­er anschaut, dann hört irgend­wie alles auf.

Stationsschild Brandenburger Tor

Sta­ti­ons­schild Bran­den­bur­ger Tor

Wäh­rend im Unter­grund die Abgren­zung von alter und neu­er Archi­tek­tur nicht groß genug sein kann, fei­ert ober­halb des Bür­ger­steigs über­bor­den­der His­to­ris­mus fröh­li­che Urständ’. Da wird also im Jahr 2009 ein Schild an die­sen Ein­gang gepappt, das kaum gru­se­li­ger zusam­men­ge­stop­selt wer­den kann:

  • Ledig­lich das U‑Bahn-„U” ist zu sehen, das bis­her hier ange­brach­te S‑Bahnschild ist voll­stän­dig verschwunden.
  • Auch auf den bis­he­ri­gen Sta­ti­ons­na­men „Unter den Lin­den” fin­det sich kein Hin­weis mehr – was scha­de ist für alle poten­ti­el­len Fahr­gäs­te, die nicht einen top­ak­tu­el­len Stadt­plan ihr eigen nennen.
  • Der neue Sta­ti­ons­na­me „Bran­den­bur­ger Tor” wird dann aller­dings in sol­chen Let­tern gesetzt, die 1936 für die Ori­gi­nal­sta­ti­on (und den Ori­gi­nal­na­men) ver­wen­det wur­den. So als wenn es schon immer so gewe­sen wäre.

Spä­tes­tens der letz­te Punkt hat mich ernst­haft über­le­gen las­sen, auf was sich der Sta­ti­ons­na­me „Bran­den­bur­ger Tor” eigent­lich bezieht: Auf das Bau­werk west­lich der Sta­ti­on oder auf den Tor, der die­se Archi­tek­tur­so­ße ver­zapft hat?

Wie man merkt, habe ich mich jetzt ein wenig in Rage geschrie­ben. Las­sen wir es also mit der Ein­zel­be­trach­tung des Bahn­ho­fes gut sein und zie­hen wir mal ein Resu­mee über die gesam­te U‑Bahnlinie U55:

  • Ver­kehr­lich ist die U55 in die­ser Form nicht all­zu bedeu­tend. Aller­dings bin­det sie erst­mals das Zen­trum des Regie­rungs­vier­tels per Schie­ne an den Rest des U- und S‑Bahnnetzes an – wenn nicht umsteigefrei.
  • An die­sem klei­nen biss­chen U‑Bahn wur­de fast ein Jahr­zehnt her­um­ge­baut. Der durch­aus zweck­mä­ßi­gen Sta­ti­ons­ar­chi­tek­tur von „Haupt­bahn­hof” und „Bun­des­tag” steht dabei der mei­nes Erach­tens völ­lig ver­hunz­te „Bran­den­bur­ger Tor”-Bau gegenüber.
  • Ande­rer­seits ist das Betriebs­kon­zept der Mini-U-Bahn durch­aus zufrie­den­stel­lend: Alle 10 Minu­ten mit merk­ba­ren Abfahrts­zei­ten. Und wenn man am Bun­des­tag die Bahn in die gewünsch­te Rich­tung ver­passt hat, ver­liert man kei­ne Zeit, wenn man ein­fach erst­mal in die Gegen­rich­tung fährt… 😉

Nun weiß ich ja auch, dass die U55 nur so eine Art Vor­lauf­be­trieb für die Ver­län­ge­rung der U5 nach Wes­ten ist. So etwa in zehn Jah­ren soll die Lücke zwi­schen „Alex­an­der­platz” und „Bran­den­bur­ger Tor” geschlos­sen sein und die heu­ti­ge U55 in der U5 auf­ge­hen. Man füh­re sich dabei aller­dings vor Augen, dass der ältes­te U5-Abschnitt von Alex­an­der­platz bis Fried­richs­fel­de in ins­ge­samt vier Jah­ren gebaut wur­de – inklu­si­ve Betriebs­hof in Fried­richs­fel­de und der gesam­ten Sta­ti­on Alex­an­der­platz (mit Aus­nah­me des wesent­lich älte­ren U2-Bahn­steigs). Der Bau­zeit­un­ter­schied zum jetzt pro­jek­tier­ten Lini­en­teil ist schon sehr frappierend.

Und selbst dann, in die­ser fer­ne­ren Zukunft, bis zu der ja auch noch eini­ges Was­ser die Spree run­ter­fließt, selbst dann soll die U5 auf abseh­ba­re Zeit am Haupt­bahn­hof enden. Damit bleibt der Bahn­hof wei­ter­hin auf der Schie­ne aus west­li­cher Rich­tung nur schwer erreich­bar, näm­lich nur über die Stadt­bahn. Erst eine Ver­län­ge­rung der U5 bis Turm­stra­ße schlös­se sie wenigs­tens mal an die U9 und damit eine der wich­tigs­ten U‑Bahnlinien im Ber­li­ner Wes­ten an. Und vor dem Hin­ter­grund der Ver­knüp­fung mit der U7 hal­te ich sogar die Ver­län­ge­rung bis zur Jung­fern­hei­de für sinn­voll und gebo­ten. Es hilft ja nun mal alles nichts, wenn es da mit­ten in Ber­lin einen leis­tungs­fä­hi­gen zen­tra­len Fern­bahn­hof gibt, zu dem man bloß nicht ver­nünf­tig hinkommt.


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9 Gedanken zu “Die Berliner U‑Bahn U55 – III – Der Brandenburger Tor

  • Westi

    Ihr habt ver­ges­sen die Sta­ti­ons­be­schil­de­rung im S‑Bhf. Bran­den­bur­ger Tor zu erwäh­nen. Im tol­len dun­kel­blau­en DB-Design ergibt das einen her­vor­ra­gen­den Kon­trast zum Stil der 30er. Und wie war das mit der Farb­leh­re ? „Grün und Blau …” na ja, usw. Das der Denk­mal­schutz so etwas zulässt ist mir völ­lig unver­ständ­lich, wo sie doch sonst so auf Zack sind und ande­ren­orts sogar behin­der­ten­ge­rech­te Mar­kie­run­gen unter­bin­den sol­len, weil das nicht zur Archi­tek­tur passt. 

    Den Stil­un­ter­schied zwi­schen S- u. U‑Bhf. Bran­den­bur­ger Tor emp­fin­de ich nicht so schlimm. Es kann ruhig deut­lich wer­den, dass die U‑Bahn so vie­le Jah­re spä­ter erbaut wur­de. Etwas ande­res führ­te nur zu einer Stil­ver­wa­schung. Und mal ehr­lich: So toll sieht der Bhf. ehem. Unter den Lin­den nun auch nicht aus. Eben­falls soll­te nicht ver­ges­sen blei­ben, in wel­cher unrühm­li­chen Zeit die S‑Bahn-Unter­tun­ne­lung statt­fand, mögen die Plä­ne dazu auch älter sein. 

    Was die Schnel­lig­keit des U‑Bahnbaus angeht, so macht uns z.B. ein klei­nes Öl-Scheich­tum schon was vor. Die stamp­fen eine gan­ze U‑Bahnspinne aus dem Nichts. Aber sie haben ja auch mehr Geld … 🙂
    Das ist wohl auch der Grund, wes­halb die Ver­län­ge­rung nur von einer Sei­te aus vor­an­ge­trie­ben wird und nicht von bei­den. Man hät­te sicher sowohl vom Alex als auch vom Bran­den­bur­ger Tor aus wei­ter bau­en können. 

    Was die sigu­lä­re Bezeich­nung des Bhf. Bran­den­bur­ger Tor betrift, so gab es eine Über­gangs­frist mit bei­den Namen. Ansons­ten ist jeder mün­di­ge Bür­ger – wir sind doch mün­dig (?) – in der Lage, sich einen aktu­el­len Plan zu besor­gen. Für unse­re Tou­ris gibts sowie­so nur das Bes­te und wir Ein­ge­bo­re­nen ken­nen ja eh unse­ren Großstadtdjungel.

  • des

    die leu­te kapie­ren eins nicht: sie sind sel­ber schuld an dem gan­zen unsinn.
    war­um soll­te der senat auch auf­hö­ren, unnüt­ze din­ge zu pla­nen, wenn sie ja doch nicht so unsin­nig sind?
    wäre ich im senat, wür­de ich sehen: der bedarf an neu­en shop­ping­cen­tern oder u‑bahnlinien ist unge­bro­chen. es wird zwar viel gere­det von wegen „braucht kei­ner”, aber das ist nur hei­ße luft. am ende ist doch jedes neue ekz völ­lig über­füllt, man den­ke nur an die ach so häss­li­che oder über­flüs­si­ge alexa…
    genau­so ist die u55 bes­tens ausgelastet.
    wer dem senat / den stadt­pla­nern nicht zeigt, dass er was nicht haben will (durch boy­kott), der muss sich nicht wundern!
    was meint ihr wie schnell irgend­wel­che 0815-arca­den wie­der abge­ris­sen wären, wenn sie sich nicht rech­nen wür­den und alle geschäf­te plei­te machen?
    und wenn die u55 sich nicht rech­nen wür­de, müss­te sie auch ein­ge­stellt wer­den, zumin­dest wür­de über eine ver­län­ge­rung noch­mal nachgedacht.
    die 3 neu­en bahn­hö­fe fun­gie­ren wie man gese­hen hat ja auch gut als aus­stel­lungs- und kon­zert­hal­len. (braucht natür­lich auch keiner ;-))

    also schö­nen dank an das opportunistenvolk!

    zum schluss noch eins:
    war­um äußern sich eigent­lich irgend­wel­che nicht­ber­li­ner über unse­re ubahn?
    was geht euch denn das an?? mund hal­ten oder zuhau­se blei­ben ist ange­sagt für tou­ris­ten, wenn einem was hier nicht passt.

  • forschungstorte

    @bisc:
    oder noch bes­ser, man macht einen u55 mara­thon. den gan­zen tag lang hin und her fah­ren, um die unsin­nig­keit die­ser bahn zu unter­strei­chen. mit partyhütchen. 😉

  • bisc

    naja. habe schon bes­se­re ver­ris­se die­ser ubahn gele­sen. inso­fern nicht erfri­schend, eher langweilig.
    ich fin­de die linie genau­so unnö­tig wie alles ande­re, was jetzt noch zusätz­lich als anbin­dung zum hbf kommt. reicht doch so wie es ist. die leu­te sind ein­fach zu bequem – des­we­gen rech­net sich die stum­mel­bahn ja trotz­dem. soll ja immer sehr voll sein.

    @berlinhauptbahnhof

    ja, bit­te für mich einen fahr­plan, ich weiß nicht, wie ich von der lehr­ter stra­ße zum hbf kom­me – heu­te reg­net es so, und es fährt doch da tat­säch­lich kein bus! alles total schlecht ange­bun­den hier!
    😉

    @forschungstorte

    bit­te nicht noch mehr aus­ho­len. das rui­niert nur wie­der mei­ne fri­sur, weil ich mir bei all der ver­plant­heit, die ich so mit bekom­me, immer die haa­re raufe.…

    wie wäre es eigent­lich mal mit einer „boy­kot­tiert die u55”-aktion?
    alle, die der mei­nung sind, die­se linie sei unsin­nig, stei­gen ein­fach da nicht ein.
    ein­schließ­lich euch tou­ris­ten, und auch bei wet­ter­ver­hält­nis­sen wie heute.
    das möch­te ich sehen, das möch­te ich wirk­lich sehen!
    beweist mal, dass ihr nicht so bequem seid, um sogar eine u55 zu rechtfertigen.
    wär doch mal ne rich­tig coo­le pira­ti­ge akti­on, oder nicht? :-))))
    (und alle so: YEAH!)

  • forschungstorte

    Ach herr­lich!
    Ich fin­de den Ton, die Wor­te und natür­lich auch die ela­bo­ra­te Beschrei­bung die­ser sehr kur­zen U‑Bahn Linie in mei­ner Lieb­lings­stadt Ber­lin sehr erfri­schend und vor allem unterhaltsam. 

    Das Echauf­fie­ren gehört für mich dazu, wenn es nun ein­mal sehr unlo­gi­sche und unver­ständ­li­che Bau- und Pla­nungs­wei­sen im ÖPNV gibt. Ich könn­te da sehr weit aus­ho­len und von mei­nen Irrun­gen und Wir­run­gen im öffent­li­chen Nah­ver­kehr erzählen. 

    Wei­ter so! 

    P.S.: Kennst du den häss­lichs­ten Haupt­ban­hof Deutschlands?

  • berlin hauptbahnhof

    Den Haupt­bahn­hof kann man von Wes­ten her auch pri­ma mit der Regio­nal­bahn und dem Bus errei­chen. Ich weiß nicht, wo das Pro­blem ist. Soll ich hier viel­leicht jeman­dem sei­nen per­sön­li­chen Fahr­plan zusam­men­stel­len (E‑Mail an mich mit Wohnbezirk/ nächst­ge­le­ge­nem Bahn­hof genügt)?
    Direkt vor mei­ner Haus­tür hält übri­gens auch nichts, und ich kom­me aus Rich­tung Wes­ten trotz­dem wun­der­bar und ohne Pro­ble­me und ganz ohne (der­zeit sowie­so unzu­ver­läs­si­ge) S‑Bahn zum Haupt­bahn­hof. Übri­gens auch aus jeder ande­ren Rich­tung. Was mache ich denn rich­tig, das Sie offen­sicht­lich falsch machen??

    Natür­lich kann (und wird) man immer noch wei­ter aus­bes­sern (eine Tram­ver­bin­dung zur Turm­stra­ße kommt in Zukunft auch), – aber ganz ohne Umstei­gen wird es nie gehen. Erst recht wenn unvor­her­ge­se­hen ein Ver­kehrs­mit­tel fast völ­lig aus­fällt wie jetzt die S‑Bahn.

    Die U55 hilft inso­fern viel, weil man sich das Umstei­gen (in die Nord-Süd-S-Bahn) an der kata­stro­pha­len Fried­rich­stra­ße spart.
    Sonst ist sie bis zur Ver­knüp­fung mit der U5 eine Luxus­stre­cke, eine Ode an die Bequem­lich­keit, für die Leu­te, die ja kei­nen Schritt zu viel tun wol­len. Von denen gibt es reich­lich, weil es fast immer voll ist, vor allem am Bran­den­bur­ger Tor strö­men die (Touristen)Massen hinein.
    Aber natür­lich braucht sie kei­ner. Dar­um ver­ste­he ich die Auf­re­gung nicht um ein paar Lapa­li­en. Die Über­gän­ge am B‑Tor sind bar­rie­re­frei, und das ist das Wich­tigs­te. Ansons­ten dürf­te wohl kaum einer mit dem Weg zum S‑Bahnhof UdL über­for­dert sein. Die feh­ler­haf­te Beschil­de­rung ist auch kor­ri­giert wor­den. Man kann sich natür­lich auch an allem künst­lich hochziehen 🙂
    Alter­na­tiv könn­te man aber auch ein­fach sein Herz scho­nen und es ganz blei­ben las­sen, mit der „Kanz­ler­bahn” zu fah­ren. Zwingt einen ja niemand.

    Einen sehr posi­ti­ven und gut recher­chier­ten Arti­kel zur U55 kann man übri­gens beim Bahn­freund lesen.

    Mfg

  • pikarl

    Dan­ke Dirk für dei­ne Ein­drü­cke. Als ehe­ma­li­ger Anwoh­ner der Wil­helm­stra­ße, direkt am S‑Bhf Unter den Lin­den, habe ich mich lan­ge gefragt, was in der lang­jäh­ri­gen unter­ir­di­schen Bau­stel­le Groß­ar­ti­ges geschaf­fen wird. Die Bau­gru­be wur­de zwecks Grund­was­ser-Ein­tritts­ver­hin­de­rung kom­plett ver­eist – unter hohem Ener­gie­auf­wand, über Jah­re hin­weg. Immer­hin hat man so das Bran­den­bur­ger Tor vor dem Schick­sal des Köl­ner Stadt­ar­chivs bewahrt. Immerhin.

    Ansons­ten sehe ich das wie du: Der Bahn­hof und die aktu­el­le Anla­ge der U55 ist völ­lig sinn­frei. Der Haupt­bahn­hof bleibt schlecht ange­bun­den, gera­de in Zei­ten mise­ra­bler S‑Bahn-Anbin­dun­gen. Da bringt es einem auch nicht viel, am Bran­den­bur­ger Tor aus einer S‑Bahn in die U55 zum Hbf umstei­gen zu können. 

    Gibts das eigent­lich noch­mal in Ber­lin, dass zwei Bahn­hö­fe am sel­ben Ort zwei unter­schied­li­che Namen haben? Unter den Lin­den vs. Bran­den­bur­ger Tor – auch das ist reich­lich ver­wir­rend – und erklärt zumin­dest die schlech­ten Über­gangs­mög­lich­kei­ten, die du beschreibst.