Heute hören wir mal dem Ulrich Wickert zu, der uns in der gestrigen Ausgabe von „Markus Lanz” im ZDF erklärt, warum es wichtig ist, wählen zu gehen. Als Beispiel nimmt er dabei die Piratenpartei und beschreibt in schönen einfachen Worten, warum eine Stimme für die Piraten in keinem Fall eine verlorene Stimme ist:
Ulrich Wickert: Es ist eine demokratische Pflicht, zu Wahl zu gehen. Wer nicht zur Wahl geht, darf nicht kritisieren. Da bin ich auch ziemlich humorlos, wenn Sie mir das verzeihen. Wenn Sie sich angucken, es haben sich, glaube ich, für diese Bundestagswahl, es sind, glaube ich, 29 verschiedene Listen zugelassen worden, also man kann die Piratenpartei wählen, das Zentrum, die älteste Partei überhaupt oder so weiter und so fort.
Die Wähler haben in der Geschichte der Bundesrepublik gezeigt, dass sie etwas Politisches verändern können, indem sie nämlich lange für eine Partei gestimmt haben, von der alle gesagt haben, die wird nie in den Bundestag oder in die Landtage kommen, das war eine Partei: Die Grünen. Und dadurch, dass aber die Wähler plötzlich die Grünen gewählt haben, hat sich das gesamte politische Bild geändert, die Parteien haben sich verändert und unsere Landschaft hat sich verändert.
Also sage ich: Wenn ich ein demokratisch denkender Mensch bin, dann gehe ich wählen, und wähle irgendjemand, der möglicherweise die etablierten Parteien ärgert. Ich mache jetzt etwas – entschuldigen Sie – Kabarettistisches: Ich sage, die Piratenpartei bekommt 5,1%. Stellen Sie sich das mal vor! Was für ein Entsetzen bei den etablierten Parteien. Aber dann haben die Wähler wirklich was bewirkt. Was Entsetzliches. Ich werde die Piratenpartei nicht wählen, aber das ist nicht das Problem. […]
Ich gehe davon aus, dass wir doch wieder etwas um die 80% Wahlbeteiligung haben werden. Aber stellen Sie sich mal vor, von den 20% Nichtwählern […], die wählen nun plötzlich zu 5,1% die Piratenpartei. Das wär’ irre!
Und hier das ganze nochmal zum Zuschauen:
Da bleibt mir eigentlich nichts mehr hinzuzufügen.
Siehe Joern, es ist ein Recht Wählen zu gehen, mehr aber auch nicht. Und mit Moral hat das gar nichts zu tun.
PS: Stichwort Pflichten, davon haben Politiker auch eine ganze Menge; der Rest ist bekannt…
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m.E. gibt es aber eine moralische Pflicht, wählen zu gehen. Wickert hat schon recht wenn er sagt, dass die, die nicht wählen gehen, sich dann später auch nicht beschweren dürfen.
Bin angesichts der vielen Nichtwähler ja dafür, dass die Piraten versuchen gerade diese anszusprechen, z.B. mit speziellen Wahlplakaten die klar machen, dass auch eine vermeintliche Spaßpartei in Schweden mal fluggs ins Parlament gewählt wurde. Hilfreich ist hier tatsächlich auch die Tatsache, dass der Themenbereich der Piraten (noch) begrenzt ist und man so auch Nichtwähler anspricht, die sonst keine Partei wählen könnten weil ihnen dies oder jenes am Wahlprogramm nicht passt.
Eine Pflicht, wählen zu gehen, gibt’s genauso wenig wie eine Pflicht, auf ’ne Demo zu gehen…
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Mir gefällt das Gesicht des Nichtwählers (Der mit der „Glatze”) scheint reichlich Respekt vor Uli zu haben 🙂
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4,9 statt 5,1. wäre schon irre genug und die partei hätte noch ein wenig zeit sich zu „festigen” und sich im kandidatenbereich sinnvoller aufzustellen (das ging nicht in deine richtung)