Heute bewegen wir uns mal aus der Innenstadt hinaus an den Westrand von Kleefeld. Im Juni 1982 ist die Straßenbahnlinie 5 noch viele Jahre davon entfernt, auf den heutigen Stadtbahnbetrieb umgestellt zu werden. Ein Düwag-Großraumwagen kreuzt hier gerade den Messeschnellweg auf dem Weg zum Aegi.
Und er kreuzt ihn wirklich, denn noch viel weiter weg ist der Bau des Schnellwegtunnels unter der Kreuzung hindurch. Ampelgeregelt bekommen hier abwechselnd die Bundesstraße und die Hans-Böckler-Allee grün. Rechtsabbieger fahren übrigens völlig ampelfrei: Im Vordergrund zu sehen die Kombination aus straßenbegleitendem Radweg und Zebrastreifen, der dem Fußverkehr hier sogar Vorrang einräumt.
Schließlich im Hintergrund das Verwaltungsgebäude der AOK. Zu diesem Zeitpunkt dürfte es noch als „Neubau” durchgegangen sein – viel mehr 1970er Jahre dürfte architektonisch auch nicht gehen.
Geschlagene 37 Jahre später. Die AOK ist weg. Stattdessen wächst eines der Gebäude der neuen Continental-Hauptverwaltung in die Höhe. Links lässt sich die Rampe des Schnellwegtunnels erahnen, der mittlerweile auch schon wieder 20 Jahre alt ist (was heißt, dass in der Zeit zwischen den beiden Fotos der Tunnel länger existiert hat als nicht…). Interessanterweise ist der geradeaus führende Verkehr in Richtung Innenstadt nicht mehr drei‑, sondern nur noch zweispurig – was angesichts der aktuellen Baumaßnahmen in diesem Bereich aber wohl auch demnächst wieder anders sein dürfte. Die Baken am rechten Fahrbahnrand in der Bildmitte deuten das an.
Die Stadtbahnstrecke führt nach wie vor ebenerdig über die Kreuzung. Auf den Bildern nur erahnen kann man, dass der Abstand der Gleise heute größer ist als früher, da die Fahrzeuge breiter geworden sind. Und die Oberleitung ist heute wesentlich stärker dimensioniert, da die größeren Fahrzeuge auch mehr Strom brauchen. Meine botanischen Kenntnisse reichen nicht weit genug um einschätzen zu können, ob die Bäume längs der Gleise im Bildhintergrund noch dieselben sind oder da in der Zwischenzeit mal neu gepflanzt wurde.
Der Rechtsabbieger vorn im Bild ist heute – natürlich – ampelgeregelt, was für den Fußverkehr einen nicht unerheblichen Nachteil bedeutet. Insgesamt dürfte es sich um eine der lautesten und für Fußgänger und Radfahrer unattraktivsten zu querenden Kreuzungen überhaupt in Hannover handeln.
Eine Konstante gibt es allerdings: Das Bürohochhaus hinter dem entstehenden Conti-Neubau ist immer noch da. Es hat allerdings eine komplett neue Fassade bekommen. Außerdem wurde das oberste Stockwerk in der Zwischenzeit von einem Technikgeschoss in Büroraum umgewandelt, was man an dem neuen Fensterband sehen kann.