Ich habe ja am Samstag aufgeschrieben, warum ich empfehle, Belit Onay zu wählen. Offensichtlich haben viele Menschen das ähnlich gesehen, sodass er nicht nur in die Stichwahl gekommen ist, sondern sogar etwa genauso viele Stimmen wie der CDU-Kandidat Eckhard Scholz bekommen hat.
Ich habe das Geschehen auf der Wahlparty der Grünen verfolgt – sogar sehr intensiv, da ich den Job hatte, die Ergebnisse auf dem Laptop im Blick zu behalten und zeitnah auf die Leinwand zu werfen.
Die Auszählung wies dabei quasi den perfekten Spannungsbogen auf: Die ersten Zahlen – 10% der Stimmen waren ausgezählt – sahen Belit zwar auf Platz zwei, aber nur mit relativ geringem Abstand zum drittplatzierten SPD-Kandidaten Marc Hansmann. Zwischen 18:30 Uhr und etwa 19:10 Uhr verschob sich das Bild dann komplett: Der Abstand zu Platz 3 wurde immer größer und der zu Platz 1 immer geringer. Es gab sogar Zwischenstände, bei denen Belit mit 0,5 Prozentpunkten Abstand vor Eckhard Scholz lag.
Am Ende fehlte dann noch ein Wahlbezirk in Isernhagen-Süd. Und obwohl das klassisches CDU-Wählergebiet ist (und Echard Scholz hier in der Tat 61% der Stimmen holte), reichte es stadtweit zu dem hauchdünnen Vorsprung von 49 Stimmen für Belit Onay – das sind gerade mal 0,026% der abgegebenen Stimmen.
Als die Nachricht kam, waren wir gerade alle draußen vor der Wahlparty-Location. Erst für Pressefotos, dann für Belit, dessen Ankunft aus dem Rathaus unmittelbar bevorstand. Ich hatte gerade noch Fotos vom Jubel gemacht und die Kamera noch in der Hand, sodass ich diesen Moment auch festhalten konnte.
Nach viel Jubel und vielen Glückwünschen hat Belit dann geredet. Neben vielem Dank an die vielen Helfer war der Kernpunkt klar: Zwischenziel erreicht, aber das Spiel läuft noch! Die nächsten zwei Wochen gibt es nochmal intensiven Wahlkampf, damit der Jubel am 10. November dann – so der Plan – umso größer ist.
Mit einem „feministischen Blumenstrauß” für den Kandidaten von der Stadtverbandsvorsitzenden Gisela Witte endete der offizielle Teil. Die Party ging dann noch bis halb zwölf. Ich lag nach Abbau und Heimfahrt (Hannah mit Motor – der Flugzeugträger unter den Fahrrädern…) so kurz vor eins im Bett.
Es war eine coole Party mit ziemlich vielen sehr coolen Menschen – seien es die „normalen” Partygäste, seien es die Verantwortlichen für den Wahlkampf, sei es aber insbesondere auch das Orgateam für die Party selbst! Ich bin mir sehr sicher, dass wir auch die jetzt noch anstehenden 12 Tage Wahlkampf rocken und die Party am 10. November noch größer wird!
Ein progressiver, grüner Oberbürgermeister an der Stadtspitze, der Verkehrswende, soziale Gerechtigkeit und Teilhabe für alle in Hannover voranbrigt – diese Utopie kann im November Realität werden. Und ich werde mich weiter dafür einbringen!