In Baden-Württemberg hat es einen Amoklauf gegeben, dem 16 Menschen zum Opfer fielen, darunter der Amokläufer selbst. So weit, so schlecht. In der Folge ist es allerdings zu einem weiteren Amoklauf gekommen, dem diverser deutscher Medien nämlich, die auf Grund fehlender Neuigkeiten in eine Art kollektives Hyperventilieren verfielen und über das Thema in einer Weise berichtet haben müssen, die bei einem halbwegs verständigen Menschen nur fassungsloses Kopfschütteln auslöst.
Ich schreibe „haben müssen”, weil ich mir selbst kein richtiges Bild gemacht habe. Ich bin kein militanter Fernsehverweigerer, aber seit Dienstag abend habe ich das Gerät nicht mehr angehabt. Auch bei der lokalen Zeitung hat es in den letzten Tagen nur zum Lokalteil gereicht. Trotzdem fühle ich mich gut und durchaus angemessen informiert. Telepolis (1,2,3,4), Heise online, der Blog von Stefan Niggemeier (1,2) sowie ausgewählte Artikel auf Spiegel Online reichen da völlig.
Und wenn ich im Bildblog (1,2) und insbesondere in dem brillant geschriebenen Artikel im Blog von Hanno Zulla lese, was ich anderswo so verpasst habe, dann entspricht das irgendwie exakt meinen Erwartungen. Ich denke, ich werde das mit den Informationsquellen auch in Zukunft so halten.
Nachtrag: Über die Kommentare bin ich auf ein (mittlerweile unter http://daniel.mail-empire.de/blog/2009/03/14/krautchannet-betreiber-tsaryu-zum-amoklauf-von-winnenden nicht mehr verfügbares) Interview auf nachgeblogt.de hingewiesen worden, das die Hintergründe zu der Falschmeldung von der Internet-Amoklaufankündigung auf krautchan.net nochmal näher beleuchtet. Wie Journalisten oder Ermittler da ernsthaft von „Recherche” oder „Fahnungsergebnissen” sprechen können, ist mir absolut unverständlich. Immer feste vom Web 2.0 reden, aber im Zweifelsfalle vollständige Unfähigkeit an den Tag legen – vielen Dank für diese eindrucksvolle Demonstration…
nachgeblogt.de
Dort ist ein ganz frisches Interview mit dem Betreiber der Seite krautchan.net “Tsaryu”