Oberbürgermeister Weil vor dem Publikum

Logistikzentrum am Kronsberg, Bürgerinformation, Protokoll 2


Um was es beim „Logis­tik­zen­trum am Kronsberg” geht, habe ich bereits im vor­an­ge­gan­ge­nen Arti­kel beschrie­ben. Hier nun mein Pro­to­koll der Bür­ger­infor­ma­ti­ons­ver­an­stal­tung zu dem The­ma. Ich habe es wäh­rend der äußerst gut besuch­ten Ver­an­stal­tung live mit­ge­schrie­ben. Die Ver­si­on hier ist ledig­lich ein­mal über­ar­bei­tet und auf Recht­schreib- und For­mu­lie­rungs­feh­ler geprüft. Den in der Eile ent­stan­de­nen teil­wei­se ver­ein­fach­ten Satz­bau habe ich bei­be­hal­ten. Jeder „nor­ma­le” Text wur­de min­des­tens sinn­ge­mäß so gesagt wie hier wie­der­ge­ge­ben, jeden­falls nach bes­tem Wis­sen und Gewis­sen des Pro­to­kol­lan­ten (= ich). Kom­men­ta­re oder Anmer­kun­gen mei­ner­seits ste­hen in ecki­gen Klam­mern. Fra­gen aus dem Publi­kum sind mit „Fra­ge” ein­ge­lei­tet, wenn der­sel­be Fra­ge­stel­ler direkt noch­mal nach­ge­hakt hat, steht dort „Nach­hak”.

Klei­ne Sta­tis­tik aus der Nachbearbeitung:

  • Die ein­lei­ten­den Vor­trä­ge haben 37 Minu­ten gedau­ert: 13 Minu­ten Ste­phan Weil, 7 Minu­ten Hans Mön­ning­hoff, 17 Minu­ten Uwe Bodemann.
  • Für den anschlie­ßen­den Fra­ge-und-Ant­wort­teil gab es genau 100 Minuten.
  • Ins­ge­samt kamen 32 Fra­ge­mel­dun­gen zu Wort, die aber teil­wei­se meh­re­re Fra­gen umfas­sen konnten.
  • Bei neun Fra­gen gab es nach der ers­ten Ant­wort noch eine Nachfrage.
  • Bei den Ant­wor­ten hat der Ober­bür­ger­meis­ter 33 Mal das Wort ergrif­fen, Stadt­bau­rat Bode­mann 12 Mal und Bau- und Umwelt­de­zer­nent Mön­ning­hoff 10 Mal.

Mit die­sem Arti­kel möch­te ich die Dis­kus­si­on jedes Abends mög­lichst kom­plett wie­der­ge­ben. Für eine zusam­men­fas­sen­de Dar­stel­lung ver­wei­se ich zum Bei­spiel auf die Han­no­ver­sche All­ge­mei­ne.

Und hier nun das Protokoll:

2011-10-13, 19:32 Uhr: Veranstaltungsbeginn

Ober­bür­ger­meis­ter Ste­phan Weil eröff­net die Ver­samm­lung mit den Wor­ten, an die­sem Ver­fah­ren sei „alles unge­wöhn­lich”. Das Unter­neh­men, um das es geht, kann erst­mal noch nicht genannt wer­den, weil – nach Wis­sen der Stadt – noch zwei wei­te­re Stand­or­te im Ver­fah­ren sind. Die Unter­neh­mens­an­sied­lung ist aber eine der größ­ten der letz­ten 20 Jah­re. Wir kön­nen heu­te aber nur andis­ku­tie­ren, nicht fer­tig dis­ku­tie­ren. Spä­ter noch erläu­tern war­um. Pro­blem in Han­no­ver: Zu wenig Arbeits­plät­ze für Gering­qua­li­fi­zier­te, das wäre hier die Mög­lich­keit, das zu ändern. Ent­schei­dung des Unter­neh­mens steht noch nicht, auch vie­les ande­re fehlt noch: In vie­len Punk­ten har­te Fak­ten. Ver­wal­tung ist es lie­ber, erst die Fak­ten zu klä­ren und dann an die Öffent­lich­keit zu gehen. Ver­fah­ren wird trotz­dem jetzt „auf Ver­dacht” ein­ge­lei­tet, denn: Unter­neh­men hat erklärt, dass Weih­nachts­ge­schäfts 2012 schon von neu­em Stand­ort aus abge­wi­ckelt wer­den soll. Des­halb: Zeit­not. Des­halb: Ver­fah­ren jetzt gestartet.

Oberbürgermeister Weil vor dem Publikum

Ober­bür­ger­meis­ter Weil vor dem Publikum

Aktu­el­ler Stand: Auf­stel­lungs­be­schluss in poli­ti­schen Gre­mi­en gefasst. Damit kann Pla­nung begin­nen, end­gül­ti­ge Zustim­mung damit aber noch nicht vorgegeben.

Uwe Bode­mann, Hans Mön­ning­hoff, Weil: Spie­len mit offe­nen Kar­ten, kön­nen noch nicht alle Fra­gen beant­wor­ten. Chan­ce auf Arbeits­plät­ze aber so groß.

Weil freut sich, dass die Sied­ler­ge­mein­schaft Seel­host sich so schnell gemel­det hat, Kon­takt exis­tiert ja schon. Ver­wal­tung wird sich stän­dig mit Sied­ler­initia­ti­ve rück­kop­peln. Ver­fah­ren ist ergeb­nis­of­fen. Ver­an­stal­tung heu­te: Stadt­ver­wal­tung sagt, wo wir gera­de im Ver­fah­ren ste­hen. Kön­nen aber noch nicht alle Fra­gen beant­wor­ten. Wenn dann ein „Strich” im Ver­fah­ren gemacht wird, gibt es eine wei­te­re ent­spre­chen­de Veranstaltung.

Abschlie­ßend: Vol­les Ver­ständ­nis für Anlie­ger, die „sen­si­bi­li­siert” sind. Kri­ti­sche Fra­gen abso­lut rich­tig. Bit­te aber: Fair sein mit der Stadt­ver­wal­tung, die­se ist sich bewusst, dass sie mit offe­nen Kar­ten spie­len muss.

Wei­te­res Vor­ge­hen: Mön­ning­hoff berich­tet über Inhal­te, Bode­mann zu Verfahrenablauf.

19:45 Uhr: Mönninghoff ergreift das Wort

Arbeits­plät­ze: 1000 Dau­er­ar­beits­plät­ze plus 1500 im 4. Quar­tal. Kön­nen aber auch mehr wer­den. Des­halb für einen Wirt­schafts­de­zer­nen­ten eine wich­ti­ge Ansied­lung wegen Qua­li­fi­zie­rungs­an­for­de­rung: Für ein­fa­che Tätig­kei­ten besteht Defizit.

Ansied­lung ist *eine* Hal­le: 250 * 450 Meter. Ist eine gro­ße Lager­hal­le mit tau­sen­den Arti­keln. Wenn man dann drei Pull­over bestellt, wer­den die­se in ein klei­nes Päck­chen gepackt und gehen per Logis­ti­ker in den Trans­port. Alles spielt sich in der Hal­le ab, auch Anlie­fe­rung und Rückläufer.

War­um ist Han­no­ver so inter­es­sant? Flä­che ist in Eigen­tum der Stadt; Flä­che ist schon heu­te als Gewer­be­ge­biet vor­ge­se­hen (wegen Park­platz-Peak zur Expo). Wich­tigs­ter Punkt: Einer der ganz weni­gen Stand­or­te mit gutem Fern­stra­ßen­an­schluss und sogar zwei ÖPNV-Anschlüs­sen (Hal­te­stel­len Stock­hol­mer Allee und Messe/Nord). Das heißt: In 45-Minu­ten-Anfahrts­kreis woh­nen 1.1 Mio. Menschen.

Als Nicht-nur-Wirt­schafts-son­dern-auch-Umwelt­de­zer­nent: ÖPNV-Anschluss ist sehr posi­tiv. Umwelt­ver­träg­lich­keits­prü­fun­gen lau­fen jetzt in zwei­ter Pha­se an. Erst­ein­schät­zung: An die­sem Stand­ort ver­wirk­lich­bar, aber kri­tisch drü­ber­zu­schau­en – wir und Sie.

19:52 Uhr: Stadtbaurat Bodemann spricht.

Vier Punk­te

1) Stand­ort erklären

2) Ver­fah­ren erklären

3) Was sind die wesent­li­chen Befürchtungen?

4) Wie blei­ben wir im Gespräch?

zu 1) Was macht den Stand­ort aus? Sehr gut erschlos­sen: Auto­bahn­ring mit Mes­se­schnell­weg und A7. Vor­teil für den LKW-Ver­kehr. Außer­dem: Hal­te­stel­le Stock­hol­mer Allee

Was pas­siert zu Mes­se­zei­ten? Pha­se „A”: Was pas­siert nach Nor­den zur A2? Muss umfah­ren wer­den. [Mir unklar, wie…] Pha­se „R” genau­so. Muss im Mes­se­ver­kehr „mit­schwim­men”.

[Das Publi­kum ist verwirrt.]

zu 2)

Zwei Zäh­lun­gen: Ers­te an „nor­ma­lem” Tag. Zwei­te bei Agri­tech­ni­ca im Novem­ber mit stärks­tem PKW-Anrei­se­ver­kehr über­haupt. Zäh­lung mit Kenn­zei­chen­er­fas­sung, sodass Ver­kehrs­len­kungs­kon­zept (wie wer­den Ver­keh­re gelenkt von Süden und Nor­den) ent­wi­ckelt wer­den kann. Außer­dem Lärm­un­ter­su­chun­gen. Hier gesetz­li­che Vor­ga­ben wich­tig, zusätz­li­che Ver­keh­re wer­den auf exis­tie­ren­den Ver­kehr drauf­ge­rech­net. Drit­te Unter­su­chung: Luft­schad­stof­fe durch die zusätz­li­chen LKWs.

All die­se Unter­su­chun­gen sol­len noch in die­sem Jahr abge­schlos­sen wer­den, sodass sie dann „auch mit Ihnen” dis­ku­tiert wer­den können.

zu 3)

Größ­te Sor­ge: Lärm. Wie kön­nen wir die Ruhe erhalten/verbessern? [Geläch­ter im Publi­kum] Lärm­schutz kommt noch aus Expo­zei­ten, ist ein wenig unter­bro­chen (Am Soh­ren­kam­pe), müs­sen also prü­fen, ob das noch reicht [Publi­kum: „Reicht jetzt schon nicht!”] Gut, das wer­den die Unter­su­chun­gen ja dann bestätigen.

Wie die Mit­ar­bei­ter aus dem Gebiet raus­hal­ten und LKWs? Ton­na­ge­be­schrän­kun­gen auf Laat­ze­ner Stra­ße, 7.5 Ton­nen [Publi­kum: „Sprin­ter???”] Die auch ver­trag­lich auf Haupt­stra­ßen halten.

Mit­ar­bei­ter: Schwie­ri­ger. Ein­fach sper­ren geht nicht. Dis­kus­sio­nen lau­fen: Laat­ze­ner Stra­ße nur für Anlie­ger öff­nen? Mit­ar­bei­ter­park­plät­ze müs­sen kos­ten­frei sein. Auch zu dis­ku­tie­ren („mit Ihnen”): Anwoh­ner­par­ken in der Sied­lung Seelhorst.

Details zur Pla­nung: Hal­le in Ost-West-Rich­tung. Cous­te­au­stra­ße wird aufgegeben.

zu 4)

Ers­tes Gespräch am Diens­tag abend mit Vor­sit­zen­den des Sied­ler­ver­eins. Gespräch soll im Novem­ber fort­ge­setzt wer­den. Am Diens­tag erst­mal nur das Pro­jekt grob umris­sen und Inhal­te geklärt. Im Novem­ber: Was ist ein Logis­tik­zen­trum? In wei­te­rem Gespräch im November/Dezember: Ers­te Ergeb­nis­se aus Ver­kehrs­gut­ach­ten sol­len dis­ku­tiert werden.

Ende 2011/Anfang 2012: Unter­neh­men soll sich selbst vor­stel­len kön­nen, dann hof­fent­lich Han­no­ver konkretisiert.

Janu­ar 2012: Wei­ter Ver­an­stal­tung in heu­ti­gem Rahmen.

20:09 Uhr: Ende der einleitenden Vorträge, Fragen aus dem Publikum

Weil über­nimmt die Ver­samml­un­glei­tung, will Dis­kus­si­on nicht ord­nen, freie Wortmeldungen

Fra­ge: Arbeits­plät­ze. Hat Stadt Han­no­ver Erwar­tun­gen an Qua­li­tät der Arbeits­plät­ze? Pre­kä­re Arbeits­ver­hält­nis­se, Dumpinglöhne?

Weil: Kein Inters­se an „Auf­sto­ckern”. Han­no­ver denkt, dass die Qua­li­tät ok ist, kann aber noch nichts genau­es sagen. Wenn Unter­neh­men sich im Novem­ber (hof­fent­lich) für Han­no­ver ent­schei­det, dann Rede und Ant­wort stehen.

Fra­ge: War­um muss das in „ver­kehrs­bri­san­ten” Bereich? Anwoh­ner wis­sen: Schnell­weg ist stän­dig dicht. Gibt es kei­nen bes­se­ren Stand­ort? [Lau­ter Applaus]

Weil: Könn­te mit Radio Eri­wan ant­wor­ten. Für Auto­ver­kehr gibt es sicher geeig­ne­te­re Stand­or­te. ABER: Rie­sen­zahl von Arbeits­kräf­te müs­sen irgend­wo her­kom­men. Han­no­ver ist mit 1.1 Mio geeig­ne­te­rer Arbeits­markt als „irgend­wo in der Flä­che”. Und: Eigent­li­cher Stand­ort­vor­teil ist ÖPNV-Anschluss.

Nach­hak: Ander­ten?!? Stadt­bahn und S‑Bahn. Außer­dem: Logis­ti­ker ohne Gleisanschluss?

Weil: Ich bin nur Bericht­erstat­ter. Wenn das Unter­neh­men sich für Han­no­ver ent­schei­det, fra­gen Sie sie selbst.

Nach­hak: Und was, wenn die Ver­kehrs­si­tua­ti­on eska­liert? Aus­bau Stra­ßen? Weggang?

Weil: Die sind Voll­pro­fis. Die wis­sen, dass wir nicht den Mes­se­schnell­weg nur für sie erwei­tern wür­den. Die machen sich auch klar, wie das in ihrem betrieb­li­chen All­tag aussieht.

Fra­ge: Frü­her hät­te es gehie­ßen, um Seel­horst ist Nah­erho­lungs­ge­biet. Gewer­be­ge­biet?!? Hät­te nie Haus im Zoo­vier­tel auf­ge­ge­ben dafür. Wert wird nach­las­sen! [Applaus]

Weil: In ver­gleich­ba­ren Fäl­len frü­her ist Grund­stücks­wert gestie­gen. Park­plät­ze waren von vorn­her­ein Gewerbefläche.

Bode­mann: Gelän­de ist kein Nah­erho­lungs­ge­biet! Seit Expo ist das gan­ze Son­der­nut­zungs­ge­biet (Park­platz). Wenn aber Par­ken nicht mehr nötig ist, dann Gewer­be­an­sied­lung. War immer schon gewerb­lich ori­en­tier­ter Bereich.

Fra­ge: Anlie­ger der Wül­fero­der Stra­ße. Glau­be nicht, dass nur Seel­horst betrof­fen ist, son­dern auch Bemero­de, Kronsberg, Wül­fero­de. Wül­fero­der Stra­ße ist Abkür­zer für Auto­bahn­auf­fahrt „im Wald”. Bei Pro­ble­men: Hier LKW-Ver­kehr. Sor­ge, dass auch neu­er Ver­kehr dort ent­lang­läuft. Wie kön­nen Sie uns beru­hi­gen, dass Ver­kehr nicht über­hand nimmt?

Weil: Für uns wich­tig: Wir wol­len Sie nicht ärgern, son­dern etwas Gutes für die Stadt machen. Prin­zi­pi­ell 2 Mög­lich­kei­ten zur Ver­kehrs­len­kung: (a) Stra­ßen­ver­kehrs­recht. (b) Ver­trag­li­che Ver­ein­ba­run­gen. Wir wer­den wohl bei­des in Anspruch neh­men um glaub­wür­dig zu machen, dass kei­ne ent­spre­chen­den Belas­tun­gen ent­ste­hen. Zu beden­ken: Even­tu­ell sogar Ist-Zustand durch Unter­su­chun­gen zu verbessern.

Fra­ge: Kronsberg öko­lo­gi­sche Sied­lung mit Belüf­tungs­an­la­gen etc. Jetzt mehr Ver­kehrs­be­las­tung? Kli­ma­schutz­rah­men­pro­gramm: Wie geht das damit? Grü­ne See­le lässt sich für Bil­lig­lohn­ar­beits­plät­ze verkaufen.

Weil: Mön­ning­hoff kann bes­ser über grü­ne See­le reden. Aber: Stadt­na­her Anschluss ist unter glo­ba­len Schad­stoff­ge­sichts­punk­ten besser.

Nach­hak: Die Kin­der fän­den stadt­fer­ne­ren Bereich aber bes­ser. [Applaus]

Mön­ning­hoff: Luft­schad­stof­fe ver­tei­len sich sehr schnell. [Tumult] Lehr­te, Laat­zen, Höver: Luft­schad­stof­fe von dort wür­den sich schnell ver­brei­ten. Ich blei­be dabei: Stand­ort mit 2 ÖPNV-Anschlüs­sen hat unter Kli­ma­schutz­ge­sichts­punk­ten Riesenvorteile.

Weil: Schul­weg­si­che­rung: Kon­kre­te Ant­wort nötig.

Fra­ge: Was ist mit dem Mikro­kli­ma? Ent­wi­ckelt sich bis 2 Meter Höhe. Hal­le hat 100.000 qm. Wird Käl­te oder Wär­me abstrah­len. Wenn LKWs in Hal­le fah­ren, müs­sen sie rein- und raus­fah­ren. Wär­me­ent­wick­lung. Nah­erho­lungs­ge­biet. Hun­de­frei­lauf­flä­che. Kann doch gar nicht zu ver­nünf­ti­gen Kli­ma kommen!

Mön­ning­hoff: Inhalt der Unter­su­chun­gen der nächs­ten drei Mona­te. Exper­ten sagen zunächst: Müss­te gehen.

Fra­ge: Gut­ach­ten. Mit den­sel­ben Leu­ten wie immer. Macht das Sinn?

Weil: Bode­mann hat gesagt, es sind han­no­ver­sche Unter­neh­men. Sind kei­ne Hofgutachter.

Bode­mann: Unter­neh­men ergeb­nis­of­fen gesucht. Bit­te zu war­ten, bis Gut­ach­ten vor­lie­gen, kön­nen Sie sich selbst von überzeugen.

Fra­ge: Bin Umwelt­schutz­gut­ach­ter-Assis­ten­tin. Wie soll die Abschät­zung der Ver­kehrs­aus­wir­kun­gen lau­fen? 400 LKWs test­wei­se fah­ren lassen?

Bode­mann: Wird berech­net. Pro­jekt ist nicht ein­zig­ar­tig in Deutsch­land. Ergeb­nis­se kön­nen fun­diert über­tra­gen werden.

[Weil sucht Fra­ge­stel­ler aus Publi­kum am Rand des Saals]

Fra­ge: 24-Stunden-Betrieb?

Mön­ning­hoff: In Hoch­zei­ten (vor Weih­nach­ten) 3‑Schich­ten-Betrieb. In Schwach­zei­ten 2‑Schich­ten-Betrieb.

Fra­ge: Anlie­ger vom Kronsberg. Flä­chen­nut­zungs­plan. Unten rechts [gemeint ist: Öst­lich der Stadt­bahn­tras­se]: Vor­hal­tungs­flä­che für Wohn­be­bau­ung. Wird es wei­te­re Ände­run­gen geben? Ausgleichsflächen?

Mön­ning­hoff: Teil von Aus­gleichs­maß­nah­men auf Gelän­de selbst. Wird aber nicht voll­stän­dig gehen. Rats­er­gän­zungs­be­schluss beauf­tragt Ver­wal­tung, wei­te­re Maß­nah­men im Nah­ge­biet zu unter­su­chen. Mög­lich­keit: Kat­ten­brook nach Osten erwei­tern. The­ma der nächs­ten Monate.

Fra­ge: Volu­men des Pro­jekts: Län­ge, Brei­te. Höhe? Bit­te in Geschos­sen, nicht Metern.

Mön­ning­hoff: Bis zu 14 Metern. [Publi­kum: 5‑geschossig!] Ent­spricht 4‑geschossig. [Tumult]. Gelän­de ist hügelig.

Fra­ge: Gut dass Arbeits­plät­ze nach Han­no­ver kom­men. Aber ja fest­ge­legt auf Stand­ort. Gibt es Plan B für ande­ren Standort?

Weil: Wür­de ich ger­ne machen, wenn ich Herr des Ver­fah­rens wäre. Unter­neh­men ist aber fina­ler Ent­schei­der. Hat selbst Stand­ort­ana­ly­se gemacht. Unter­neh­men hat sich schon für die­sen Stand­ort in Han­no­ver ent­schie­den. Stadt Han­no­ver kann kei­ne Vor­schrif­ten machen. Unter­neh­men ist hoch­kom­pe­tent in Ver­tre­tung der eige­nen Interessen.

Nach­hak: Aber wir haben doch Vorteile!

Weil: Kein ande­rer mit der­sel­ben ÖPNV-Anbindung.

Fra­ge: Gelän­de wird ver­kauft. Nach­nut­zungs­plan? Außer­dem: An-/Ab­lie­fe­rung in der Nacht, jetzt schon zu Mes­se­zei­ten. Wur­de das geprüft? [Applaus]

Bode­mann: Wir machen 24-Stun­den-Erhe­bun­gen und addie­ren den Lärm des Unter­neh­mens hin­zu. Die­se Gesamt­lärm­sum­me wird dann gegen die recht­li­chen Vor­schrif­ten abgeglichen.

Weil: Wir haben noch nie einem Unter­neh­men zu Beginn Vor­schrif­ten gemacht, was sie am Ende ihrer Prä­senz machen sol­len. Aber: Inter­net­han­del wird immer grö­ßer wer­den, Unter­neh­men tätigt hohe Inves­ti­ti­on, also star­ke Bindung.

Nach­hak: Logis­tik kann man über­all machen. Sie­he Nokia mit Bochum und Rumä­ni­en. Die Hal­le kann nach­her doch kei­ner mehr brauchen!

Weil: Mit­tel­fris­ti­ge Per­spek­ti­ve (5 – 10 Jah­re) las­sen sich in Ver­trag schrei­ben. Garan­tie über 50 Jah­re gibt’s nicht. Stand­or­te sind aber nicht belie­big ver­leg­bar, da Ware klein­tei­lig ist und in zuge­si­cher­ter Zeit beim Kun­den lan­den muss.

Fra­ge: Ganz vie­le Fra­gen Zunächst: Stand­ort. In öffent­li­cher Rats­sit­zung wur­de gesagt, Han­no­ver habe „zufäl­lig” von Stand­ort­su­che gehört und dann Stand­ort raus­ge­sucht und ange­bo­ten. War das so?

Mön­ning­hoff: Rich­tig. Mei­ne Auf­ga­be. [Gemur­mel: „Hat doch eben was ande­res gesagt.”] Wirt­schafts­de­zer­nent muss Unter­neh­men nach Han­no­ver holen.

Weil: Steu­er­ein­nah­men kön­nen noch gar nicht pro­gnos­ti­ziert wer­den, Grund­stücks­kos­ten auch nicht. Uns geht es dar­um, für Men­schen in Han­no­ver einen Arbeits­platz anzu­bie­ten, die sonst Pro­ble­me haben. Wir haben kei­ne fins­te­ren Absichten.

Fra­ge: [ande­re Fra­ge­stel­le­rin] Ver­nünf­ti­ge Bezah­lung der Ange­stell­ten. For­dern Sie Min­dest­lohn von dem Unter­neh­men? [Applaus]

Weil: Kla­re Fra­ge, kla­re Ant­wort: Nein, kann ich nicht. Mög­lich­kei­ten der Stadt­ver­wal­tung sind begrenzt.

Fra­ge: Wir woh­nen nah bei. Wir müs­sen auch alle Ver­kehrs­mit­tel benut­zen. Schon heu­te zu Mes­se­zei­ten: Bis in Sei­ten­gas­sen gestaut. Befürch­tung: Jeder Sprin­ter auf dem Schnell­weg ver­treibt ein Auto in die übri­gen Stra­ßen. Kann man über­haupt sagen, dass das alles mög­lich ist? Zwei­tens: Wie wer­den die Anwoh­ner wei­ter im Nor­den vor noch mehr Autos geschützt?

Bode­mann: Belas­tung: Auf Mes­se­schnell­weg fah­ren heu­te in 24 Stun­den 60.000 Autos. Wir rech­nen mit 350 – 400 zusätz­li­chen Fahr­zeug­be­we­gun­gen. Wir rech­nen damit, dass die Stra­ßen­net­ze die zusätz­li­chen Ver­keh­re auf­neh­men kön­nen. Lie­fer­ver­keh­re auf Haupt­stra­ßen hal­ten mit Stra­ßen­ver­kehrs­recht, Ton­na­ge­be­gren­zun­gen und Pri­vat­recht-Ver­trä­gen mit Logis­ti­ker. Mit­ar­bei­ter-/PKW-Ver­kehr: Kos­ten­frei­es Mitarbeiterparken.

Nach­hak: Woll­te ich gar nicht wis­sen. Was ist zu den Stoß­zei­ten? Die sind für die Anwoh­ner ent­schei­dend, wenn da der Schnell­weg dicht ist, dann fah­ren die Autos durch die Wohngebiete.

Bode­mann: Ver­kehrs­zäh­lung! Wir machen kei­ne Glo­bal­be­trach­tun­gen, wir unter­su­chen Spit­zen­ver­keh­re. Sowohl im Nor­mal­ver­kehr als auch zu Messezeiten.

Stadtbaurat Uwe Bodemann, Oberbürgermeister Stephan Weil, Wirtschafts- und Umweltdezernent Hans Mönninghoff

Stadt­bau­rat Uwe Bode­mann, Ober­bür­ger­meis­ter Ste­phan Weil, Wirt­schafts- und Umwelt­de­zer­nent Hans Mönninghoff

Fra­ge: Kom­mu­na­le Subventionen?

Weil: Nein.

Fra­ge: Han­no­ver ist Bun­des­haupt­stadt des Lärms! [Applaus] Soll wohl so blei­ben! [Applaus] Kat­ten­brook ist kein Lärm­schutz­wall. Woh­ne seit 13 Jah­ren in Sied­lung Seel­horst, Lärm ist jedes Jahr schlim­mer gewor­den. Belas­tung wird zuneh­men. Was tun Sie, um die Bewoh­ner vor Lärm zu schüt­zen. Zwei­tens: Scha­de dass Han­no­ver nur ein Stand­ort ein­ge­fal­len ist. Ande­rer Logis­ti­ker haben auch ande­re Stand­or­te nicht so nah an Wohn­ge­bie­ten gefun­den. Rethen, Pat­ten­sen, Ander­ten! Drit­tens: Ver­fah­ren unge­wöhn­lich. Rich­tig. Kom­mu­nal­wahl? War­um nicht vor­her! [Publi­kum: „Bra­vo”, Applaus]

Weil: Nicht jeder Städ­te­ver­gleich ist sinn­voll. Lärm­stu­die ist metho­di­scher Unfug. Bit­te behal­ten Sie Moti­va­ti­on im Auge: Wir wol­len kei­ne zusätz­li­chen Lärm­quel­len ansie­deln, son­dern Arbeits­plät­ze schaf­fen [Ver­ein­zel­ter Applaus]. Alter­na­ti­ver Stand­ort: Wie schon gesagt: Der ein­zig denk­ba­re Platz für ein Pro­jekt die­ser Grö­ße. Zumal ÖPNV. Ein­fach Zufall und Glück.

Mön­ning­hoff: Ande­re Logis­ti­ker. Ablauf: Unter­neh­men sucht Stand­ort für gro­ße Hal­le, mög­lichst mit ÖPNV-Anschluss. Außer­dem: Hal­le muss im Herbst ste­he. Nach unse­ren sehr detail­lier­ten Unter­su­chun­gen gab es in Han­no­ver kei­nen ande­ren pas­sen­den Stand­ort. Alter­na­ti­ve für Unter­neh­men wäre Lüne­bur­ger Heide.

Weil: War­um erst jetzt infor­mie­ren? Wir hät­ten gern noch spä­ter, weil alles noch so unklar ist. Unter letz­ten 20 hät­te das alles noch kei­nen Sinn gemacht. Am liebs­ten hät­ten wir gehabt, dass Ent­schei­dung für Han­no­ver schon gefal­len ist.

21:05 Uhr

Weil: Vor­schlag zum wei­te­ren Ver­fah­ren: Dis­kus­si­on bis halb zehn. Dann Ver­fah­ren, wie wir wei­te­re Fra­gen zur Kennt­nis bekommen.

Bode­mann: (zur vor­an­ge­gan­ge­nen Fra­ge) Wenn Lärm­schutz nicht passt, dann muss man ihn erhöhen.

Fra­ge: Und was ist mit Lärm in Kronsberg-Süd???

Bode­mann: Teil des wei­te­ren Ver­fah­rens. Wenn Lärm­schutz nötig ist, wird er gemacht.

Fra­ge: Was ist mit Kat­ten­brookstrift? Wur­de nichts zu gesagt.

Weil: Ist Teil des Unter­su­chungs­pro­gram­mes. Wie auch Wül­fe­l­er Straße.

Fra­ge: Bin aus Mit­tel­feld. Anmer­kung: Kat­ten­brook ist als Park bezeich­net wur­den. Aber doch eigent­lich als Abde­ckung von Depo­nie­ge­län­de?!? Habe eben von 2. Aus­le­gung bzw. Ergän­zungs­an­trag gehört. Kommt doch aber erst die ers­te Aus­le­gung?!? Wei­ter­hin: Muss ein sol­ches Pro­jekt aus­ge­schrie­ben wer­den? Was ist ein „Dau­er­ar­beits­platz”? Gibt es Lan­des-/Bun­des-/EU-För­der­mit­tel?

Mön­ning­hoff: Unse­res Wis­sens gibt es kei­ne För­der­mit­tel auf kei­ner Ebe­ne. Depo­nie­fra­ge: Kor­rekt, unter Kat­ten­brook liegt Müll­de­po­nie mit allem mög­li­chem Müll [Gemur­mel]. Abde­ckung wur­de als „Park” bezeich­net. Müs­sen wir uns nicht drum streiten.

Bode­mann: 21.10. – 21.11. lie­gen Unter­la­gen in Stadt­bau­amt und Rat­haus Bemero­de aus. Danach: Anregungen/Bedenken/Fragen schi­cken. Wird alles in Ver­fah­ren auf­ge­nom­men. Prü­fen, ob Anfang des Jah­res wei­te­re Ratsbefassung.

Mön­ning­hoff: Zwei­te Aus­le­gung: Wir wer­ten alle Ein­ga­ben aus. Dar­aus wird 2. Ver­si­on der Plä­ne. Wenn Ver­fah­ren wei­ter­geht, dann gibt es „zwei­te Run­de” mit zwei­ter Aus­le­gung, evtl. im März. Dann müs­sen alle noch offe­nen Fra­gen geklärt sein. Aus­schrei­bung: Da Pri­vat­wirt­schaft, kei­ne Aus­schrei­bung. Dau­er­ar­beits­platz: Anzahl Arbeits­plät­ze, die über das gan­ze Jahr besetzt sind.

Weil: Arbeits­plät­ze sind sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­tig. Noch­mal: Unter­neh­men wird sich erklä­ren müs­sen, wenn es denn nach Han­no­ver kommt.

Fra­ge: Wur­de Stand­ort von Fir­ma aus­ge­sucht oder vom Rat vorgeschlagen?

Weil: Wie bemüht sich eine Stadt­ver­wal­tung, Unter­neh­men an Han­no­ver zu bin­den. (1) War­ten, wer auf uns zukommt. (2) Ohren auf­sper­ren und hor­chen, wer Stand­or­te sucht.

Mön­ning­hoff: [Wie­der­holt, dass Han­no­ver Unter­neh­men fin­den muss, damit es Arbeits­plät­ze gibt]

Nach­hak: Es hieß aber, das Unter­neh­men hät­te den Stand­ort ausgesucht?

Weil: Viel­leicht Miss­ver­ständ­nis. Wir haben bei Unter­neh­men ver­schie­de­ne Stand­or­te ins Gespräch gebracht [?], Unter­neh­men hat sich dann für die­sen Stand­ort entschieden.

Fra­ge: Anmer­kung: Ob Inter­net­han­del wirk­lich immer bleibt, kann man nicht wirk­lich wis­sen. Fra­ge: 2. Aus­le­gung im März. Wann Bau­be­ginn? Was, wenn Gut­ach­ten nega­tiv ausfallen.

Weil: Wenn Gut­ach­ten oder Bevöl­ke­rung dage­gen sind, dann wird’s nichts. Ver­fah­ren ist ergebnisoffen.

Fra­ge: Park den Kronsberg hoch­zie­hen fin­de ich gut. Muss aber gemacht wer­den. Außer­dem: Betrie­be aus Regi­on sol­len an Rea­li­sie­rung des Bau­pro­jek­tes betei­ligt werden.

Weil: Ver­pflich­tung des Inves­tors ist nicht durchsetzbar.

Fra­ge: Grund­sätz­li­che Pla­nung des Gelän­des wird über den Hau­fen geschmis­sen. Was ist mit Kronsberg und Expogelände?

Bode­mann: Plan­recht für Grund­stück wür­de, wenn alles gut geht, geän­dert in „Son­der­ge­biet Logis­tik”. Wei­te­re Ände­run­gen an Kronsberg­be­bau­ungs­plä­nen wür­de es erst­mal nicht geben.

Nach­hak: Gemisch­te Nut­zung wie momem­tan ist dann nicht mehr möglich.

Bode­mann: In der Tat wür­den sich die Gewich­te ein wenig verschieben.

Fra­ge: Ken­ne mich mit Pla­nungs­recht nicht aus. Wenn ich rich­tig ver­stan­den habe, dann muss jetzt jeder, der Bauch­schmer­zen hat, schrift­lich in der jet­zi­gen Aus­le­gungs­pha­se das ver­laut­ba­ren. Sonst kön­nen die Ein­wän­de spä­ter nicht mehr berück­sich­tigt werden.

Weil: Ste­hen am Anfang eines län­ge­ren Dis­kus­si­ons­pro­zes­ses. Wir wis­sen, dass es in Han­no­ver vie­le Men­schen gibt, die sich mit Bau­recht auskennen.

Fra­ge: Bin 30 Jah­re an Spit­ze eines Groß­han­dels­ver­ban­des gewe­sen. Hal­le 300*400 Meter ist Rie­sen­un­ter­neh­men. Herr Mön­ning­hoffs 33 Pull­over war da – nied­lich. Wir reden über Waren­durch­gangs­wert von 3 – 4 Mrd. EUR pro Jahr. Es geht um Klein­tei­le. 300 LKWs? Zah­len sind viel zu nied­rig. Hier wer­den pro Tag Zehn­tau­sen­de Waren­sen­dun­gen durch­gän­gig gemacht. Dies ist wohl ers­tes Lager die­ses Art die­ses Anbie­ters in Deutsch­land. Mein Erfah­rungs­wert: Bei 8 von 10 von uns geplan­ten Zen­tren haben wir die Ver­kehrs­men­ge unter­schätzt. Zum einen haben wir Waren­men­gen zu nied­rig ange­setzt und die all­ge­mei­ne Zunah­me des Ver­kehrs in Städ­ten nicht ange­mes­sen berück­sich­tigt. Rea­li­sie­rungs­zeit­raum von nur einem Jahr? Nor­mal wären bei so einem Pro­jekt eigent­lich 5 bis 10 Jah­re. Bin nicht dage­gen. Fra­ge aber, ob es der rich­ti­ge Stand­ort ist. Nähe von Wohn­ge­bie­ten. ÖPNV-Anbin­dung ist sicher gutes Argu­ment, bei wei­tem aber nicht das ein­zi­ge. 1000 Arbeits­plät­ze sind auch kein extrem wich­ti­ges Argu­ment. Habe mit der Geschwin­dig­keit Bauchschmerzen.

Weil: Uns wäre ande­res Ver­fah­ren auch lie­ber. Sind jetzt aber in der Situation.

Fra­ge: Rie­si­ger Flä­chen­ver­brauch. Inef­fi­zi­en­te Art der Arbeits­platz­be­schaf­fung. Ver­sieg­lung?! Was ist mit Gut­ach­ten, die damals für den Kronsberg erstellt wur­den? War Vor­zei­ge­pro­jekt. Widersprüche?

Mön­ning­hoff: Alles Gegen­stand der aktu­el­len Unter­su­chung. Auf Park­platz­flä­chen wird Was­ser wei­ter­hin ver­si­ckern. Hal­le kann nicht punk­tu­ell ver­si­ckert wer­den. Regen­was­ser­rück­hal­te­be­cken zu bau­en und dann direkt in Vor­flu­ter abge­ben. Zen­tra­ler Punkt der Unter­su­chun­gen der nächs­ten drei Monate.

Weil: Mön­ning­hoff war selbst an Kronsberg­entwick­lung maß­geb­lich beteiligt.

Planskizze des Baugebietes, Kartengrundlage: OpenStreetMap

Dar­um geht es: Plan­skiz­ze des Bau­ge­bie­tes, Kar­ten­grund­la­ge: OpenStreetMap

Fra­ge: Gelän­de steigt an. Wie ist da Lärm­schutz auf den höher­lie­gen­den Kronsberg­area­len möglich?

Bode­mann: Gebäu­de wird teil­wei­se in Ein­schnitt gehen und teil­wei­se auf Damm lie­gen. Umschlag wird im Gebäu­de rea­li­siert, sodass davon sehr wenig Lärm aus­geht. Blei­ben Fahr­zeug­be­we­gun­gen. Könn­te sogar sein, dass Lärm­schutz für höher lie­gen­de Sied­lung ein­fa­cher zu rea­li­sie­ren ist als wenn die Sied­lun­gen tie­fer lägen.

Fra­ge: Anzahl der Fahr­zeu­ge: 800 Autos: 30 Kilo­me­ter, Bemero­de Süd bis Hameln. – Grund­stü­cke sind in Besitz der Stadt und der Mes­se? Nein, gehö­ren den Bür­gern der Stadt. [Kur­zer Applaus] Die doch mal fra­gen. Ver­wal­tung ja nur gewählt ja nur von 50% der Bür­ger bei Kom­mu­nal­wahl – und von denen auch nur zu 50%.

Weil: Ver­wal­tung wird nicht gewählt. Wer bei Bür­ger­be­fra­gung gefragt wird, ist span­nends­te Fra­ge. Einer­seits: Anlie­ger in der Nähe. Ande­rer­seits: Ande­re. Die haben auch Inter­es­se. Wenn nun stadt­wei­te Befra­gung, ist Mehr­heit für das Pro­jekt sicher. Also: Dis­kre­panz zwi­schen nahen und fer­nen Anlie­gern. Mein Anlie­gen: Solan­ge wie mög­lich ver­nünf­tig mit­ein­an­der spre­chen und zu schau­en, ob man zu ver­nünf­ti­gen Ergeb­nis­sen kommt. Mög­li­ches Ergeb­nis: Es gibt kei­ne ver­nünf­ti­gen Antworten. 

Fra­ge: Internetforum?

Weil: Sie neh­men mir die Poin­te vorweg.

Nach­hak: Bezirks­rat Kirchrode/Bemerode/Wülferode war zunächst dage­gen. Gerüch­te, dass es für Zustim­mung Umge­hungs­stra­ße für Wül­fero­de gege­ben hat? Gerüch­te, Gerüchte…

Weil: Ist nix dran. Wir kön­nen nicht mal eben Umge­hungs­stra­ßen zusa­gen. Inter­es­sen­ver­tre­ter vor Ort waren sehr pro­blem­be­wusst. Momen­tan bit­ten wir nicht um Zustim­mung zum Vor­ha­ben, son­dern um Zustim­mung zur Eröff­nung der Dis­kus­si­on. Das ist Inhalt des Auf­stel­lungs­be­schlus­ses. Poli­tik ist nicht immer so verdorben.

21:46 Uhr: Schlusswort

Weil: Das war die letz­te Fra­ge. Das war Eröff­nung einer Dis­kus­si­on, nicht Ende. Wer­den Inter­net­fo­rum ver­su­chen für Fra­gen und Ant­wor­ten. Kön­nen viel­leicht noch nicht für alles Ant­wor­ten geben. Dar­über hin­aus: Dis­kus­si­on mit Sied­ler­initia­ti­ve fort­set­zen. Außer­dem: Wei­te­res Tref­fen im Dezember/Januar. Bit­te an alle Betei­lig­ten: Nicht zu leicht machen. Ver­wal­tung soll kei­ne Fra­gen abbü­geln. Bit­te an Sie: Nut­zen eines sol­chen Vor­ha­bens für Tei­le der Stadt­be­völ­ke­rung im Kopf haben. Habe Abend als fair emp­fun­den, schon ande­re Bür­ger­infor­ma­ti­ons­ver­an­stal­tun­gen erlebt.

21:49 Uhr: Ende der Veranstaltung.


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2 Gedanken zu “Logistikzentrum am Kronsberg, Bürgerinformation, Protokoll

  • Familie Leppin

    1. Ansied­lung eines Ver­sand­han­dels­un­ter­neh­mens in unse­rer Nachbarschaft
    2. Stel­lung­nah­me zu den geplan­ten Ände­run­gen des Flä­chen­nut­zungs­pla­nes 1860
    3. Stel­lung­nah­me zum Bebau­ungs­plan 1764 (Öst­lich der Welt­au­stel­lungs­al­lee mit Pla­nungs­ziel Son­der­bau­flä­che Logistik)

    Sehr geehr­ter Herr Ober­bür­ger­meis­ter Weil, sehr geehr­ter Herr Stadt­bau­rat Bode­mann, sehr geehr­ter Herr Wirt­schafts­de­zer­nent Mön­ning­hoff, sehr Mit­glie­der des Bezirks­ra­tes Kir­chro­de – Bemero­de, sehr geehr­te Damen und Herren,

    wir möch­ten uns Ihnen gern vor­stel­len, damit Sie wis­sen, wer wir sind und war­um wir die­se Stel­lung­nah­me Ihnen gegen­über abge­ben. Wir sind eine Klein­fa­mi­lie (Eltern und unser Sohn Johan­nes 9 Jah­re), die seit 2005 in der Sied­lung Seel­horst in einer Dop­pel­haus­hälf­te woh­nen. Wir haben in der Sied­lung Seel­horst Eigen­tum erwor­ben, weil wir vom Kon­zept der dama­li­gen NiLEG (jetzt Gag­fah) über­zeugt waren und somit das Rich­ti­ge für unse­re Fami­lie zu tun. Das Pro­jekt konn­te mit der Abga­be von Erb­pacht­grund­stü­cken der „Seel­horst-Sied­ler“ rea­li­siert und von der dama­li­gen Lan­des­ent­wick­lungs­ge­sell­schaft (NiLEG) als „Bemero­der Gär­ten“ ange­prie­sen und ver­äu­ßert wer­den. Im Bewußt­sein, dass die­ses Bebau­ungs­ge­biet sich nahe der Mes­se Han­no­ver und in direk­ter Nähe einer rena­tu­ra­li­sier­ten Haus­müll­de­po­nie (Expo 2000 – Pro­jekt) befin­det, haben wir ein Grund­stück erwor­ben, wel­ches die LH Han­no­ver auch mit einem Kin­der­bau­land­bo­nus geför­dert hat. Die Wohn­qua­li­tät in unse­rem Revier ist der­zeit als „gut – befrie­di­gend“ ein­zu­stu­fen; lei­der beein­träch­tigt durch die vom Wind abhän­gi­ge Lärm­be­las­tung durch den Mes­se­schnell­weg. Ein Lärm­schutz­wall (nicht der Kat­ten­brook) ist teil­wei­se am Mes­se­schnell­weg vor­han­den, aber unse­res Erach­tens nicht sehr effek­tiv. Das soll­te auch ihr beauf­trag­tes Gut­ach­ten als Ergeb­nis zei­gen. Eine Lärm­schutz­wand ist nicht vorhanden.

    Die LH Han­no­ver hat es im Sied­lungs­in­ter­es­se und der nach­fol­gen­den Gene­ra­tio­nen geschafft, in die­sem Bebau­ungs­ge­biet jun­ge Fami­lie anzu­sie­deln; unse­re Stra­ße wur­de neu gebaut, ein schö­ner und gepfleg­ter Spiel­platz wur­den ange­legt; in der Umge­bung gibt es eine gute Infra­struk­tur mit Super­märk­ten, Kin­der­gär­ten und Grundschulen.

    Nun hat die LH Han­no­ver eine Chan­ce das wirt­schaft­li­che Inter­es­se der Gemein­schaft wahr­zu­neh­men und ein Ver­sand­han­dels­un­ter­neh­men anzu­sie­deln, dass Grund­stü­cke kauft, Arbeits­plät­ze im Nied­rig­lohn­sek­tor schafft, und vor­aus­sicht­lich auch ande­re Logis­tik­un­ter­neh­men nach sich zie­hen wird. Die Rea­li­sie­rung die­ser Zie­le hat unse­re volls­te Zustim­mung und Unterstützung.

    Ein Flä­chen­nut­zungs­plan berück­sich­tigt gem. Bau­ge­setz­buch, dass Arbeits­plät­ze in die Nähe von guten infra­struk­tu­rel­len Erschlie­ßun­gen gebracht wer­den; aber die Belas­tung von Mensch, Natur und Umwelt mög­lichst ver­mie­den oder gering gehal­ten wird. Unse­res Erach­tens dürf­te ihnen die­ser Nach­weis in dem geplan­ten Gebiet (öst­lich der Welt­aus­stel­lungs­al­lee) schwer fal­len. Zum Beispiel 

    wider­spricht die Abhol­zung von Bäu­men auf den ent­sie­gel­ten Mes­se­park­plät­zen der heu­ti­gen Baum­schutz­sat­zung der LH Hannover;
    müs­sen Aus­gleichs­flä­chen für die Abhol­zung von Bäu­men und die Ver­sie­ge­lung von Flä­chen nach­ge­wie­sen werden;
    das her­vor­ra­gen­de Regen­was­ser­ver­si­cke­rungs­kon­zept des Kronsbergs mit Mul­den- und Rigo­len-Sys­tem lässt bei einer Hal­le die­ser Dimen­si­on und der Boden­be­las­tung in Grund­stücks­nä­he nicht rea­li­sie­ren, eine Regen­was­ser-Rück­hal­te­mög­lich­keit mit einem Volu­men von geplan­ten 2.750 kbm wird den Grund­was­ser­spie­gel erheb­lich nega­tiv beeinflussen;
    muss ein natur­schutz­fach­li­ches bzw. flo­ris­tisch-fau­nis­ti­sches Gut­ach­ten über alle Jah­res­zei­ten (bekann­te Anfor­de­rung der Stadt­pla­nung) mit der Benen­nung der Ansied­lung von Pflan­zen und Tie­ren heu­te und die Aus­wir­kun­gen der Ansied­lung eines Ver­sand­han­dels­un­ter­neh­mens in den ver­öf­fent­lich­ten Dimen­sio­nen ange­fer­tigt werden;
    tra­gen üblich­wei­se die Kos­ten der Begut­ach­tun­gen gene­rell der Antrag­stel­ler für die not­wen­di­gen Ände­run­gen im Flä­chen­nut­zungs- und Bebau­ungs­plan – nach unse­ren Infor­ma­tio­nen (Aus­sa­ge in der Bür­ger­ver­samm­lung) trägt die Kos­ten die LH Hannover;
    ist zu befürch­ten, dass die Licht­ver­schmut­zung dafür sor­gen wird, dass ein Unter­neh­men die­ser Grö­ße und Betriebs­art kei­ne Tie­re (ins­be­son­de­re nacht­ak­tiv) wie z.B. Vögel im grö­ße­ren Umkreis zu fin­den sein werden;
    die über­di­men­sio­na­le nächt­li­che Beleuch­tung den Schlaf von Anwoh­ner im Umkreis stö­ren wird;
    die geplan­te Anlie­fe­rung des Ver­sand­han­dels­un­ter­neh­mens über die Welt­aus­stel­lungs­al­lee pro Schicht vor­aus­sicht­lich bis zu 400 LKW erfor­dern wird; d.h. pro Minu­te ein LKW erheb­li­che Abgas- und Lärm­emis­sio­nen erzeu­gen wird, wel­che die Gesund­heit (Lärm­stress, Atem­wegs­pro­ble­me) mei­ner Fami­lie gefähr­den wird;
    zusätz­lich wer­den von den Mit­ar­bei­tern des Unter­neh­mens pro Schicht­wech­sel bis zu 1.000 PKW-Fahr­ten über die angren­zen­den Stra­ßen fließen;
    eine Hal­le mit die­sem Brut­to­raum­in­halt beheizt, kli­ma­ti­siert und belüf­tet wer­den muss; die Emis­sio­nen der Hal­le über Dach­aus­läs­se je nach Wind­rich­tung für eine zusätz­li­che Belas­tung sor­gen wird;
    die­se CO2-Belas­tun­gen ste­hen nicht im Ein­klang mit der Kli­ma-Alli­anz 2020, wel­che die LH Han­no­ver bei Unter­neh­men und Bür­gern bewirbt und umset­zen möchte;
    die Son­der­bau­flä­che Logis­tik liegt zwar außer­halb der Umwelt­zo­ne, aber nur weni­ge Kilo­me­ter ent­fernt; d.h. die Luft­qua­li­tät in ganz Han­no­ver wird dar­un­ter leiden;
    das Ver­kehrs­len­kungs­kon­zept wäh­rend der Mes­sen, ins­be­son­de­re wäh­rend der Maß­nah­men A und R behin­dert die Anlie­fe­rung des Ver­sand­han­dels­un­ter­neh­mens erheb­lich, das kann nicht im Inter­es­se des Unter­neh­mens liegen;
    der Schul­weg mei­nes Soh­nes und der ande­ren Kin­der zur IGS Kronsberg und der ande­ren umlie­gen­den Grund­schu­len gefähr­det wird; hier tei­len wir die Mei­nung von OB Weil, der die Vor­la­ge von kon­kre­ten Lösun­gen hier­zu fordert;
    der Expo 2000 – Leit­ge­dan­ke „Mensch – Natur – Tech­nik“, in die­ser Rei­hen­fol­ge auch zukünf­tig unbe­dingt Beach­tung fin­den sollte;
    die LH Han­no­ver und ins­be­son­de­re die Wirt­schafts­för­de­rung kei­ne Flä­chen­al­ter­na­ti­ven anbie­tet oder berücksichtigt;
    die als Argu­ment vor­ge­brach­te ÖPNV-Anbin­dung auch an ande­ren Stand­or­ten in Han­no­ver bzw. Umkreis vor­han­den ist oder mit die­sen wirt­schaft­li­chen Aus­sich­ten rea­li­siert wer­den kann (Ansied­lung wei­te­rer Logistiker);
    kann die Ansied­lung auch in der gewerb­li­chen Reser­ve­flä­che „Schwar­ze Hei­de“ in Stö­cken oder in Mis­burg / Ander­ten (Hägen­str., Owie­den­feld­str.) erfol­gen; die bau­ord­nungs­recht­li­chen Vor­aus­set­zun­gen lie­gen dort heu­te schon vor;
    die Inter­es­sen von 20.000 Anwoh­nern im Umkreis natür­lich Berück­sich­ti­gung fin­den müs­sen, damit kei­ne „Böhringer“-Situation geschaf­fen wird;
    das Mikro­kli­ma in unse­rem Umge­bung durch die Hal­len­wän­de und ‑dach, sowie durch den Betrieb von Pho­to­vol­ta­ik­an­la­gen erheb­lich beein­flusst wird, ;
    der Wert unse­res Grund­stü­ckes und Immo­bi­lie in Zei­ten von Über­schul­dung, Staats­bank­rot­ten und erwar­te­ter Infla­ti­on sin­ken wird;
    die geschaf­fe­ne Arbeits­plät­ze über­wie­gend Zeit­ar­beits­plät­ze sein wer­den (sie­he ARD – Sen­dung „Report“ vom 27.10.), die den Erwerbs­tä­ti­gen kei­ne finan­zi­el­le Sicher­heit brin­gen wird und
    die Sozi­al­ver­si­che­rungs­pflicht der Arbeits­plät­ze teil­wei­se bezwei­felt wer­den kann.

    Wir erwar­ten von Ihnen, dass Sie ihrer poli­tisch-gesell­schaft­li­chen Ver­ant­wor­tung gerecht wer­den und die in § 1 BauGB defi­nier­ten Auf­ga­ben und Grund­sät­ze ernst neh­men, abwä­gen und eine ver­nünf­ti­ge und für alle Betei­lig­ten nach­voll­zieh­ba­re Ent­schei­dung tref­fen. Wir wer­den die Ver­wal­tungs­ver­fah­ren und die not­wen­di­gen Begut­ach­tun­gen ver­fol­gen und im Zwei­fels­fall bestreiten.

    Wir erin­nern an die Vor­schrif­ten des § 1a des Bau­ge­setz­bu­ches, die sie natür­lich in ihrer Pla­nung beach­ten und im Zwei­fels­fall zuguns­ten der betrof­fe­nen Anwoh­ner aus­le­gen. Ins­be­son­de­re möch­ten wir im Inter­es­se aller Anwoh­ner im Dia­log mit Ihnen auf den fol­gen­de Absatz aus § 1a Abs. 2 BauGB hinweisen:

    (2) Mit Grund und Boden soll spar­sam und scho­nend umge­gan­gen wer­den; dabei sind zur Ver­rin­ge­rung der zusätz­li­chen Inan­spruch­nah­me von Flä­chen für bau­li­che Nut­zun­gen die Mög­lich­kei­ten der Ent­wick­lung der Gemein­de ins­be­son­de­re durch Wie­der­nutz­bar­ma­chung von Flä­chen, Nach­ver­dich­tung und ande­re Maß­nah­men zur Innen­ent­wick­lung zu nut­zen sowie Boden­ver­sie­ge­lun­gen auf das not­wen­di­ge Maß zu begrenzen.

    Den For­de­run­gen der Sied­ler­ge­mein­schaft Han­no­ver-Seel­horst e.V. schlie­ßen wir uns aus­nahms­los an.

    Mit freund­li­chen Grü­ßen aus der Nachbarschaft