Nochmal das Wikipediabild und das Plakat im direkten Vergleich

Von Bildern, Parteien und Lizenzen. Heute: Die Linke und die Stadtbahn in Hannover


Es ist doch immer wie­der erhel­lend, im Inter­net zu sur­fen. Neh­men wir mal die „Rick­lin­ger Pla­kat­wand” des han­no­ver­schen loka­len Inter­net­ma­ga­zins „Ihme­bo­te”. Da fin­det sich (immer noch) ein Pla­kat einer Ver­an­stal­tung der Par­tei „Die Lin­ke” aus dem April 2010:

Plakat für eine Diskussionsveranstaltung der Linken

Pla­kat für eine Dis­kus­si­ons­ver­an­stal­tung der Linken

So weit, so gut. Ich bin aber an dem Motiv des Pla­kats hän­gen­ge­blie­ben. Die­ses Stadt­bahn­bild, hm, … irgend­wo­her ken­ne ich das. Und ich bin dann auch recht schnell drauf gekom­men: Es ist von mir.

Wikipediabild des hannoverschen Stadtbahnwagens TW2000

Wiki­pe­dia­bild des han­no­ver­schen Stadt­bahn­wa­gens TW2000

Im März 2001 habe ich die­ses Bild am Vah­ren­wal­der Platz foto­gra­fiert und im Juni 2005 in den Wiki­pe­dia-Arti­kel über die han­no­ver­sche Stadt­bahn ein­ge­baut. So liegt es denn auf den Wiki­me­dia Com­mons und wird mitt­ler­wei­le in einer gan­zen Rei­he von Arti­keln benutzt.

Und offen­sicht­lich auch hier auf die­sem Pla­kat der „Lin­ken”. Noch­mal bei­de Bil­der neben­ein­an­der­ge­stellt im Vergleich:

Wikipediabild und das Plakat im direkten Vergleich

Wiki­pe­dia­bild und das Pla­kat im direk­ten Vergleich

Ich freue mich ja immer, wenn mei­ne Wer­ke genutzt wer­den. Und ich mache das ja auch expli­zit mög­lich, indem ich sie unter einer geei­gen­ten Lizenz bereit­stel­le. Ich ver­wen­de übli­cher­wei­se die jeweils aktu­el­le CC-BY-SA-Lizenz, das heißt, ich erlau­be die Wei­ter­ga­be unter Quel­len­an­ga­be („BY”) und wenn das abge­lei­te­te Werk unter die­sel­be Lizenz gestellt wird („SA” für „same attri­bu­ti­on”, etwa „glei­che Bedin­gung”). Ich ver­zich­te auf das Ver­bot abge­lei­te­ter Wer­ke („ND”, „no deri­va­tes”, etwa „kei­ne Ablei­tun­gen”) und auch auf das Ver­bot kom­mer­zi­el­ler Ver­wen­dung („NC”, „no com­mer­cial”, etwa „kei­ne kom­mer­zi­el­le Verwendung”).

Inso­fern hat „Die Lin­ke” schon vie­les rich­tig gemacht: Sie dür­fen das Bild benut­zen, ohne mich zu fra­gen. Sie dür­fen es bear­bei­ten und als Bestand­teil ihres Pla­kats ver­wen­den. Und sie dür­fen die­ses Pla­kat belie­big ver­öf­fent­li­chen. Was sie aber lei­der ver­ges­sen haben ist, den Urhe­ber – näm­lich mich – geeig­net zu erwäh­nen. Zum Bei­spiel in einer klei­nen Fuß­zei­le auf dem Pla­kat, in dem dann nicht nur die Bild­quel­le, son­dern auch der Bear­bei­ter genannt wird. Und die Bild­quel­le für den Stadt­bahn­plan im Hin­ter­grund. Ach ja, und dann müss­te die­ses Pla­kat eigent­lich eben­falls unter CC-BY-SA-Lizenz ste­hen, weil ja der Bild­be­stand­teil „TW2000-Wagen” unter eben die­ser Lizenz steht. Es könn­te aber sein, dass sich das dann wie­der mit der Lini­en­netz­plan­li­zenz beißt, denn soweit ich weiß, stellt die üstra ihre Plä­ne nicht unter eine CC-Lizenz. Ich ver­mu­te aber mal, dar­über hat man sich auch nicht wirk­lich Gedan­ken gemacht.

Und nun? Nein, ich wer­de jetzt nicht mit irgend­wel­chen juris­ti­schen Schar­müt­zeln anfan­gen. Der Drops ist lang gelutscht, die Ver­an­stal­tung war vor über einem Jahr und auch ansons­ten wäre mir das ein wenig zu blöd. Ich find’s aber schon scha­de, dass der Lizenz­text der Crea­ti­ve-Com­mons-Lizenz hier gera­de von einer poli­ti­schen Par­tei nicht ernst genom­men wird. Sowas geht auch bes­ser. Lie­be Lin­ke, fragt im Zwei­fels­fall ein­fach mal bei den Pira­ten nach…

Ansons­ten: Scha­de eigent­lich, dass ich nicht bei­zei­ten auf die­sen Dis­kus­si­ons­abend auf­merk­sam gewor­den bin. Genau mein The­ma

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