Sieben sieben eins zwei 1


Bild und Heinz-Rudolf Kun­ze in schö­ner (und höchst­wahr­schein­lich nicht son­der­lich häu­fi­ger) Ein­tracht: Schie­bung beim Grand­prix! Unser tol­ler Cice­ro ist beim Euro­vi­si­on Song Con­test 2007 nur des­halb auf Platz 19, weil die bösen Ost­eu­ro­pa-Mafio­si sich gegen­sei­tig die Punk­te „zuge­schus­tert” haben. Zum Glück hat Bild­blog nach­ge­rech­net: Wenn man nur die „west­eu­ro­päi­schen” Stim­men zusam­men­zählt, hät­te nicht Ser­bi­en gewon­nen, son­dern… ups: Auch Ser­bi­en. Und auf Platz 2 wäre nicht die Ukrai­ne gewe­sen… oh, doch, wäre auch die Ukrai­ne gewe­sen. Auch ansons­ten sieht die Tabel­le der tat­säch­li­chen erstaun­lich ähn­lich, auch in West­eu­ro­pa hät­te es für unsern Bun­des-Roger nur für Platz 14 gereicht.

Tja lie­be Bild und lie­ber Heinz-Rudolf: Viel­leicht liegt’s ja doch dar­an, dass die Sie­ger­ti­tel ein­fach ein­gän­gi­ger und sprit­zi­ger waren als der Ger­man Swing. Tech­nisch zwar ein­wand­frei, aber – nun­ja – lang­wei­lig. Ein­fach lang­wei­lig. Immer­hin – es war bes­ser als so man­cher ande­re Bei­trag. Schau­en wir uns nur das Trio des Grau­ens am Ende der Tabel­le an: Die Fran­zo­sen, die ja end­lich mal nicht mit einem „schwer­mü­ti­gen Chan­son” ange­tre­ten sind und statt­des­sen unde­fi­nier­ba­ren Pseu­do­punk in Pink zum Bes­ten gege­ben haben. Oder die Aqua-esken Bri­ten, deren Flug­zeug-Flag­gen-Schmumpf sei­ner Favo­ri­ten­rol­le auf den letz­ten Platz bei­na­he gerecht gewor­den wäre. Konn­te ja auch nie­mand ahnen, dass die Iren eine der­art schräg sin­gen­de Folk­bar­din auf die Büh­ne stel­len. John­ny Logan dürf­te wei­nend in die Leh­ne von sei­nem Fern­seh­ses­sel gebis­sen haben…

Spaß haben ande­re Bei­trä­ge gemacht. Schmach­ten­de Arme­ni­er. Ita­lie­ni­sche Let­ten. Der grie­chi­sche Ricky-Mar­tin-Ver­schnitt (war bes­ser als der spa­ni­sche Ricky-Mar­tin-Ver­schnitt…). Getrom­mel­ter Eth­no-Ambi­ent-Sound aus Bul­ga­ri­en. Immer schnel­ler sin­gen­de Rumä­nen. Und natür­lich das Teil­neh­me­rIn (end­lich mal ein sinn­vol­les Binnen‑I) aus der Ukrai­ne: „Sie­ben sie­ben ailulu, sie­ben sie­ben eins zwei”. Das hat sich nicht mal Ste­fan „Wad­de-had­de-dud­de-da” Raab getraut.

Klar, dass da Dumpf­ba­cken-Schrei­ber­lin­ge und Deutsch­leh­rer den Unter­gang des Abend­lan­des (sic!) her­bei­schwa­dro­nie­ren. Mei­ne Beob­ach­tun­gen beim gemein­sa­men Anschau­en im Fami­li­en­kreis ges­tern abend: Qua­li­tät wird durch­aus belohnt. Aber nicht, wenn sie so schnar­chig wie Roger Cice­ro daher­kommt. Scha­de nur, dass die Unga­rin nur auf Platz 8 gelan­det ist. Das war für mich die bes­te Dar­bie­tung des Abends.

Gevo­tet habe ich übri­gens auch. Drei Sekun­den vor Schluss. Für Bul­ga­ri­en. *Bumm* *bumm*


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Ein Gedanke zu “Sieben sieben eins zwei

  • lucky

    Schön, dass jemand mei­ne mei­nung teilt, was den Deut­schen bei­trag anbe­langt. Der Unga­ri­sche hat mir zwar noch weni­ger gefal­len, aber wenn alle den sel­ben Geschmack hät­ten wäre es ja lang­wei­lig. Aber wie soll denn Deutsch­land etwas bes­se­res zu Stan­de brin­gen? Wenn bei´m natio­na­len Vor­ent­scheid nur noch 3 Bei­trä­ge antre­ten dür­fen? Das ist ja so, als müss­te man sich zwi­schen Pocken, Pest und Cho­le­ra ent­schei­den. Frü­her, mit des 10 Star­tern, konn­te man sich noch das bes­te aus­su­chen, aber jetzt nur noch das, das am wenigs­ten schlecht ist. Sogar ich habe beim vor­ent­scheid für Roger Cice­ro ange­ru­fen. Aber bloß, wiel ich die ande­ren noch schlim­mer fand! Obwohl Mon­ro­se wahr­schein­lich bes­se­re Chan­cen gehabt hät­ten. Ich habe bei´m Halb­fi­na­le unzähl­bar oft für Däne­mark, und bei´m Fina­le für die ukrai­ne, das ein­zi­ge Land außer Deutsch­land, dass auf Deutsch gesun­gen hat, gevotet.